98
Meggendorfer-Blätter, München
D' Nuhanwendung.
er Doktor Meier und der Rentaintma',
Die kohlen oft anand' a bissl a;
bseut zwickt der Rentamtma an Doktor auf,
vo' weg'n sei'm ksund, sei'm allerneusten
Aauf:
„5ie, nix für unguat," sagt er so im Gspaß,
„Lsab'n Sie amal was ghört — von ana Raß'?
Geh', sag'n S' mal ehrli', wissen Sie's denn g'wiß,
Daß dös da wirkli aa a lhundsvieh is?" —
„Sie glaub'n 's mir net?" lacht da der
Doktor Dieier,
„Aa recht, na' zahl' i Lnk dasür koa Steuer."
O. I.
Äkstafe.
zeit stürmisch küssondi: „Ach,Dumein
lieber, süßer, erster Mannl"
Schlagfertig.
Gast: „lherr Mrt, der Aalbs-
braten, den Sie mir da vor-
setzen, ist eine reine Belei-
digung!"
Wirt (einfallend): „Die ich zu-
rücknehmel"
Lchlau.
Bekannter (bei seinein Lreunde):
„lVas ist denn das für ein
sonderbares Gemisch von
Gesang und Musik?"
Freund: „Da hat die Iustiz-
rätin wieder die Suppe ver-
brannt, und damit niemand
merken soll, wie e r schimpft,
spielt sie immer schnell auf
dem Piano."
Ihre Anschauung.
Lebemann zur Balleteuse:
„Du, Dein früherer verehrer,
der Bankier Maier, ist wegen
Untreue verhaftet wordenl"
Balleteuse: „Ach das ist aber
recht, daß der Staat endlich
einmal was zu unserem
Schutze tut."
Kpekulativ.
A. : „Ich muß wegen meiner Tochter ein Seebad auf-
suchen."
B. : „Ist sie denn krank?"
A.: „Das nicht, aber 22 Iahre ist sie schon alt."
Die beiden Zpahen.
(Eine Fabel.)
s waren einmal zwei Spatzen, die stogen aus, um
sich Futter zu suchen. Der eine setzte sich auf
einen Ast und hielt Umschau. Da gewahrte er xlötzlich
unter sich einen Tisch, der mit Auchen und allerhand
köstlichen Sachen gedeckt war. Sofort stog er von seinem
Ast hernieder, setzte sich mitten unter die aufgetischten
Lserrlichkeiten und aß so lange davon, bis er zu platzen
drohte. Dann flog er wieder in sein Nest, legte sich
zu einem behaglichen Uiittagsschläfchen nieder und
zwitscherte vergnügt: „Wie ist doch die welt so schönl
Ulan braucht nur zuzulangen, überall ist die Tafel gedecktl"
Der andere Spatz suchte zaghaft auf dem Lrdboden
umher und sxähte nach einem würmlein. Doch er
fand keines, denn es war gerade sehr trockenes Wetter.
Lndlich sah auch er den Tisch mit den süßen Sachen,
und voll Freude flog er unter denselben, um zu sehen,
ob nicht auch ein Bröslein für ihn abfallen würde. Aber
wie lange er auch wartete, es fiel nichts herab. Ia,
zum Schluß kamen sogar noch Menschen, die sich dem
vollbesetzten Tische näherten. Lrschreckt stog er von
dannen, und während ihm sein Magen vor ksunger
knurrte, klagte er: „lVie sind doch die Zeiten so schlecht!
Gar nichts will für unsereinen abfallenl"
Wandlrmg.
Schriftstellersgattin: „Früher hat mein Uiann immer mich
in so schönen Sonetten besungen, jetzt macht er Louplets auf
seine Schwiegermutter."
Aus der gnten alteir Zeit.
Meggendorfer-Blätter, München
D' Nuhanwendung.
er Doktor Meier und der Rentaintma',
Die kohlen oft anand' a bissl a;
bseut zwickt der Rentamtma an Doktor auf,
vo' weg'n sei'm ksund, sei'm allerneusten
Aauf:
„5ie, nix für unguat," sagt er so im Gspaß,
„Lsab'n Sie amal was ghört — von ana Raß'?
