Zeitschrift für Humor und Aunst
§7
Lin glücklicher Fund.
Zahlen macht Frieden. Mayrle öffnete den Schrank und
wollte sein Löhnungsgeld herausnehinen uud die Leute bezahlcu.
So viel er auch suchte, nicht ein Pfennig ist im Schranke vor-
handen. Wie gelähmt starrte der Grenzer auf den Schrank.
Dann kam dic Lrinnerung, daß er ja mit der Gage in don
Oienst gegangcn sei, also die Löhnung noch im Sack haben
mußte.
Richtig, im kfoseusack ist Geld. Rasch nachgczählt, ent-
setzlich, cs fehlen trotz des Fundgeldes fünf Mark.
Ntayrle bezahlte die Leute und rechnete immer wieder, es
wollte nicht stimmcn. Dafür aber dämmertc es in seinem Gehirn i
er hatte auf dem Dienstgang offenbar Silbergeld von der Löhnung
verloren, in der Diensthütte sein eigenes Geld gefundcn und
dummerweise den Aollegen Bier spendiert, ist also dem lvirt
für acht Mark vierzig Pfennig Bier schuldig, und das Bier
wurde aus Angst vor dem Aontrolleur nicht einmal ausgetrunken.
Für einen armen Grenzer also eiu „glücklicher Fundl"
Dilemma.
Iunger Arzti „Ich weiß nicht, erwcise ich dem alten
Geheimrat die letzte Lhre nicht, nimmt mir's die Familic
übel, erweise ich sie ihm, denken die Leute wieder, 's wäre
ein patient von mir gewcsen."
Äheinanns-List.
Pantoffelheld: „Linchen, ich gehe heute ins Theater,
da wird ein neues Stück gegeben, das sich über die Frauen
lustig macht; gib mir doch den kfausschlüssel, damit ich
pfeifen kaun."
Äine tapfere Iungfrau.
er Nordsee wogen, in tosender Lsast,
Drängten einander, ohne Ruh' und Rast,
Spritzten hinauf den schäumenden Gischt,
Seebad vorüber — Und wieder war's nischtl
Geht's nicht zu lvasser, so geht's wohl zu Land,
Trügerisch ist ja die Welle, der Sand —
Aühnlich steig' ins Gebirge ich noch,
wollen wir wetten: „Ich heirate doch."
Wiiu,.
ZKlßverständnis.
DaMe (>m Manufakturwarengeschäft unter de» Aleiderstoffen suchend):
„Mas ist denn nun das Allerneueste?"
Geschäftsinhaberin (eifrtg): „Mie, das wissen Sie nicht?
... Dem Mirt' nebenan ist ja seine Fran durchgebranntl"
Äinladung.
Schreib er (zum Rollegen): „wo wohnen Sie denn jetzt, Rollege?"
— „J>n ,goldenen Lsirsch/ direkt über der Aüche; (begeistert, ach,
was da für Bratendüfte in die kföhe steigen l lieber Aollege,
darf ich Sie abends einmal einladen?"
Schrecklich.
- „Mein Iungchen ist schon ein halbes Iahr alt und noch
nicht xhotographiert worden."
Amateurxhotograxh: „Aber wie könnt ihr das Aindchen
so barbarisch vernachlässigen!"
Vrekäre Sache.
— „Sind Sie auch ein Alkoholgegner, mein Lserr?"
— „Ia, abcr ich muß um Diskrction bitten, ich bin — U)ein-
händlcrl"
Doch ü Äongordien-Dembel.
Mn aldcn Rom gab's — wie geschcitl —
Acu Dembelbau fer Lhestreit.
Da brachde mcr, wenn's needhig war,
Ae Gxfer der Gongordia dar
Nn war nach kräftigstem Aragehle
Le Lserz ufs nei' un ccne Seele.
Den Dembel gibbt's nich mehr! . . . Un doch,
Am Lnde exestiert er noch?
Ihr Lhemänner gennt ihr ihn?
Lr ncnnt sich „Ulode-Uiagazin."
lkdwin Borman».
--
Ein boshaster (batte.
„Linen Augenblickl —
§7
Lin glücklicher Fund.
