M e g g e n d o r fe r- B l ä t t e r, BIünchen
Zeitgemäsn
Bettler: „Ein armer Reisender bittet recht schön um ein
Almosen. Ich hab' schon acht Tag keine Ansichtskarte rnehr
geschrieben."
Kasernenhofblüten.
— „Albrecht, lächeln Sie nicht so spöttisch wie ein j)yro-
techniker bei einem Sternschnuppenfalll"
— „Schulze, Sie bringen ja mit Ihrem Gesicht die ganze
zoologischo Fakultat in Vexlegenheit."
— „Maier, ich hab' noch kein Rhinozeros gesehen, aber viel
anders aussehen, als Sie, kann's nicht!"
Unteroffizier tzum Linjäl,rigen): „Sie sind an der Universität . .
wie sagten Sie?"
Linjähriger: „Iunnatrikuliert!"
Unteroffizier: „Na ja, halt angestellt."
Der Vroh.
Reicher jdarvenü: „wer die wahl hat, hat auch die
CZual.... ein Sprichwort für Leute, die nicht alles können
kaufen."
Attrappe.
s mummt fich mancher Unirps in unsern Tagen
In Ligenheiten eines Großen ein;
Man kann sein bfalstuch ü'Iu Byron tragen
Und braucht noch lange kein Genie zu sein.
G. Kicslcr.
Wre ich meinen Dackel dresfierte.
ls ich meinen rvaldl bekain, besaß er nicht die geringste
Dresfur. Lr war sozusagen noch Naturbursche. Besonders
hatte er aber eine Untugend: er stahl mit bodenloser Frech-
heit alles ihm nur irgend Erreichbare an lVürsten, Braten,
Gestügel u. s. w.
„Na wart', mein Lieber, das werde ich Dir schnell ab-
gewöhnen!" sagte ich, band eine appetitliche N)urst an eine
Schnur und befestigte dieselbe derart an einc mit eiskaltem
lVasser gefüllte Gießkanne, daß einem Ruck an der lVurst
unfehlbar ein eisiges Sturzbad folgen mußte. Ulein Dackel
zerrte, kaum allein init der lvurst, richtig mit aller Ulacht an
derselben und wurde durch einen kalten Guß bestraft. — Lin
paarmal noch versuchte er sein Glück; dann aber konnte ich
eines schönen Tages mit Genugtuung konstatieren, daß die
lvurst unberührt blieb. Ich beuge mich natürlich zu meinem
lvaldl hinab, um ihn anerkennend zu streicheln — da springt
das Luder zur lvurst, reißt an und — diesmal bokomm' ich
einen eiskalten Tuschl Das maliziöse Gesicht von dem Luder
hätten Sie aber sehen sollen! ... H. Horina.
Zeitgemäsn
Bettler: „Ein armer Reisender bittet recht schön um ein
Almosen. Ich hab' schon acht Tag keine Ansichtskarte rnehr
geschrieben."
Kasernenhofblüten.
— „Albrecht, lächeln Sie nicht so spöttisch wie ein j)yro-
techniker bei einem Sternschnuppenfalll"
— „Schulze, Sie bringen ja mit Ihrem Gesicht die ganze
zoologischo Fakultat in Vexlegenheit."
— „Maier, ich hab' noch kein Rhinozeros gesehen, aber viel
anders aussehen, als Sie, kann's nicht!"
Unteroffizier tzum Linjäl,rigen): „Sie sind an der Universität . .
wie sagten Sie?"
Linjähriger: „Iunnatrikuliert!"
Unteroffizier: „Na ja, halt angestellt."
Der Vroh.
Reicher jdarvenü: „wer die wahl hat, hat auch die
CZual.... ein Sprichwort für Leute, die nicht alles können
kaufen."
Attrappe.
s mummt fich mancher Unirps in unsern Tagen
In Ligenheiten eines Großen ein;
Man kann sein bfalstuch ü'Iu Byron tragen
Und braucht noch lange kein Genie zu sein.
G. Kicslcr.
Wre ich meinen Dackel dresfierte.
ls ich meinen rvaldl bekain, besaß er nicht die geringste
Dresfur. Lr war sozusagen noch Naturbursche. Besonders
hatte er aber eine Untugend: er stahl mit bodenloser Frech-
heit alles ihm nur irgend Erreichbare an lVürsten, Braten,
Gestügel u. s. w.
„Na wart', mein Lieber, das werde ich Dir schnell ab-
gewöhnen!" sagte ich, band eine appetitliche N)urst an eine
Schnur und befestigte dieselbe derart an einc mit eiskaltem
lVasser gefüllte Gießkanne, daß einem Ruck an der lVurst
unfehlbar ein eisiges Sturzbad folgen mußte. Ulein Dackel
zerrte, kaum allein init der lvurst, richtig mit aller Ulacht an
derselben und wurde durch einen kalten Guß bestraft. — Lin
paarmal noch versuchte er sein Glück; dann aber konnte ich
eines schönen Tages mit Genugtuung konstatieren, daß die
lvurst unberührt blieb. Ich beuge mich natürlich zu meinem
lvaldl hinab, um ihn anerkennend zu streicheln — da springt
das Luder zur lvurst, reißt an und — diesmal bokomm' ich
einen eiskalten Tuschl Das maliziöse Gesicht von dem Luder
hätten Sie aber sehen sollen! ... H. Horina.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Zeitgemäß; Wie ich meinen Dackel dressierte
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Bettler: "Ein armer Reisender bittet recht schön um ein Almosen. Ich hab' schon acht Tage keine Ansichtskarte mehr geschrieben."
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 54.1903, Nr. 664, S. 124
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg