Meggendorfer-Blätter, München
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Im Dnfel.
„Aruzitürken! Alte, so hör doch endlich auf, Dein Geschnatter habe ich schon sattl"
Line moderne Braut.
noch so wenig, daß Du mich einer
so verwaschenen Gartenlauben-
romantik für sähig hältst?"
Die junge Schöne tat einige
5chritte zur Seite und hob ein
kleines, elegant xoliertes ALst-
chen voui Boden auf.
„Nein," suhr sie schaudernd
sort, „abereine Niaus sprang mir
über die Füße eben, als ich euch
xhotograxhieren wolltel"
Glosfe.
<l^)ie lVelt ist nie zufrieden,
^ So ist einmal ihr Lauf;
Auf hohe Berge muß noch
Lin Zlussichtsturm hinausl
Wirkfcune Drohnng.
Sie: „Du willst also meinen
ksut wirklich nicht bezahlen?
— Nun, da muß ich schon an
meine Mutter schreiben, daß
sie mir das Geld — bringtl"
(öine moderne iKrant.
tzumorcske von Hugo Maro.
uf der kleinen Lichtung im städtischen Forste blitzen die
blanken SLbelklingen in der Morgensonne. Alle Forma-
litäten waren erfüllt, der letzte vergebliche Versöhnungsversuch
gemacht. Das „Los" des Unxarteiischen ertönte, und mit scharfem
Klirren kreuzten sich die Rlingen in der Luft.
Doch bevor die Gegner noch recht aneinander gerieten,
tönte xlötzlich ein markerschütternder Schrei durch die tiefe Stille,
und hinter dem Stamme einer der mächtigen alten Lichen, welche
die Lichtung umsäumten, sprang eine junge, elegant gekleidete
Dame hervor.
Ueberrascht hielten die Duellanten inne und einer der beiden
wars den Säbel in das Gras und stürzte auf die junge Dame zu.
„Lmmy — Dul"
Zitternd und keines Wortes mächtig lehnte sich die schlanke
Mädchengestalt an die Brust des Geliebten.
„G Georg, wie schrecklichl" kam es cndlich stockend von
ihren bebenden Lipxen.
Lin Strahl innigster Liebe brach aus den Augen des Mannes,
zärtlich und unbekümmert um die Ieugen dieser Szene strich
er über die Mangen seiner Braut.
„Lmmy, Du wußtest-?"
„Ia, Georg, ein Zufall verriet mir Vrt und Stunde des
Duells."
„Und da trieb Dich Deine Liebe hierher, damit Du den Zwei-
kamxf verhindern könntest? G, Lmmy, mit Deinem zarten Leibe
wolltest Du Dich schützend vor die Alinge meines Gegners —"
Der Sxrecher verstummte, denn mit einem heftigen Ruck
löste sich Lmmy aus der Umarmung ihres Bräutigams, ihre
Augen sprühten Zorn und Aerger, und unverhohlene Verachtung
lag in ihrer Stimme, als ste erwiderte: „Ach, was Du Dir nicht
gleich alles einbildestl Das Duell verhindern — Dich mit meinem
Leibe decken — warum nicht garl Aennst Du mich denn immer
Rasch kapiert.
lhauxtmann: „ksuber, wenn ich Ihnen einen Austrag gebe,
so haben Sie zu sagen: ,Zu Befehl kserr ksauxtmann^
verstanden?"
Rekrut ksuber: „Feit si' nix."
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Im Dnfel.
„Aruzitürken! Alte, so hör doch endlich auf, Dein Geschnatter habe ich schon sattl"
Line moderne Braut.
noch so wenig, daß Du mich einer
so verwaschenen Gartenlauben-
romantik für sähig hältst?"
Die junge Schöne tat einige
5chritte zur Seite und hob ein
kleines, elegant xoliertes ALst-
chen voui Boden auf.
„Nein," suhr sie schaudernd
sort, „abereine Niaus sprang mir
über die Füße eben, als ich euch
xhotograxhieren wolltel"
Glosfe.
<l^)ie lVelt ist nie zufrieden,
^ So ist einmal ihr Lauf;
Auf hohe Berge muß noch
Lin Zlussichtsturm hinausl
Wirkfcune Drohnng.
Sie: „Du willst also meinen
ksut wirklich nicht bezahlen?
— Nun, da muß ich schon an
meine Mutter schreiben, daß
sie mir das Geld — bringtl"
(öine moderne iKrant.
tzumorcske von Hugo Maro.
uf der kleinen Lichtung im städtischen Forste blitzen die
blanken SLbelklingen in der Morgensonne. Alle Forma-
litäten waren erfüllt, der letzte vergebliche Versöhnungsversuch
gemacht. Das „Los" des Unxarteiischen ertönte, und mit scharfem
Klirren kreuzten sich die Rlingen in der Luft.
Doch bevor die Gegner noch recht aneinander gerieten,
tönte xlötzlich ein markerschütternder Schrei durch die tiefe Stille,
und hinter dem Stamme einer der mächtigen alten Lichen, welche
die Lichtung umsäumten, sprang eine junge, elegant gekleidete
Dame hervor.
Ueberrascht hielten die Duellanten inne und einer der beiden
wars den Säbel in das Gras und stürzte auf die junge Dame zu.
„Lmmy — Dul"
Zitternd und keines Wortes mächtig lehnte sich die schlanke
Mädchengestalt an die Brust des Geliebten.
„G Georg, wie schrecklichl" kam es cndlich stockend von
ihren bebenden Lipxen.
Lin Strahl innigster Liebe brach aus den Augen des Mannes,
zärtlich und unbekümmert um die Ieugen dieser Szene strich
er über die Mangen seiner Braut.
„Lmmy, Du wußtest-?"
„Ia, Georg, ein Zufall verriet mir Vrt und Stunde des
Duells."
„Und da trieb Dich Deine Liebe hierher, damit Du den Zwei-
kamxf verhindern könntest? G, Lmmy, mit Deinem zarten Leibe
wolltest Du Dich schützend vor die Alinge meines Gegners —"
Der Sxrecher verstummte, denn mit einem heftigen Ruck
löste sich Lmmy aus der Umarmung ihres Bräutigams, ihre
Augen sprühten Zorn und Aerger, und unverhohlene Verachtung
lag in ihrer Stimme, als ste erwiderte: „Ach, was Du Dir nicht
gleich alles einbildestl Das Duell verhindern — Dich mit meinem
Leibe decken — warum nicht garl Aennst Du mich denn immer
Rasch kapiert.
lhauxtmann: „ksuber, wenn ich Ihnen einen Austrag gebe,
so haben Sie zu sagen: ,Zu Befehl kserr ksauxtmann^
verstanden?"
Rekrut ksuber: „Feit si' nix."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Im Dusel; Rasch kapiert
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Kruzitürken! Alte, so hör doch endlich auf, Dein Geschnatter habe ich schon satt!" // Bildunterschrift:
Hauptmann: "Huber, wenn ich Ihnen einen Auftrag gebe, so haben Sie zu sagen: 'Zu Befehl Herr Hauptmann' verstanden?" / Rekrut
Huber: "Feit si' nix."
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)