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mkeggendorfür-Blätter, Blünchen
Lenwertassen.
Zukunstsbild.
Studentin: „Servus, vetter, kommst Du mit zu unserem Frühschopxen?"
Vetter: „Wo denkst Du denn hin, ein anständiger junger Mann
unter lauter Damenl"
Derrkrnat des cherrn Danrran Suffert.
(lkntworfen von seinern Freund, dem Bildbauer Satirl.)
^linöer Äifer fchaöet nur.
von H. Schmidt.
'^ er sterr Gerichtsdirektor Schnuxperlich war ein äußerst dienst-
/ eifriger sterr, der aus strengste Drdnung hielt und jeden
Beamten, der auch nur um eine Mnute sich verspätete,
sofort in Vrdnungsstrafe nahm. Linen der größten verstöße gegen
die Vrdnung, überhauxt die gräßte Sünde der Welt, erblickte der
Ljerr Direktor darin, wenn ein Beamter stch erdreistete in den
Amtsräumen zu rauchen. In diesem jdunkte war er unerbittlich.
Tagtäglich erschien er mehrmals unverhosft in den Bureaus, schnux-
xerte nach Zigarrenrauch und suchte nach einem Iigarrenreste, der
ihm als corpus clelioti dienen könnte. Aber die Beamten waren
auf ihrer stut und ließen sich nicht fangen, was wiederum den
sterrn Direktor zu erhöhter Aufmerksamkeit anspornte.
Lines Tages kam er noch nach Schluß der Dienststunden auf
das Bureau, um ein Aktenstück zu suchen. Dasselbe lag in einem
der oberen Lächer des Rexosttoriums und der alte sterr erstieg die
Leiter um das benötigte Aktenstück herunterzuholen. Dabei stel sein
Blick in ein leeres Fach, und was er da sah, machte sür einen
Augenblick sein kserz stocken: eine Aiste mit Iigarren. Sie konnte
nur einem der Leamten gehören, das war klar. So weit ging
also die Pflichtvergessenheit der Beamten, daß sie sogar ganze
^f^un will der Frühling wieder kommen,
DL Lrneuen sroh sich rings die Melt,
Nur ich bleib' trübe und beklommen,
lNir kann kein Frühling je mehr frommen —
Lin Lenz hat alle mir vergällt.
IVeißt Du's? Die Nachtigallen sangen,
Der Wald stand licht in zartem Grün,
Da hielt uns junge Lieb' umfangen —
Und welke lVeisheit kam gegangen
Und hieß uns auseinanderzieh'nl —
Seitdem ist mancher Lenz gekommen,
Doch, was ich litt — im kserzen brennt's;
Lieb' ist und Iugend mir verglommen,
Ved liegt die Welt mir, fahl, verschwommen —
Durch meinen NAnter bricht kein Lenz.
k. 8ot!lL8.
mkeggendorfür-Blätter, Blünchen
Lenwertassen.
Zukunstsbild.
Studentin: „Servus, vetter, kommst Du mit zu unserem Frühschopxen?"
Vetter: „Wo denkst Du denn hin, ein anständiger junger Mann
unter lauter Damenl"
Derrkrnat des cherrn Danrran Suffert.
(lkntworfen von seinern Freund, dem Bildbauer Satirl.)
^linöer Äifer fchaöet nur.
von H. Schmidt.
'^ er sterr Gerichtsdirektor Schnuxperlich war ein äußerst dienst-
/ eifriger sterr, der aus strengste Drdnung hielt und jeden
Beamten, der auch nur um eine Mnute sich verspätete,
sofort in Vrdnungsstrafe nahm. Linen der größten verstöße gegen
die Vrdnung, überhauxt die gräßte Sünde der Welt, erblickte der
Ljerr Direktor darin, wenn ein Beamter stch erdreistete in den
Amtsräumen zu rauchen. In diesem jdunkte war er unerbittlich.
Tagtäglich erschien er mehrmals unverhosft in den Bureaus, schnux-
xerte nach Zigarrenrauch und suchte nach einem Iigarrenreste, der
ihm als corpus clelioti dienen könnte. Aber die Beamten waren
auf ihrer stut und ließen sich nicht fangen, was wiederum den
sterrn Direktor zu erhöhter Aufmerksamkeit anspornte.
Lines Tages kam er noch nach Schluß der Dienststunden auf
das Bureau, um ein Aktenstück zu suchen. Dasselbe lag in einem
der oberen Lächer des Rexosttoriums und der alte sterr erstieg die
Leiter um das benötigte Aktenstück herunterzuholen. Dabei stel sein
Blick in ein leeres Fach, und was er da sah, machte sür einen
Augenblick sein kserz stocken: eine Aiste mit Iigarren. Sie konnte
nur einem der Leamten gehören, das war klar. So weit ging
also die Pflichtvergessenheit der Beamten, daß sie sogar ganze
^f^un will der Frühling wieder kommen,
DL Lrneuen sroh sich rings die Melt,
Nur ich bleib' trübe und beklommen,
lNir kann kein Frühling je mehr frommen —
Lin Lenz hat alle mir vergällt.
IVeißt Du's? Die Nachtigallen sangen,
Der Wald stand licht in zartem Grün,
Da hielt uns junge Lieb' umfangen —
Und welke lVeisheit kam gegangen
Und hieß uns auseinanderzieh'nl —
Seitdem ist mancher Lenz gekommen,
Doch, was ich litt — im kserzen brennt's;
Lieb' ist und Iugend mir verglommen,
Ved liegt die Welt mir, fahl, verschwommen —
Durch meinen NAnter bricht kein Lenz.
k. 8ot!lL8.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Zukunftsbild; Denkmal des Herrn Damian Sufferl (Entworfen von seinem Freund, dem Bildhauer Satirl)
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Studentin: "Servus, Vetter, kommst Du mit zu unserem Frühschoppen?" / Vetter: "Wo senkst Du denn hin, ein
anständiger junger Mann unter lauter Damen!"
Kommentar
Horina wird erwähnt
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-10-16 - 2013-10-16
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 52.1903, Nr. 639, S. 150