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Meggendorfer-Blätter, München

Die Brieftasche.

Zerspringen, und beglückt sah sie zu ihm auf. 5ie wollte
danken, aber vor innerer Lrregung versagte ihr die Stimme.

„Und nun," nahm er wieder das Wort, „noch eine große
Bitte: Meine alte Mutter, die zwei Stunden von hier wohnt,
hat den Munsch, ein junges, gemütstiefes tvesen als Ersatz
für die fehlende Tochter bei sich aufzunehmen. — Wollen 5ie
zu ihr gehen? — Ich weiß, daß meine Mutter keine bessere
Tochter sinden könnte als Sie, Fräulein Andorf. Und ich glaube,
auch Sie würden die gute alte Frau bald lieb gewinnen. —
Wollen Sie, Fräulein Andorf — wollen Sie — morgen schon —
zu meiner Mutter ziehen?"

„Ia, ich will —" hauchte sie verklärten Auges, indem sie
stch zum cZehen erhob.

„Dank, innigen Dank — Fräulein ksedwigl Jch werde
oft kommen — oftl" Und er küßte ihr die ksand und schaute
ihr lange ins Auge.

2lls bsedwig Andorf ihre Türe hinter sich geschlossen hatte,
kniete sie nieder nnd faltete die ksände in heißem Dankgebet.

Leise schwebten die Töne seiner Geige zu ihr herüber,
und andachtsvoll stimmte ihre Seele mit ein in das ewig
herrliche Lied: „G du fröhliche, o du selige, gnadenbringende
Weihnachtszeit I"

Ueöerrafchende Äröffnung.

Räuber: „Geld oder Lebenl"

Angefallener: „Nehmen Sie, bitte, das Leben, ich wollte
mich nämlich so wie so gerade an dem Aste hier aufhängen."

Äusncchine.

'^t'enn Du ein Maler, Bildner bist,
Schriftsteller, Mime, Komxonist,
Aannst Du getrost Dich selbst so nennen,
Iedoch den Namen „Dichter" können,
willst Du Dich selbst nicht überheben,

Dir als Tribut nur andre gebenl

Immer derfelbe.

Iunge Frau: „wie bist Du eigentlich mit meiner Aochkunst
zufrieden, Männchen?"

Rechtsanwalt: „Sehr, liebe Marie, ich habe nur die hohen
Gerichtskosten zu bemängeln."

Zein wcchres Vild.

<^^tann zeigt der Mensch sein wahres Bild?
68« Nun dann, wenn er im Zorne schilt,
wenn er den Beutel ziehen soll,

Menn er des süßen Weines voll.

(Kestörte Schäferjtunden.

nnkommenden Soidaten): „Natürlich, das ließ sich ja voraussehen;
wenn einmal zufällig zwischen sechs und neun Alarm geblasen
wird, dann haben die verliebten Rerle alle noch ein Stück
Wurst in der ksand."

Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In D esterreich-Ungarn für kserausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.

Verlag von I. F. Schrriber in Münchrn und Etzlingrn.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Die Brieftasche; Gestörte Schäferstunden
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Feldwebel (als in den Abendstunden Alarm geblasen wird, zu den ankommenden Soldaten): "Natürlich, das ließ sich ja voraussehen; wenn einmal zufällig zwischen sechs und neun Alarm geblasen wird, dann haben die verliebten Kerle alle noch ein Stück Wurst in der Hand."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hlavaty, Franz
Becker, Carl
Entstehungsdatum
um 1903
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1908
Entstehungsort (GND)
Esslingen am Neckar

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Frau
Gebet
Soldat
Wurst
Kaserne

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Aufbewahrungsort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 55.1903, Nr. 678, S. 144
 
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