Meggendorfer-Blätter (52.1903 (Nr. 627-640))

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Bleggendorfer-Blätter, Blünchen

Nachgemäßer

Ktoßseutzer.

H e i r a t s r> e r m i t t-
ler: „Nun, wie
gefälltIhnendenn
Ihre Frau?"

Redakteur: „Ach,
wenn sie ein
Atanuskript wäre,
würde ich fie
Ihnen wieder z u-
rückschicke n."

Der echte
Amateur.

Freund: „Nun,

was hast Du denn
alles gesehen auf
Deiner Tour?"

Amateurphoto-
graph: „Das

weiß ich noch
nicht, ich muß
e r st meine
Platten ent-
wickeln."

Hyperbel.

— „ . . Ihr kserr
Schwager ist also
so eine heitere
Natur?"

— „V, ich sag'
Ihnen - der lacht
schon, wenn er
nur die Tinband-
decke von einem
Witzblatt siehtl"

--

ves äeuslcken ^eikers Neirnkekr.

L's wekt mir eitiger Norä ins öetickt,

^ vie Mnäsbraut pteitt clurck äie Väume,
Ick balt' vor clem lore unä fübte es nickt —
vertunken in törickte Iräume. —
vas üüams ilt rerrissen, äer Mantet rertetzt,
im Nuge erltarb äas vertangen,

Lu loäe ermattet unä müäe geketzt
Unä narbenbeäeckt meine üöangen . . .

7ck kabe äen loä in äer Zcktackt gesuckt,

Ick kabe ikn nickt gefunäen,

Hck kabe äer treutolen Maiä gettuikt


Unä kab' äock äas 5eiä nickt nerwunäen. —

Uebler -Lohn.

Ick wotlte vorüber an veiner lür',

Mein köhlein blieb trotzig steken,

Ls kannte lo gut äen ixleg ru vir
Unä wotlte nickt weiter geken.

Zckon graut es im 05ten — äer t^orgen nakt,
Mein Itappe, nun tatz uns eiten;

U>o 5üge äakeim ilt unä Ireueverrat,
varf äer äeutlcke keiter nickt weiten.

(Zabel.,

Ein Schnecke stand unoersehens vor einem LSwen. Da
jammerte sie: „Gnade, Gnade, o Herrl" — Doch der Löwe, der
sie bisher gar nicht bemerkt hatte, sprach ärgerlich: „Was willst
Du einfältige Schleicherin? Meinst Du, daß es mir in den Sinn
kommen könnte, mich mit Dir einzulassen? Du hättest wahrlich
nichts Besseres tun können als still vorüberzukriechen, hier hast
Du den Lohn für Deine vermessenheitl" Und er zertrat die
Schnecke.

Lrntt 5tau5.