Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe (2.1890 (Nr. 1-6))

r>ie Begeisterung.

z hab' ich auf d.'M l)er^'u,
ich geruc inöcht' besiugru,
weuu inir uicht Bcgrist'ruug srhlte,
Sbue bi^.' wird's schk'cht grliuaru.

Bcauchmal biu ich srhr begcüstert,
wcuu drr wriu ,nir strigt zu Birur,
Doch da dcuk' ich uicht au's Bichtou,
Bribe inir verguügt die chtiruc;

Bauche ruhig incine pfeise,

Schlürfe kühles Blut der Rebeu,

Deuke viele schöue Diuge
Uud betrachte auch das Lebeu.

Bauu erscbeiut iu ros'gem Lichte
Rcir der Rleuscheu tolles Treibeu
Boch die heiteru Pbautasieu
Röuueu, ach, uicht dauerud bleibeu.

Uud Gott Rlorpheus sächelt Ruhe
cheiter lächelud aus mich uieder,

Uud der Iugeud heit're Träume
Gaukelu um die !5tiru mir wieder.

weuu der ueue Rcorgeu srecncdlich
wieder strahlt iu cueiue Rammer,

Isl der holde Rausch eutwicheu
Uud mich plagt der Aatzeujammer.

Die Begeist'ruug ist eutschwuudeu
Uud meiu Aops ist leer uud wüste.
wenn ich die Begeist'rung eiumal
Doch ncir zu bewahren wüßte!

G r k l ä r l i ch.

Innger Arzt (der seit ein paar Tagen in einem
kleinen Städtchen seiire fraris eröffnet hat, iin Tafe zu
seinein Frennde Assessor):

„Ich weis; beiin Ruckuck nicht, was das heute ist, es
zwickt und reißt an nlir herunl . .

„Na, öas finde ich gailz natürlich, es ist heute das
erste — A a f f e e kr ä n z ch e n, seitdenl Oli hier bist und
da werden sie Dich eben gerade in der Arbeit
hab e n !"

Ohlle Ansprache.

„Ja, was ist das? Erst haben ^ie absolut eiir Bureau
für sich allein haben wollen und nun haben ^ie sich doch
wiedcr einen Asst^tenten hereingenoininen?"

„Ach natürlich, das hätte nicht gut gethan, — ich
wär ja vor 'ir a n g e w e i l e g e st o r b e n."


Zu viel.

„k^err ^ilberstein, ich nluß ^ie wirklich noch einmal
unl ^achstcht bitten - ich kann heute nicht bezalsten
d r ü ck en ^ i e n u r n o ch e i n m al ei n A uge z u !"

„k)err ^ieutenant, es geht nicht inehr, ich sag' ^ZHnen,
ich bab' ausg e drückt!"

B e i in Z a b n a r z t.

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