M e g g e n d o r f e r - B l ä t t e r, B7 ünchen
'Mn grimmer Uält' starrt platz und Straße,
M Nur selten huscht ein INensch vorbei,
Er bleibt nicht stehn, wo Läden Mmmern,
Db auch die Scheiben eisesfrei.
Galgenhumor.
Lingesperrter lbeiwaffer
und Brot): „Auch hier diese
Fleischnotl"
Lob und Tadet.
^^u viel tadeln,
Das kränkt sehr,
Iu wenig Lob
Noch weit mehr.
Ktcheres Zeichen.
— „Moher weißt Du denn,
Aäthi, daß es bei Deiner
Lserrschaft nicht ganz sauber
zugeht?"
Aäthi: „Aber ich bitt' Dich,
es sind ja alle Schlüssel-
löcher verhängt."
Es knirscht der Schnee, es sticht der Nebel,
von Liskristallen scharf durchxfeilt;
Den letzten Texpich einsam frierend
INit seinein Gaul der Autscher teilt.
Da sieh, an hellem Auslagfenster
Da steht ein armes Büblein doch
Und schaut und friert — der Nachtwind weht ihm
Bis auf den Leib durch manches Loch.
Ls achtet's nicht, bleibt schauend stehen . . .
Gequält von bittern bfungers Pein
Saugt es begier'gen Blicks am Fenster
Den Traum, sich satt zu essen, ein.
So denk' ich, nnd ich trete näher
Das bferz voll Nntleid; doch, o Wahn —
Lin Ukarkensammler ist das Büblein,
Die Auslaaboqen schaut es an!
r. 8otl,l8.
Ie uachdem.
Richter: „Was, Sie wollen eine verschämte Bettlerin
sein? Wie in der Anzeige steht, waren Sie eine
recht unverschämte Bettlerin."
— „Ja ja, 6err Richter, aber das wurde ich erst, weil
man mir nichts geben wollte."
Mißgbückte Renommage.
Lrster Aommis: „Unser Schuhgeschäft ist so groß,
daß wir eigene Viehzüchtereien zur Gewinnung
des Leders haben."
Zweiter Aommis: „Menn's weiter nichts istl
Unseres ist so umfangreich, daß ein Aunde, der
die in der hinteren Abteilung gekausten Schuhe
gleich anzieht, mit durchgelaufenen Sohlen
den Ausgang erreicht."
Kein Ktandpunkt.
'Mn grimmer Uält' starrt platz und Straße,
M Nur selten huscht ein INensch vorbei,
Er bleibt nicht stehn, wo Läden Mmmern,
Db auch die Scheiben eisesfrei.
Galgenhumor.
Lingesperrter lbeiwaffer
und Brot): „Auch hier diese
Fleischnotl"
Lob und Tadet.
^^u viel tadeln,
Das kränkt sehr,
Iu wenig Lob
Noch weit mehr.
Ktcheres Zeichen.
— „Moher weißt Du denn,
Aäthi, daß es bei Deiner
Lserrschaft nicht ganz sauber
zugeht?"
Aäthi: „Aber ich bitt' Dich,
es sind ja alle Schlüssel-
löcher verhängt."
Es knirscht der Schnee, es sticht der Nebel,
von Liskristallen scharf durchxfeilt;
Den letzten Texpich einsam frierend
INit seinein Gaul der Autscher teilt.
Da sieh, an hellem Auslagfenster
Da steht ein armes Büblein doch
Und schaut und friert — der Nachtwind weht ihm
Bis auf den Leib durch manches Loch.
Ls achtet's nicht, bleibt schauend stehen . . .
Gequält von bittern bfungers Pein
Saugt es begier'gen Blicks am Fenster
Den Traum, sich satt zu essen, ein.
So denk' ich, nnd ich trete näher
Das bferz voll Nntleid; doch, o Wahn —
Lin Ukarkensammler ist das Büblein,
Die Auslaaboqen schaut es an!
r. 8otl,l8.
Ie uachdem.
Richter: „Was, Sie wollen eine verschämte Bettlerin
sein? Wie in der Anzeige steht, waren Sie eine
recht unverschämte Bettlerin."
— „Ja ja, 6err Richter, aber das wurde ich erst, weil
man mir nichts geben wollte."
Mißgbückte Renommage.
Lrster Aommis: „Unser Schuhgeschäft ist so groß,
daß wir eigene Viehzüchtereien zur Gewinnung
des Leders haben."
Zweiter Aommis: „Menn's weiter nichts istl
Unseres ist so umfangreich, daß ein Aunde, der
die in der hinteren Abteilung gekausten Schuhe
gleich anzieht, mit durchgelaufenen Sohlen
den Ausgang erreicht."
Kein Ktandpunkt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Kaltes Erlebnis; Sein Standpunkt
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: In grimmer Kält' starrt Platz und Staße, / Nur selten huscht ein Mensch vorbei, / Er bleibt nicht stehn, wo Läden flimmern, / Ob auch die Scheiben eisesfrei. // Es knirscht der Schnee, es sticht der Nebel, / Von Eiskristallen scharf durchpfeilt; / Den letzten Teppich einsam frierend / Mit seinem Gaul der Kutscher teilt. // Da sieh, an hellem Auslagfenster / Da steht ein armes Büblein doch / Und schaut und friert - der Nachtwind weht ihm / Bis auf den Leib durch manches Loch. // Es achtet's nicht, bleibt schauend stehen ... / Gequält von bittern Hungers Pein / Saugt es begier'gen Blicks am Fenster / Den Traum, sich satt zu essen, ein. // So denk ich, und ich trete näher / Das Herz voll Mitleid; doch, o Wahn - / Ein Markensammler ist das Büblein, / Die Auslagbogen schaut es an! // Bildunterschrift: - "Was, sechzig Mark Gehalt im Monat beziehst Du nur? Da mußt Du ja verdursten."
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 628, S. 14
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg