22
Meggendorfer-BIätter, München
Dö Nacht war pechschwarz. — Da Anoxpern-Seppl und da
ksiast kemman grad beim hintern Gattern vom tfofbauer tfäusl
Schlitten g'fahrn. — Der bsofbauer und seine Anecht san über
eahm herg'falln, wia a xaar Deifcln über a arme Seel. !fin-
g'haut hab'n dö Lackeln,
als ob s' a Troad dreschaten
nnd bal war da Unoppern-
Seppl wia a Rörndl aus da
Schäler g'falln.
Mia 'n dö drei endli
auslassen hab'n, is er hoam
ghatscht wia a verbogens
Paragraphenzoachen.
Wia dann da tfof-
bauer d'Sau hintern Zaun
g'suacht hat, — war's weg.
Da brave thiasl oba
hat sie aus'n Staub'g'macht.
Schnell ziagt er sein Zwoaradler
längs der sinstern Straßen, und bei jeden
Schriatt klimpern dö Silbergulden in sein Sack. Dö Sau
an und schiaben schön stad den Zwoaradler dicht an 'n Zaun.
„bsiazt schön siad," raunte da Anoppern-Seppl 'n lfiasl zua.
— gkh durchs Gartentürl, dös offen is, eini, Du wartst da,
i glang Dir dö Sau übern Gattern." —
Fünf Minuten vaschleichen, da keucht da Rnoppernbauer
mit oaner Sauhälften daher. — „bsiasl! — lhiasl! . .
Der sitzt wia a Igel z'sammgrollt hintern lvagerl uud
rührt si net.
Da Seppl fluacht und schineiszt 's Fleisch übern Gattern ius
bvagerl. — Glei drauf kimmt er init der zweiten Sauhälften
daherpfnaust. Grad wia er's übern Zaun umischmeißt, brüllen
dicht hinter eahm, da lfofbauer und seine zwoa Anecht' „lfab'n
ma di, Lump, elendiga!"
Da Anoppern-Seppl moant da Deifel ziagt'n in d'lhöll, an
so oan Schwung hat er kriagt. Gr macht oan fürchterlichcn
Seiteusprung, das 'n d'Mistgabel von lfofbauer net trifft, nocha
saust er aufs Gartentürl zua. Um a Laus war er außikemma,
da trifft 'n oa nachg'schmissens lfolzscheit auf d'lfaxen, und im
selbigen Augenblick is er mit seiner Nas'n auf 'n Schoder
van lfofbauern hat er in sei'm Wagerl mit a paar alte lllehlsäck
fein zuadeckt.
<Mie Melt, wie unter Glas gestellt,
E' Aersiießt in trüben Gasen.
Ein Schauer um den andern fällt
Nnd stirbt in Schaum und Blasen.
Ium Bächlein ward das lveggeleis,
Lin Fußbad dort den Lrlen.
Ls schlüpft um jedes schlanke Reis
Ein Aettlein weißer jderlen.
Zm IRegen.
Ich habe meinen lsavelock
lsoch übers Ghr gebogen;
§in lvetterhut, ein Anotenstock!
So bin ich ausgezogen.
Drei Tage hockt' ich grimm zu lsaus,
Gepfercht in meine ksürde,
Trhoffeud, daß der feuchte Graus
Doch einmal enden würde.
Doch wie umsonst meiu lsoffen war,
lsab' ich deu Bann gebrochen;
llnd ob's auch regnen sollt' im Iahr
Durch zweiundfünszig lvochen:
Ich kremple meinen ksavelock
lsoch über bcide Ghren;
Lin lvetterhut, ein Anotenstock!
Nur nicht den lllut verloren!
Anitsch-Anatsch l Nur frisch ins Land hinein llnd fehlt es uns an Sonnenschein,
Auf schlammig-zähen lvegen! So singt man halt vom Regen.
Ernst Webcr.
Keuffer. Sondcrbar.
Alte Iungfer: „lvenn man sich doch auch, wie diese I Fremder: „Die Rechnung ist falsch addiert, lserr lvirt!"
Theater-Direktoren, einen Liebhaber engagieren könntel" ^ lvirt: „Na, viel wenigor kann aber nicht herauskommen!"
Meggendorfer-BIätter, München
Dö Nacht war pechschwarz. — Da Anoxpern-Seppl und da
ksiast kemman grad beim hintern Gattern vom tfofbauer tfäusl
Schlitten g'fahrn. — Der bsofbauer und seine Anecht san über
eahm herg'falln, wia a xaar Deifcln über a arme Seel. !fin-
g'haut hab'n dö Lackeln,
als ob s' a Troad dreschaten
nnd bal war da Unoppern-
Seppl wia a Rörndl aus da
Schäler g'falln.
Mia 'n dö drei endli
auslassen hab'n, is er hoam
ghatscht wia a verbogens
Paragraphenzoachen.
Wia dann da tfof-
bauer d'Sau hintern Zaun
g'suacht hat, — war's weg.
Da brave thiasl oba
hat sie aus'n Staub'g'macht.
Schnell ziagt er sein Zwoaradler
längs der sinstern Straßen, und bei jeden
Schriatt klimpern dö Silbergulden in sein Sack. Dö Sau
an und schiaben schön stad den Zwoaradler dicht an 'n Zaun.
„bsiazt schön siad," raunte da Anoppern-Seppl 'n lfiasl zua.
— gkh durchs Gartentürl, dös offen is, eini, Du wartst da,
i glang Dir dö Sau übern Gattern." —
Fünf Minuten vaschleichen, da keucht da Rnoppernbauer
mit oaner Sauhälften daher. — „bsiasl! — lhiasl! . .
Der sitzt wia a Igel z'sammgrollt hintern lvagerl uud
rührt si net.
Da Seppl fluacht und schineiszt 's Fleisch übern Gattern ius
bvagerl. — Glei drauf kimmt er init der zweiten Sauhälften
daherpfnaust. Grad wia er's übern Zaun umischmeißt, brüllen
dicht hinter eahm, da lfofbauer und seine zwoa Anecht' „lfab'n
ma di, Lump, elendiga!"
Da Anoppern-Seppl moant da Deifel ziagt'n in d'lhöll, an
so oan Schwung hat er kriagt. Gr macht oan fürchterlichcn
Seiteusprung, das 'n d'Mistgabel von lfofbauer net trifft, nocha
saust er aufs Gartentürl zua. Um a Laus war er außikemma,
da trifft 'n oa nachg'schmissens lfolzscheit auf d'lfaxen, und im
selbigen Augenblick is er mit seiner Nas'n auf 'n Schoder
van lfofbauern hat er in sei'm Wagerl mit a paar alte lllehlsäck
fein zuadeckt.
<Mie Melt, wie unter Glas gestellt,
E' Aersiießt in trüben Gasen.
Ein Schauer um den andern fällt
Nnd stirbt in Schaum und Blasen.
Ium Bächlein ward das lveggeleis,
Lin Fußbad dort den Lrlen.
Ls schlüpft um jedes schlanke Reis
Ein Aettlein weißer jderlen.
Zm IRegen.
Ich habe meinen lsavelock
lsoch übers Ghr gebogen;
§in lvetterhut, ein Anotenstock!
So bin ich ausgezogen.
Drei Tage hockt' ich grimm zu lsaus,
Gepfercht in meine ksürde,
Trhoffeud, daß der feuchte Graus
Doch einmal enden würde.
Doch wie umsonst meiu lsoffen war,
lsab' ich deu Bann gebrochen;
llnd ob's auch regnen sollt' im Iahr
Durch zweiundfünszig lvochen:
Ich kremple meinen ksavelock
lsoch über bcide Ghren;
Lin lvetterhut, ein Anotenstock!
Nur nicht den lllut verloren!
Anitsch-Anatsch l Nur frisch ins Land hinein llnd fehlt es uns an Sonnenschein,
Auf schlammig-zähen lvegen! So singt man halt vom Regen.
Ernst Webcr.
Keuffer. Sondcrbar.
Alte Iungfer: „lvenn man sich doch auch, wie diese I Fremder: „Die Rechnung ist falsch addiert, lserr lvirt!"
Theater-Direktoren, einen Liebhaber engagieren könntel" ^ lvirt: „Na, viel wenigor kann aber nicht herauskommen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Da brave Hiasl
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)