Meggendorfer-Blätter (55.1903 (Nr. 667-679))

Neggendorfer-Blätter, IBünchen


Acnhnung.

<^4ege Lfoffnung stets im Innern,

Meide die Lrinnerung, —

Denn Du alterst im Lrinnern
Und die Hoffnung hält Dich jung.

I. Paucr.

Der Valcr und der fchlaue Landwerksburlche.

— ,,Ich sehe, der Ljerr Aunstmaler haben die Malerstellage zu
tfause gelassen, wenn ich Ihnen viclleicht init ineinem
breiten Rucien als Unterlage dicncn kann, ich habe nichts

— „Gut, ich nehme Ihr Anerbieten gcrne an, niache Lie je-

doch darauf aufnierksam, daß ich Ihnen nichts geben kann,
denn ich habe auch niein Geld zu thause gelassenl" —

— „Gut, daß mir das der Schmustiau sagt, da werde ich glcich

hier die Leinwand aus dem Rahmen cntfernen!"

— „Sie haben mir da einen großcn Dienst geleistet, denn das

Bild wird gleich vollendet sein, und ich kann es heute noch
abliefern!"

— ,,Ia, ja, malcn S' nur drauf los, daß es fcrtig wirdl" —


— „5o, jetzt sind 5' fertig, jctzt kann ich gehen, adieu!" —

— „tjimmcl, was ist denn das, in dein Rahmen war ja keine

Leinwand, jctzt hab' ich dem Lumpen die prachtvolle Land-
schaft auf seinen Leinwandkittel gemaltl"

's versrchcrte Läus'l.

vo„ Hans Horina.

eit 'm Mosbrunner sei' thäus'l a'brennt is und er von
der versichcrungsg'sellschaft an' schön' Batzen Geld
'kriegt hat, hat's der Gickelbäuerin ka Ruah net 'geben,
bis s' net aa ihren Ula' dazuabracht hat, daß sa si versichern lassen.
Der Gickelbauer hat sie lang g'wehrt dagegen, aber wann a
tveibsbild was durchsetzen will, gibt's kan Fried, bis s' net
ihren UAllen hat.

So is halt der Gickelbauer an an schön' Sunnta' amol in
d' Stadt einig'hatscht und is zu derer Brandschaden-Versicherungs-
g'sellschast 'gang'n, wo der Ulosbrunner dabei g'west is. Durt
ham s' eahm aber g'sagt, daß die G'schicht net so g'schwind
gcht und daß z'erscht a Aummission zu eahm aussikemma
muaß, und ham eahni daweil an Proschpekt in d' lhand 'druckt.
tvie da Gickclbauer von aner Aummission was g'hört hat, is
eahm glei entrisch 'wor'n, und er hat si' denkt: „Uil Dees
wird g'wiß wieder an Schüppl Geld kostenl" und deswegen
hat er zu die lserren g'sagt: „I bitt, i wer' ma's no über-
legenl" und is wieder hamgroast.

Weil er aber unterwegs an damischen Durscht kriegt hat,
so ham eahm die fuchz'g Guld'n, die was eahm sei Alti init-
'gebcn hat, sakrisch 'druckt und er is in a Mirtshaus ei'kehrt,

zu verstiumen: —

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