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Meggendorfer-Blätter — 52.1903 (Nr. 627-640)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16702#0023
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Zeitschrift für lfumor und Ruust

i9

Bedenklicher

entsetzt und schreckensbleich in die wohnung des Doktors stürzte.

„kferr Doktor," jannnerte sie, „konnnen S' nur schnell, der
Sepx stirbtl"

„Ia, was ist denn los?" fragte der Doktor erstaunt. „Lr
hat mich doch vor einem weilchen völlig wohl verlafen und
wenn er auch einen kleinen Anax hat, so ist das doch lange
nicht so schlimm. Ich habe ihm nur die lfölle heiß gemacht,
damit er das verwünschte Saufen läßt."

„Ach 5ie werden schon selber sehen, kserr Doktorl" rief
die Alte, „er rast und tobt wie ein lseide und windet sich im
8ett wie ein Wurm."

Der Doktor schüttelte den Aoxf und folgte eilends der
Bäuerin. Ls war wirklich so, wie sie erzählt hatte. Der Sexp
schrie und rollte die Augen, daß es ein Graus war ihn anzu-
schauen. Ghne viel zu fragen, waltete der Doktor seines Amtes,
wie es ihm die langjährige praxis in solchcn Fallen gelehrt
hatte. Als dann der Sepp ein wenig ruhiger geworden war,
rückte er ihm scharf ans Gewissen.

Wieso das gekommen sei und was er angestellt habel Nach
emigem Zögern bequemte sich der Sexx zu einem umfasfenden
^eständnis.

„Und wo ist der Aalender?" forschte der Doktor.

„Auf dem Fensterbrett liegt er," erwiderte der Sexx, „und
wo die Brille drin liegt, da ist es."

Böser Ahnungen voll schlng der Doktor das Arzneibuch
auf, und seine Augen suchten die mutmaßliche Stelle, die mit
dem Zustande Sepps etwa im Zusammenhange stehen könnte.

Plötzlich schlug er sich vor die Stirn.

„Ists das?" schrie er, indem er dem Sepp den Aalender
untcr die Nase hielt und mit dem Finger auf eine mit Blei-
stift angestrichene Stelle wies.

„Dieselbige ist's," gab der Sepx kleinlaut zur Antwort.
„Dann soll Euch doch gleich ein siedig Areuzdonnerwetter — —
lest inir einmal vor, was da stehtl Unfehlbares Mittel gegen
— — na gegen was?"

„Aehlerasseln," buchstabierte der Sepp.

„Nein, Aellerasseln, Du dreimal vernagelter Bauern-
schädell"

Der Sepp wurde bald darauf wieder gesund, sein vertrauen
zu der Unfehlbarkeit des Ualenders aber ist seither stark ins
Wanken geraten.

Zur Mode.

.Aeh, hast Du vielleicht gehört was Freund Meier betroffen hat?
,Ia, soll im Stehkragen erstickt sein."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Zur Mode
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - "Aeh, hast Du vielleicht gehört was Freund Meier betroffen hat?" / - Ja, soll im Stehkragen erstickt sein."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hass, Fritz
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Mann
Rauchen
Kragen
Mode

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 628, S. 19
 
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