Geh', sag'n S' mal ehrli', wissen Sie's denn g'wiß,
Daß dös da wirkli aa a lhundsvieh is?" —
„Sie glaub'n 's mir net?" lacht da der
Doktor Dieier,
„Aa recht, na' zahl' i Lnk dasür koa Steuer."
O. I.
Äkstafe.
zeit stürmisch küssondi: „Ach,Dumein
lieber, süßer, erster Mannl"
Schlagfertig.
Gast: „lherr Mrt, der Aalbs-
braten, den Sie mir da vor-
setzen, ist eine reine Belei-
digung!"
Wirt (einfallend): „Die ich zu-
rücknehmel"
Lchlau.
Bekannter (bei seinein Lreunde):
„lVas ist denn das für ein
sonderbares Gemisch von
Gesang und Musik?"
Freund: „Da hat die Iustiz-
rätin wieder die Suppe ver-
brannt, und damit niemand
merken soll, wie e r schimpft,
spielt sie immer schnell auf
dem Piano."
Ihre Anschauung.
Lebemann zur Balleteuse:
„Du, Dein früherer verehrer,
der Bankier Maier, ist wegen
Untreue verhaftet wordenl"
Balleteuse: „Ach das ist aber
recht, daß der Staat endlich
einmal was zu unserem
Schutze tut."
Kpekulativ.
A. : „Ich muß wegen meiner Tochter ein Seebad auf-
suchen."
B. : „Ist sie denn krank?"
A.: „Das nicht, aber 22 Iahre ist sie schon alt."
Die beiden Zpahen.
(Eine Fabel.)
s waren einmal zwei Spatzen, die stogen aus, um
sich Futter zu suchen. Der eine setzte sich auf
einen Ast und hielt Umschau. Da gewahrte er xlötzlich
unter sich einen Tisch, der mit Auchen und allerhand
köstlichen Sachen gedeckt war. Sofort stog er von seinem
Ast hernieder, setzte sich mitten unter die aufgetischten
Lserrlichkeiten und aß so lange davon, bis er zu platzen
drohte. Dann flog er wieder in sein Nest, legte sich
zu einem behaglichen Uiittagsschläfchen nieder und
zwitscherte vergnügt: „Wie ist doch die welt so schönl
Ulan braucht nur zuzulangen, überall ist die Tafel gedecktl"
Der andere Spatz suchte zaghaft auf dem Lrdboden
umher und sxähte nach einem würmlein. Doch er
fand keines, denn es war gerade sehr trockenes Wetter.
Lndlich sah auch er den Tisch mit den süßen Sachen,
und voll Freude flog er unter denselben, um zu sehen,
ob nicht auch ein Bröslein für ihn abfallen würde. Aber
wie lange er auch wartete, es fiel nichts herab. Ia,
zum Schluß kamen sogar noch Menschen, die sich dem
vollbesetzten Tische näherten. Lrschreckt stog er von
dannen, und während ihm sein Magen vor ksunger
knurrte, klagte er: „lVie sind doch die Zeiten so schlecht!
Gar nichts will für unsereinen abfallenl"
Wandlrmg.
Schriftstellersgattin: „Früher hat mein Uiann immer mich
in so schönen Sonetten besungen, jetzt macht er Louplets auf
seine Schwiegermutter."
Aus der gnten alteir Zeit.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
D' Nutzanwendung; Aus der guten alten Zeit
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Der Doktor Meier und der Rentamtma', Die kohlen oft anand' a bissl a; Heut zwickt der Rentamtma an Doktor auf, Vo' weg'n sei'm Hund, sei', allerneuseten Kauf: "Sie, nix für unguat," sagt er so im Gspaß, // "Hab'n Sie amal was gehört - von ana Raß'? Geh', sag'n S' mal ehrli', wissen Sie's denn g'wiß, Daß dös da wirkli aa a Hundsvieh is?" - "Sie glaub'n 's mir net?" lacht da der Doktor Meier, "Aa recht, na' zahl' i Enk dafür koa Steuer." // Bildunterschrift: Major: "Hauptmann, Du wirst mit zehn Mann den Bauernhof besetzen!" / Hauptmann: "Ah, den besetz' nur Du; der Grobian hat uns das letzte Mal alle 'nausg'schmissen!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 635, S. 98
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg