Meggendorfer-Blätter (55.1903 (Nr. 667-679))

Aeitschrift für Humor und Aunft

f05

Von der Kchmiere.

Direktorin: „lvarum willst Du denn unsern
jugendlichen kfelden schon wieder entlafsen,
er spielt ja ganz gut?"

Direktor: „Das schon — aber die Lamxen ver-
steht er nicht zu xutzen!"

Km Schreißstubenfenster.

^)ie Sommersonne brenntz

Grell leuchten ihre Strahlen,

Die sonderbare Bilder
Auf Tisch und Pulte malen.

Des Lebens harte Pflicht,

Bannt hier an ihre Sitze,

Ein kjäuslein stiller Menschen,

Trotz Sonnenschein und ksitze.

Federn kreischen, Zisfern summen,

Papiere rascheln, Schädel brummen,

Ueber all dem, schwüle Luft,

Bücherstaub und Tintendust. —

Ein Sxatz der hockt in guter Ruh
Am Fensterbrett und schaut herzu,

Er schüttelt dann sein Uöxfchen weise
Und zwitschert nur für sich, ganz leise:

„Wie dank' ich Dir, Du Schöxfer mein,

Daß ich nicht brauch'einlUensch zuseinl"

F. I-

diiöchke Unverfrorenheit.

Raufmann (der nachls sein Geschäftslokal betrity: „Was machen Sie denn da an
meinem Geldschrankl Ich bin der Inhaber dieses Geschäftsl"
Linbrecher: „So, können Sie sich legitimieren?"


Mathiös.

— „Der Librettist Timxfl muß schon ein schönes vermögen haben."

— „Ia, ein Lrinnerungsvermögcn."

Äßfchwächung.

Autler (dcr cinrn Spaziergänger überfahrcn hat): „Allzu weh küNN
es Ihnen doch nicht getan haben, Sie haben ja einen Gummi-
mantel anl"

Natater Drnckfehter.

Avis für Arankel Dr. Pechmüllers elektrische Nichtheil-
anstalt ist nirgends übertroffen.

Moderne (Lhe.

Lr: „Ietzt, nachdem unsere Scheidung eingeleitet ist, bist Du
auf einmal zärtlich zu mirl"

Sie: „Na ja, damit Du mich in gutem Andenken behältst."

'V? ekanntlich sxielt beim edlen lveidwerk das darauf gewöhnlich > lveun jcdoch die Iagd nur eine von mehreren gemeinschaftlich
folgende Iagdfrühstück keine kleine Rolle. Sxlendide Iagd- gepachtete ist, schlepxt jeder einzelne der Teilnehmer eincn
herren pflegen ihre Gäste alsdann stets solenn zu bewirten. I mchr oder minder gut gefüllten Rucksack mit allen möglichen