BTeggendorfer-Blätter, Blünchen
Nür Ataler.
Das Bild muß in Zukunft, um alle zu befriedigen, auf eine Gummihaut gemalt werden.
' und ganz vollendete Lezession:
, „bfoch-Nodern".
Gewöhnlicher Runstanspruch,
halb Sezesston,
Der Nlibißeweis.
von V. F. (HieHer.
in Rnall — und im Feuer brach der Rehbock zusammen.
kfastig eilte der wilderer, der Tupfer Wastl, der Stelle zu.
„bfaltl", so schallte es vom Saume der Lichtung herüber.
„lhalt?" denkt der wastl, „dös heißt renna!" und wirft
die Flinte weg und saust wie der Wind durch die Büsche, hinter
ihm drein der Förster.
So kommt er bis zum Försterhaus, wo ihm der Garten-
zaun den weg versperrt. Ls
gilt kein langes Besinnen und
kurz entschlossen überspringt er
die jdlanken und verbirgt sich
hinter einer dichtästigen Fichte.
Und schließlich ist er hier, in
des Försters eigenem bfause, am
sichersten. wirklich ist es auch
so, denn er hört, wie der Förster
stuchend vorüberstampfte, hin-
term wastl her, wie er glaubt.
Nun kann er also aus dem
gckommenen tvege wieder zu-
rück. Borsichtig schleicht er sich
um das kfaus herum, da hört
sr plötzlich eine Stimme, die
just aus dem halbgeöffneten
Fenster von Lenis Schlafkam-
merl kommt. Der Wastl horcht
hoch auf.
„weißt D', mei' lieber,
herzliaber tvasti," sagt das
Försterstöchterl im Traum, „ich
hab' Dich ja schon lang, unend-
lich lang lieb, so lieb, o mei'
lieber wastll"
Nicht viel hätte gefehlt und
der Wastl hätte mit einem
lauten bfurra einen Luftsprung
gemacht.
Das, was er nie zu denken
gewagt hatte, war also wahr,
die Leni hatte ihn gern? Im
Innern jubelnd,schlich er davon,
sich heimlich zu diesem Wilderer-
gang doppelt beglückwünschend.
Aber am Nachmittag holten
ihn — die Gendarmen und
führten ihn gefesselt davon ins
Gefängnis.
Der Förster hatte ihn er-
kannt.
Am Tage der Oerhandlung
war es. Der wastl leugnete
das Blaue vom kfimmel herun-
ter und schwur hoch und heilig
der Förster müsse sich geirrt
haben, oder er müsse einen
Doxpelgänger haben, oder —
was, weiß Gott, aber unschuldig
sei er auf jeden Fall.
Der Förster aber blieb bei
seiner Behauxtung, ein Irrtum
sei vollständig ausgeschlossen.
„Bder er soll den Alibibeweis erbringen!" sagte er
mit einem höhnischen Seitenblick auf den Mastl.
„Db er das könne," fragte der Richter.
„Gewiß kann i's," meinte der Mastl, „aber ob der
Alibibeweis dem Förster angenehm is, söll woaß i netl
Sag' liaber glei', daß net i' g'wildert hab', daß Di' irr'n
kannstl"
„Ich bin meiner Sache sicher," sagte der Förster bestimmt.
„Guat," sprach wastl, „so beantrag' i, die Leni, sei' Töchterl
vor'zlad'nl"
Nür Ataler.
Das Bild muß in Zukunft, um alle zu befriedigen, auf eine Gummihaut gemalt werden.
' und ganz vollendete Lezession:
, „bfoch-Nodern".
Gewöhnlicher Runstanspruch,
halb Sezesston,
Der Nlibißeweis.
von V. F. (HieHer.
in Rnall — und im Feuer brach der Rehbock zusammen.
kfastig eilte der wilderer, der Tupfer Wastl, der Stelle zu.
„bfaltl", so schallte es vom Saume der Lichtung herüber.
„lhalt?" denkt der wastl, „dös heißt renna!" und wirft
die Flinte weg und saust wie der Wind durch die Büsche, hinter
ihm drein der Förster.
So kommt er bis zum Försterhaus, wo ihm der Garten-
zaun den weg versperrt. Ls
gilt kein langes Besinnen und
kurz entschlossen überspringt er
die jdlanken und verbirgt sich
hinter einer dichtästigen Fichte.
Und schließlich ist er hier, in
des Försters eigenem bfause, am
sichersten. wirklich ist es auch
so, denn er hört, wie der Förster
stuchend vorüberstampfte, hin-
term wastl her, wie er glaubt.
Nun kann er also aus dem
gckommenen tvege wieder zu-
rück. Borsichtig schleicht er sich
um das kfaus herum, da hört
sr plötzlich eine Stimme, die
just aus dem halbgeöffneten
Fenster von Lenis Schlafkam-
merl kommt. Der Wastl horcht
hoch auf.
„weißt D', mei' lieber,
herzliaber tvasti," sagt das
Försterstöchterl im Traum, „ich
hab' Dich ja schon lang, unend-
lich lang lieb, so lieb, o mei'
lieber wastll"
Nicht viel hätte gefehlt und
der Wastl hätte mit einem
lauten bfurra einen Luftsprung
gemacht.
Das, was er nie zu denken
gewagt hatte, war also wahr,
die Leni hatte ihn gern? Im
Innern jubelnd,schlich er davon,
sich heimlich zu diesem Wilderer-
gang doppelt beglückwünschend.
Aber am Nachmittag holten
ihn — die Gendarmen und
führten ihn gefesselt davon ins
Gefängnis.
Der Förster hatte ihn er-
kannt.
Am Tage der Oerhandlung
war es. Der wastl leugnete
das Blaue vom kfimmel herun-
ter und schwur hoch und heilig
der Förster müsse sich geirrt
haben, oder er müsse einen
Doxpelgänger haben, oder —
was, weiß Gott, aber unschuldig
sei er auf jeden Fall.
Der Förster aber blieb bei
seiner Behauxtung, ein Irrtum
sei vollständig ausgeschlossen.
„Bder er soll den Alibibeweis erbringen!" sagte er
mit einem höhnischen Seitenblick auf den Mastl.
„Db er das könne," fragte der Richter.
„Gewiß kann i's," meinte der Mastl, „aber ob der
Alibibeweis dem Förster angenehm is, söll woaß i netl
Sag' liaber glei', daß net i' g'wildert hab', daß Di' irr'n
kannstl"
„Ich bin meiner Sache sicher," sagte der Förster bestimmt.
„Guat," sprach wastl, „so beantrag' i, die Leni, sei' Töchterl
vor'zlad'nl"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Für Maler
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Das Bild muß in Zukunft, um alle zu befriedigen, auf eine Gummihaut gemalt werden. Gewöhnlicher Kunstanspruch,
halb Sezession, und ganz vollendete Sezession: "Hoch-Modern".
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)