56
Meggendorfer-Blätter, Nünchen
Bauch von Seiner Majestät Leib-Nilpferdl — Vriginell, was?>"
Die vertauschten Ähewänner.
tzllmoreske von H. Horina.
er Zufall spielt im Leben bekanntlich eine große Rolle,
und so wollte es dieser blinde Zusall auch einmal, daß
die ksuberbäuerin in Grasdorf und die Kohlhoferin in
Schneckenberg, welche zwei Grtschaften eine gute lvegstunde
auseinander liegen, just an ein und demselben Tage zu ihren
Shegesxonsen sagten:
„Du, Mann, unsere alten Roß dermachen's schier nimmer,
die viel Arbeit; 's wird gleiwast g'scheiter sein, Du sahrst mit
eahner morgen am Roßmarkt aus Taffakirchen und tauscht's
geg'n a paar neuche um. Da hast zwoa Zehner-Banganoten,
— verliers net — als Aufgeld; mehr legst ma' net draus, hörst?!
Und da, da hast zwoa Zwoanz'ger auf'n Weg und daß D' ma'
kan' Rausch net hambringst, sunsten . . .1"
Am nächsten Morgen kehrten zwei Gesxanne bei der
„goldenen Arone" in Taffakirchen ein und die Lenker derselben,
der Ljuberbauer aus Grasdorf und der Aohlhofer aus Schnecken-
berg, traten bald darauf in die Wirtsstube, um stch bei einem
viertel „kseurigen" die Rehlen sür den in Aussicht genommenen
Roßtausch zu netzen.
„Grüß Di' God, kjuberbauer! Bist aa' da?"
„Ia! Mei Alte hat g'mant, daß's unsere Röffer nimmer
recht dermachen, und i sollt s' heunt' am Markt gegen a' weng
bravere einhandelnl"
„Akk'rat deswegen bin i aa' da!" lachte der Rohlhofer und
beide ließen fich nun an einem Tische nieder. Die längste Zeit
sprach keiner ein lVort; fie rauchten ihre mesfingbeschlagenen
kurzen pfeisen, sxuckten dazu von Zeit zu Zeit breitspurig aus
den Fußboden und machten bedächtig ein ums andere Mal einen
Schluck von dem Wein.
Endlich, als beide ihr „viertel" schön langsam ausgetrunken
hatten, brach der Aohlhofer das Schweigen und sagte:
„Na, trinkst net no' a vierterl, bsuberbauer?"
„Möcht' scho', mein Liaber," entgegnete dieser, „aber mei'
Alte . . . waßt eh!" Und damit machte er mit Daumen und
Zeigefinger die Bewegung des Geldzählens.
„Ia, ja, i woaßl" seufzte der Aohlhoser. „'s geht ma' aa'
net besser; völlig verdursten lasseten s' ein, die lveibsbilderl"
lvieder versanken die beiden in tieses Schweigen; aber nach
den mächtig qualmenden Pfeifen zu schließen, mußte sich jeder
um so eifriger in seinem Innern mit einem ihn lebhaft beschäf-
tigenden Gedanken befassen. Auch diesmal war es der Rohl-
hofer, welcher zuerst die Sprache fand i
„kjörst, ksuberbauer," sagte er und zwinkerte seinem Gegen-
über zu, „laß ma' amal Deine Roß' anschau'n!"
„lvas willst denn Du mit meine Roß?" fragte der andere
verwundert. „Dös wirst scho' seg'nl" erwiderte der Aohlhofer
und nun begaben sich beide in den Stall und beguckten ihre
abgetriebenen Ackergäule von allen Seiten.
„ksml" meinte endlich der Aohlhofer, „sand ja no zwoa
rare Roß', die Deinigen!"
Meggendorfer-Blätter, Nünchen
Bauch von Seiner Majestät Leib-Nilpferdl — Vriginell, was?>"
Die vertauschten Ähewänner.
tzllmoreske von H. Horina.
er Zufall spielt im Leben bekanntlich eine große Rolle,
und so wollte es dieser blinde Zusall auch einmal, daß
die ksuberbäuerin in Grasdorf und die Kohlhoferin in
Schneckenberg, welche zwei Grtschaften eine gute lvegstunde
auseinander liegen, just an ein und demselben Tage zu ihren
Shegesxonsen sagten:
„Du, Mann, unsere alten Roß dermachen's schier nimmer,
die viel Arbeit; 's wird gleiwast g'scheiter sein, Du sahrst mit
eahner morgen am Roßmarkt aus Taffakirchen und tauscht's
geg'n a paar neuche um. Da hast zwoa Zehner-Banganoten,
— verliers net — als Aufgeld; mehr legst ma' net draus, hörst?!
Und da, da hast zwoa Zwoanz'ger auf'n Weg und daß D' ma'
kan' Rausch net hambringst, sunsten . . .1"
Am nächsten Morgen kehrten zwei Gesxanne bei der
„goldenen Arone" in Taffakirchen ein und die Lenker derselben,
der Ljuberbauer aus Grasdorf und der Aohlhofer aus Schnecken-
berg, traten bald darauf in die Wirtsstube, um stch bei einem
viertel „kseurigen" die Rehlen sür den in Aussicht genommenen
Roßtausch zu netzen.
„Grüß Di' God, kjuberbauer! Bist aa' da?"
„Ia! Mei Alte hat g'mant, daß's unsere Röffer nimmer
recht dermachen, und i sollt s' heunt' am Markt gegen a' weng
bravere einhandelnl"
„Akk'rat deswegen bin i aa' da!" lachte der Rohlhofer und
beide ließen fich nun an einem Tische nieder. Die längste Zeit
sprach keiner ein lVort; fie rauchten ihre mesfingbeschlagenen
kurzen pfeisen, sxuckten dazu von Zeit zu Zeit breitspurig aus
den Fußboden und machten bedächtig ein ums andere Mal einen
Schluck von dem Wein.
Endlich, als beide ihr „viertel" schön langsam ausgetrunken
hatten, brach der Aohlhofer das Schweigen und sagte:
„Na, trinkst net no' a vierterl, bsuberbauer?"
„Möcht' scho', mein Liaber," entgegnete dieser, „aber mei'
Alte . . . waßt eh!" Und damit machte er mit Daumen und
Zeigefinger die Bewegung des Geldzählens.
„Ia, ja, i woaßl" seufzte der Aohlhoser. „'s geht ma' aa'
net besser; völlig verdursten lasseten s' ein, die lveibsbilderl"
lvieder versanken die beiden in tieses Schweigen; aber nach
den mächtig qualmenden Pfeifen zu schließen, mußte sich jeder
um so eifriger in seinem Innern mit einem ihn lebhaft beschäf-
tigenden Gedanken befassen. Auch diesmal war es der Rohl-
hofer, welcher zuerst die Sprache fand i
„kjörst, ksuberbauer," sagte er und zwinkerte seinem Gegen-
über zu, „laß ma' amal Deine Roß' anschau'n!"
„lvas willst denn Du mit meine Roß?" fragte der andere
verwundert. „Dös wirst scho' seg'nl" erwiderte der Aohlhofer
und nun begaben sich beide in den Stall und beguckten ihre
abgetriebenen Ackergäule von allen Seiten.
„ksml" meinte endlich der Aohlhofer, „sand ja no zwoa
rare Roß', die Deinigen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Ein originelles Portrait
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Bauch von Seiner Majestät Leib-Nilpferd! - Originell, was?!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)