Zahlen macht Frieden. Mayrle öffnete den Schrank und
wollte sein Löhnungsgeld herausnehinen uud die Leute bezahlcu.
So viel er auch suchte, nicht ein Pfennig ist im Schranke vor-
handen. Wie gelähmt starrte der Grenzer auf den Schrank.
Dann kam dic Lrinnerung, daß er ja mit der Gage in don
Oienst gegangcn sei, also die Löhnung noch im Sack haben
mußte.
Richtig, im kfoseusack ist Geld. Rasch nachgczählt, ent-
setzlich, cs fehlen trotz des Fundgeldes fünf Mark.
Ntayrle bezahlte die Leute und rechnete immer wieder, es
wollte nicht stimmcn. Dafür aber dämmertc es in seinem Gehirn i
er hatte auf dem Dienstgang offenbar Silbergeld von der Löhnung
verloren, in der Diensthütte sein eigenes Geld gefundcn und
dummerweise den Aollegen Bier spendiert, ist also dem lvirt
für acht Mark vierzig Pfennig Bier schuldig, und das Bier
wurde aus Angst vor dem Aontrolleur nicht einmal ausgetrunken.
Für einen armen Grenzer also eiu „glücklicher Fundl"
Dilemma.
Iunger Arzti „Ich weiß nicht, erwcise ich dem alten
Geheimrat die letzte Lhre nicht, nimmt mir's die Familic
übel, erweise ich sie ihm, denken die Leute wieder, 's wäre
ein patient von mir gewcsen."
Äheinanns-List.
Pantoffelheld: „Linchen, ich gehe heute ins Theater,
da wird ein neues Stück gegeben, das sich über die Frauen
lustig macht; gib mir doch den kfausschlüssel, damit ich
pfeifen kaun."
Äine tapfere Iungfrau.
er Nordsee wogen, in tosender Lsast,
Drängten einander, ohne Ruh' und Rast,
Spritzten hinauf den schäumenden Gischt,
Seebad vorüber — Und wieder war's nischtl
Geht's nicht zu lvasser, so geht's wohl zu Land,
Trügerisch ist ja die Welle, der Sand —
Aühnlich steig' ins Gebirge ich noch,
wollen wir wetten: „Ich heirate doch."
Wiiu,.
ZKlßverständnis.
DaMe (>m Manufakturwarengeschäft unter de» Aleiderstoffen suchend):
„Mas ist denn nun das Allerneueste?"
Geschäftsinhaberin (eifrtg): „Mie, das wissen Sie nicht?
... Dem Mirt' nebenan ist ja seine Fran durchgebranntl"
Äinladung.
Schreib er (zum Rollegen): „wo wohnen Sie denn jetzt, Rollege?"
— „J>n ,goldenen Lsirsch/ direkt über der Aüche; (begeistert, ach,
was da für Bratendüfte in die kföhe steigen l lieber Aollege,
darf ich Sie abends einmal einladen?"
Schrecklich.
- „Mein Iungchen ist schon ein halbes Iahr alt und noch
nicht xhotographiert worden."
Amateurxhotograxh: „Aber wie könnt ihr das Aindchen
so barbarisch vernachlässigen!"
Vrekäre Sache.
— „Sind Sie auch ein Alkoholgegner, mein Lserr?"
— „Ia, abcr ich muß um Diskrction bitten, ich bin — U)ein-
händlcrl"
Doch ü Äongordien-Dembel.
Mn aldcn Rom gab's — wie geschcitl —
Acu Dembelbau fer Lhestreit.
Da brachde mcr, wenn's needhig war,
Ae Gxfer der Gongordia dar
Nn war nach kräftigstem Aragehle
Le Lserz ufs nei' un ccne Seele.
Den Dembel gibbt's nich mehr! . . . Un doch,
Am Lnde exestiert er noch?
Ihr Lhemänner gennt ihr ihn?
Lr ncnnt sich „Ulode-Uiagazin."
lkdwin Borman».
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Ein boshaster (batte.
„Linen Augenblickl —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Ein boshafter Gatte
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Und nun, lieber Freund, muß ich Dir noch eine wichtige Mitteilung machen; wir sind doch ungestört?" // "Einen Augenblick! -
Kommentar
Hennig wird erwähnt
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 630, S. 47
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication