INeggendorfer-BIätter, Blünchen
f30
Keußerste Konfequen^.
— „Warum haben Sie denn den therrn lfuber aus dem
Abstinenzlerverein ausgeschlossen?"
— „Aber ich bitt' Sie! Wo der Alann ein Alkohol-
thermometer an seinem Fenster hängen hat>"
Mißglücktes Kompliment.
„Fräulein Ade, sind Sie heut' schön l So schön sollten Sie stets seiu."
Der erste Batient.
in junger Arzt, dem das Gefühl
Der ersten Note half nicht viel,
Der wartete mit leeren lsänden
Schon bange Monde auf jdatienten.
Ls war nach Tisch, die schlimm bekannte
Sxrechstunde, die sein Schild benannte.
Lr xflegte aus bestimmtem Grunde
Zu schlafen um bewußte Stunde.
Ls kloxft . . . er schrickt emxor beklommen;
„Lin kserr, ein feiner ist gekommen,
Lr ist schon drin im wartezimmer."
Triumxhl Lin goldner bsoffnungsschimmer
Oerklärt schon rosig sein Gesicht.
Gern steht er auf zu solcher Pslicht,
verscheucht die Sxuren seiner Ruh'
Und eilt dann auf sein Gxfer zu:
„Wo sehlt's?" — „lferr Doktor, bitt' recht schr,
Ich komme in Geschäften her —
Ich bitte, mir Gehör zu schenken —
Ich reis' in feuerfesten Schränken . . ."
Der Doktor wütet: „bsören Sie,
Sie wollen mich wohl foxpen, wie?"
Aus eincm Romau.
Äefährliche Lektüre.
Gnädige lzur Aöchiii, die während des Rührens liest): „ssa, aber Nese,
während der ?lrbeit lesenl Was haben Sie da überhaupt für ein
Buch?"
Köchin: „Kleist, der zerbrochene Krug."
Gnädige tenirüstet): „Soo — das geht Ihnen bei Ihrer Unge-
schicklichkeit gerade noch abl"
Sciil Veispiel.
Der Graf ließ sich zwei Lier
geben und versank darauf in
langes Brüten.
Kathederbtüten.
sdrosessor (der über cinen
Larni in wut gerät): „ssch WÜrde,
wenn ich zu den besseren Lle-
menten der Alasse gehören
würde, diese Unruhe nicht
dulden."
Ktünmt.
— „Der jdortraitmaler Klier
hat viel zu tun, obwohl er
schlecht malt."
— „Ia, er malt lauter häßliche
tveiber, und die sind ihm
um so mehr erkenntlich, je
weniger erkenntlich er sie
malt."
Raffiniert.
Wirt (zum GberkeUner):
„Draußen, vorm Ljaus steht
eine eben angekommene Ljerr-
schaft, die noch schwankt, ob
fie herein zu uns soll. Seh'n Sie
zu, daß die drei kserren, die
eben gezahlt haben, mit ihren
trüben Gesichtern durch
die lfintertür' abgehen."
— „Erweckt der Anblick des winterkahlen jdarkes in Ihnen auch melancholische Stimmungen
und Empfindungen?"
— „Und obl Immer muß i dabei an an' leeren Utaßkrug denken."
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Keußerste Konfequen^.
— „Warum haben Sie denn den therrn lfuber aus dem
Abstinenzlerverein ausgeschlossen?"
— „Aber ich bitt' Sie! Wo der Alann ein Alkohol-
thermometer an seinem Fenster hängen hat>"
Mißglücktes Kompliment.
„Fräulein Ade, sind Sie heut' schön l So schön sollten Sie stets seiu."
Der erste Batient.
in junger Arzt, dem das Gefühl
Der ersten Note half nicht viel,
Der wartete mit leeren lsänden
Schon bange Monde auf jdatienten.
Ls war nach Tisch, die schlimm bekannte
Sxrechstunde, die sein Schild benannte.
Lr xflegte aus bestimmtem Grunde
Zu schlafen um bewußte Stunde.
Ls kloxft . . . er schrickt emxor beklommen;
„Lin kserr, ein feiner ist gekommen,
Lr ist schon drin im wartezimmer."
Triumxhl Lin goldner bsoffnungsschimmer
Oerklärt schon rosig sein Gesicht.
Gern steht er auf zu solcher Pslicht,
verscheucht die Sxuren seiner Ruh'
Und eilt dann auf sein Gxfer zu:
„Wo sehlt's?" — „lferr Doktor, bitt' recht schr,
Ich komme in Geschäften her —
Ich bitte, mir Gehör zu schenken —
Ich reis' in feuerfesten Schränken . . ."
Der Doktor wütet: „bsören Sie,
Sie wollen mich wohl foxpen, wie?"
Aus eincm Romau.
Äefährliche Lektüre.
Gnädige lzur Aöchiii, die während des Rührens liest): „ssa, aber Nese,
während der ?lrbeit lesenl Was haben Sie da überhaupt für ein
Buch?"
Köchin: „Kleist, der zerbrochene Krug."
Gnädige tenirüstet): „Soo — das geht Ihnen bei Ihrer Unge-
schicklichkeit gerade noch abl"
Sciil Veispiel.
Der Graf ließ sich zwei Lier
geben und versank darauf in
langes Brüten.
Kathederbtüten.
sdrosessor (der über cinen
Larni in wut gerät): „ssch WÜrde,
wenn ich zu den besseren Lle-
menten der Alasse gehören
würde, diese Unruhe nicht
dulden."
Ktünmt.
— „Der jdortraitmaler Klier
hat viel zu tun, obwohl er
schlecht malt."
— „Ia, er malt lauter häßliche
tveiber, und die sind ihm
um so mehr erkenntlich, je
weniger erkenntlich er sie
malt."
Raffiniert.
Wirt (zum GberkeUner):
„Draußen, vorm Ljaus steht
eine eben angekommene Ljerr-
schaft, die noch schwankt, ob
fie herein zu uns soll. Seh'n Sie
zu, daß die drei kserren, die
eben gezahlt haben, mit ihren
trüben Gesichtern durch
die lfintertür' abgehen."
— „Erweckt der Anblick des winterkahlen jdarkes in Ihnen auch melancholische Stimmungen
und Empfindungen?"
— „Und obl Immer muß i dabei an an' leeren Utaßkrug denken."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Sein Beispiel
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - "Erweckt der Anblick des winterkahlen Parkes in Ihnen auch melancholische Stimmungen und Empfindungen? / - "Und ob! Immer muß i dabei an an' leeren Maßkrug denken."
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 637, S. 130
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg