Meggendorfer-Blätter (53.1903 (Nr. 641-653))

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Meggendorfer-Blätter, Nünchen

Rach dem Rankett.

— „Aber mein Lieber, wie fiehst !>u aus, so blaß und elend — es ist ein wirklicher
Iammerl" — „Das glaube ich auch, lieber Freund."

Lalant.

— „N?ie kommen Sie nur dazu, mir ein Bouquet zu überreichen?"

— „Lin kleines Andenken, Madame . . . heute ist es gerade ein Iahr, daß ich bei

Ihnen bettle."

(Lin Bhilosoph.

gelesen): „Nichts ist vollkommen auf
dieser Lrde. Lsier das ,süffige Bier'
und die kurzen Nachtstunden, dort
die lange Polarnacht und der
,eklige Lebertran'."

Rernünftig.

— „Sie haben kein Telephon
mehr?"

tVirti „Nein, abends telephonier-
ten die Frauen um ihre Männer
hierher, da mußte ich es auf-
geben."

Beim dseiratsvermittler.

Alte Iungfer: „Glauben Sie,
daß ich noch Anspruch auf einen
Mann habe?"

kseiratsvermittler: „bfm, ich
glaube, Ihre Ansprüche sind
samtund sonders — verjährt."

Zndirekte Schuld.

Richter: „Sie wollen von dem
Automobilisten eine neue bsose
haben, dabei bekunden aber zwei
Zeugen, daß er Sie nicht über-
fahren, überhaupt gar nicht mit
Ihnen in Berührung gekom-
men ist."

Aläger: „Ganz recht; ich bin aber,
als ich ihn von weitem kom-
men sah, auf 'nen Baum ge-
klettert, und dabei ist sie
zerrissen."


5ommergtöck!ein.

Menklt vu sn äie lcköne Leit?

^ Nnl'er ölüik trug Kinäerkleiäer,
Slauer blimmel ltraklte kciter —
Unä äic bäelt lo weit — lo meit!

Ueberm I0Lläe ölockenklang,

Neiler däittagltunäe plaltcr.
b?ie rwei lonnenlroke raltcr
-tüimärmten wir äen wea entlang.


bDciht vu nock? Im krntelelä
bH^ktcn blutigrote laknen:
llutipLncn! lutipanen!
Lerckenlelig war äic bHelt.

büciht llu nock? Nm blLläeslsum . .?
Keulcke KnLbenlicbe keimte
Mir im licrren unä ick trsumte
IVlcincn crlten vicktertraum.

Lommerglöcklein, kling'ling-ling,
Zlt lo lcknell vein lon vergsngen?
Rck. msn kat ikn eingelsngen,
hlcinen kleinen Sckmetterling.

Lang.