Zeitschrift für Lsuinor und Aunst
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Verschiedene Vermittler.
^-in schönes Kind willst Du interessieren?
Dann mußt zuerst Du der Mama hofieren!
Lin Kindermädchen hat's Dir angetan?
Dann bandle mit dem kleinen Baby an!
Hs>as Glück hatte wieder einmal seine Launen. Zu lange schon war es bei den
Reichen und Mächtigen der großen Stadt gesessen und hatte sie mit seinen
Gaben überhäuft. Nun wollte es zur Abwechslung ein wenig in der Welt
umhergucken und auch einmal in der
Hütte der Armen seine Linkehr halten.
Gedacht, getan!
Ls hing sein buntes Mäntelchen
um, schnallte sein Füllhorn auf den
Rücken und wanderte munter lachend,
wie es sich für das Glück geziemt, zu
den Toren der Stadt hinaus dem näch-
sten Dorfe zu.
Dort war es bereits kündbar ge¬
worden, daß das Glück zu ihnen kommen
wolle, und man baute ihm Triumxh-
pforten und streute Blumen auf seinen
weg, um es würdig zu empfangen.
Und da kam es. Heiter wie der junge
Sonnenstrahl hüpfte es einher und
hatte für jeden einen liebevollen Blick, für jeden eine Gabe.
Das war ein Jubel, eine Lust! viel größer noch als damals, als Jörg, der
Sohn des Großbauern, mit der glutäugigen Marei seine Hochzeit hielt. Trunken
vor Freude schrieen sie alle: „wir haben das Glück, wir haben das Glück!"
Aber das Glück ließ sich nicht halten. So wie es gekommen war, ging es
wieder. Denn es hatte noch gar viel zu tun.
Am nächsten Tage kam es in ein Dorf, in welchem ein Schuster, namens Zweck,
wohnte. Dieser hatte sein Häuschen ganz besonders schön herausgeputzt mit Tannen-
reisern und bunten Fähnlein, und über der niederen Tür prangte eine Tafel mit
der Aufschrift „willkommen!". Gar oft trat der Schuster auf die Straße, hielt die
Hand über die Augen und spähte hinaus, ob das Glück sich nicht bald zeigen würde.
Und richtig, da hielt es auch schon seinen Linzug.
Und als das Glück das schön geschmückte Häuschen mit der gastfreundlichen
Inschrift erblickte, da dachte es sich zwar: „Das Glück ist überall willkommen",
aber es gefiel ihm doch, und da es vom langen Wandern müde geworden war, ging
es hinein, um ein wenig zu rasten.
Des Schusters Augen glänzten vor Gier und Arglist, als er das Glück auf
seine Hütte zuschreiten sah.
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Verschiedene Vermittler.
^-in schönes Kind willst Du interessieren?
Dann mußt zuerst Du der Mama hofieren!
Lin Kindermädchen hat's Dir angetan?
Dann bandle mit dem kleinen Baby an!
Hs>as Glück hatte wieder einmal seine Launen. Zu lange schon war es bei den
Reichen und Mächtigen der großen Stadt gesessen und hatte sie mit seinen
Gaben überhäuft. Nun wollte es zur Abwechslung ein wenig in der Welt
umhergucken und auch einmal in der
Hütte der Armen seine Linkehr halten.
Gedacht, getan!
Ls hing sein buntes Mäntelchen
um, schnallte sein Füllhorn auf den
Rücken und wanderte munter lachend,
wie es sich für das Glück geziemt, zu
den Toren der Stadt hinaus dem näch-
sten Dorfe zu.
Dort war es bereits kündbar ge¬
worden, daß das Glück zu ihnen kommen
wolle, und man baute ihm Triumxh-
pforten und streute Blumen auf seinen
weg, um es würdig zu empfangen.
Und da kam es. Heiter wie der junge
Sonnenstrahl hüpfte es einher und
hatte für jeden einen liebevollen Blick, für jeden eine Gabe.
Das war ein Jubel, eine Lust! viel größer noch als damals, als Jörg, der
Sohn des Großbauern, mit der glutäugigen Marei seine Hochzeit hielt. Trunken
vor Freude schrieen sie alle: „wir haben das Glück, wir haben das Glück!"
Aber das Glück ließ sich nicht halten. So wie es gekommen war, ging es
wieder. Denn es hatte noch gar viel zu tun.
Am nächsten Tage kam es in ein Dorf, in welchem ein Schuster, namens Zweck,
wohnte. Dieser hatte sein Häuschen ganz besonders schön herausgeputzt mit Tannen-
reisern und bunten Fähnlein, und über der niederen Tür prangte eine Tafel mit
der Aufschrift „willkommen!". Gar oft trat der Schuster auf die Straße, hielt die
Hand über die Augen und spähte hinaus, ob das Glück sich nicht bald zeigen würde.
Und richtig, da hielt es auch schon seinen Linzug.
Und als das Glück das schön geschmückte Häuschen mit der gastfreundlichen
Inschrift erblickte, da dachte es sich zwar: „Das Glück ist überall willkommen",
aber es gefiel ihm doch, und da es vom langen Wandern müde geworden war, ging
es hinein, um ein wenig zu rasten.
Des Schusters Augen glänzten vor Gier und Arglist, als er das Glück auf
seine Hütte zuschreiten sah.