Meggendorfer-Blätter (55.1903 (Nr. 667-679))

Zeilschrift für tfnmor und Kunft

§5

dderbststnmmmg.

streicht der Lferbstwind übers Feld
Und harft in den Stopxeln, den kahlen;
Da muß sein gelbes Blättergeld
5o Strauch wie Baum bezahlen.

2er tfimmel dräut, von Wolken schwer,
Die schräg gen Vsten jagen;

Die Raben treiben drunter her
Mit raschem Flügelschlagen.

Zeitlosen nicken aus dem Grün
Der frischgemähten Wiesen;

Die letzten Aückucksnelken blühn
Am Graben mir zu chüßen.

N)ie Tinte schwarz der Tannwald steht
Und nahe schier zum Grcifen;

Doch durch die junge Schonung geht
Schon herbstlich bunt ein Streifen. —


tsaltl Ich hab's; eine Pyramide meiner Lorbeerkränze wird
mich decken!"

Ich weiß nicht, was ihr tNenschen habt,

Die so ein lserbst läßt trauernl
Ukir hat er stets das lserz gelabt
Nlit seinen rauhen Schauern.

Ls trank sich trunken stets mein Blick
An seinen Feuerfarben;

Ls schien mir nie ein schwer Geschick,

Wenn Blatt und Blüte starben.

Wer kämpfen muß und kämpfen will
Nut bösen Winterstürmen,

Der legt von sich die Schätze still,

Die er nicht konnte schirmen

Auf daß er ungehemmt und frei
Dem Gegner kann erwidern —

Es folgt ja doch dereinst ein Nlai
Nttt Aränzen neu und Liedern.

Enist Webcr.

Aus der Rolbe gefallen.

Schusterjunge: „Ljerrje! Die schönen Seidenschleifenl was
steht denn da drauf? — ,Dem großen Künstlcr' . . . Lächerlich!
viel richtiger sollt's heißen: ,vem großen Schwindler' —"

Tenorist: „Was sagst Du, Lausbub?!"

Lenorist: „Zu dumm! Da kommt der Schusterjunge
wieocr mit der Rechnung, uud ich kann nicht einmal zusperren,
weil ich den Schlüssel verloren hab'I . . . Wohin versteck' ich
'Mch nur? ... - > i

Zukunstsruscrat.

jderfekte Aöchin wird gesucht. Or. clism. bevorzugt.

Bäuchle, Rentier.