Meggendorfer-Blätter, München
Vei -Leutnants.
Leutnantsfrau' „Manschen- wenn Du nicht artig bist,
mußt Du zur Strafe in Zivil ausgehen."
Äus dem Tagebuch einer Neuvermählten.
Die Flitterwochen sind die Pralines des Lebens.
(Lin salomonisches Urteil,
von A. Notsch.
Ils ich auf einer Radtour das Dorf Hausen passierte, hatte
ich das Malheur eine Gans totzufahren, die mir direkt
in das Rad lief, und dabei selbst mit dem Boden Bekannt-
schaft zu machen. Aergerlich über das „dumme Vieh"
erhob ich mich aus dem Staube, und nachdem ich mich von
der Intaktheit meiner Knochen überzeugt hatte, wollte ich eben
der so jäh aus dem Leben Geschiedenen meine Aufmerksam-
keit zuwenden, als deren Besitzer aus dem gegenüberliegenden
Hause auf mich zueilte und mich nicht gerade liebenswürdig
begrüßte. Ich beruhigte ihn und erklärte mich zum Schaden-
ersatz bereit. Auf die Frage, was ich ihm zahlen müsse, ent-
gegnete er drei Mark. Das war mir nun zuviel, da ich ja
die Gans auf meiner Tour nicht mitnehmen konnte, er also
doch mit den meinerseits vorgeschlagenen zwei Mark hätte
zufrieden sein dürfen. Er blieb jedoch auf seiner Forderung
bestehen und schlug endlich vor, die Entscheidung dem Bürger-
meister zu überlassen. Ich war damit einverstanden, und so
begaben wir uns zum hochwohllöblichen Vrtsoberhaupte.
Als dieser von dem ganzen Sachverhalt Kenntnis genommen,
wiegte er sein „sorgenschweres" Haupt hin und her und
begann:
„Also, Du Sepp verlangst drei Mark und läßt dem die
Gans, und Sie woll'n dem Sepp zwei Mark geb'n und eahm
a die Gans lass'n; — koans will die Gans, da machen wir
die G'schicht a so: geb'n Sie die zwei Mark her und Du
Sepp die Gans." Wir händigten ihm das Gewünschte aus.
Da zog der schlaue Richter eine Mark aus der Tasche, legte
sie zu meinen zwei und gab sie meinem Gegner. Der Streit-
gegenstand jedoch, die totgefahrene Gans, behielt er für sich.
„So," meinte er stolz, „jetzt kann jeder zufrieden sein."
Immer (öeschästsmaun.
— „Ist Ihre jüngste Tochter auch
schon verheiratet?"
Kaufmann: „Nein, sie lagert
noch."
Spruch.
üt' Dich, einen Mann zum Zorn
Allzusehr zu reizen!
Wirst Du einen Kessel wohl
Bis zum Bersten Heizen?
Woshast.
Moderner Dichter: „Demnächst
kommt ein neuer Band Ge-
dichte von mir heraus."
Bekannter: „Schon wieder? Sag'
mal, wie viele Kilometer
Gedankenstriche sind denn
nun schon von Dir gedruckt?"
bildungsfähig.
Bäuerin: „Unser Girgl hat doch viel feine Manieren g'lernt in der Stadt."
Bauer: „Wahr is' 's; tritt ihm einer auf d' Hax'n, so schreit er gleich Pardon."
Vei -Leutnants.
Leutnantsfrau' „Manschen- wenn Du nicht artig bist,
mußt Du zur Strafe in Zivil ausgehen."
Äus dem Tagebuch einer Neuvermählten.
Die Flitterwochen sind die Pralines des Lebens.
(Lin salomonisches Urteil,
von A. Notsch.
Ils ich auf einer Radtour das Dorf Hausen passierte, hatte
ich das Malheur eine Gans totzufahren, die mir direkt
in das Rad lief, und dabei selbst mit dem Boden Bekannt-
schaft zu machen. Aergerlich über das „dumme Vieh"
erhob ich mich aus dem Staube, und nachdem ich mich von
der Intaktheit meiner Knochen überzeugt hatte, wollte ich eben
der so jäh aus dem Leben Geschiedenen meine Aufmerksam-
keit zuwenden, als deren Besitzer aus dem gegenüberliegenden
Hause auf mich zueilte und mich nicht gerade liebenswürdig
begrüßte. Ich beruhigte ihn und erklärte mich zum Schaden-
ersatz bereit. Auf die Frage, was ich ihm zahlen müsse, ent-
gegnete er drei Mark. Das war mir nun zuviel, da ich ja
die Gans auf meiner Tour nicht mitnehmen konnte, er also
doch mit den meinerseits vorgeschlagenen zwei Mark hätte
zufrieden sein dürfen. Er blieb jedoch auf seiner Forderung
bestehen und schlug endlich vor, die Entscheidung dem Bürger-
meister zu überlassen. Ich war damit einverstanden, und so
begaben wir uns zum hochwohllöblichen Vrtsoberhaupte.
Als dieser von dem ganzen Sachverhalt Kenntnis genommen,
wiegte er sein „sorgenschweres" Haupt hin und her und
begann:
„Also, Du Sepp verlangst drei Mark und läßt dem die
Gans, und Sie woll'n dem Sepp zwei Mark geb'n und eahm
a die Gans lass'n; — koans will die Gans, da machen wir
die G'schicht a so: geb'n Sie die zwei Mark her und Du
Sepp die Gans." Wir händigten ihm das Gewünschte aus.
Da zog der schlaue Richter eine Mark aus der Tasche, legte
sie zu meinen zwei und gab sie meinem Gegner. Der Streit-
gegenstand jedoch, die totgefahrene Gans, behielt er für sich.
„So," meinte er stolz, „jetzt kann jeder zufrieden sein."
Immer (öeschästsmaun.
— „Ist Ihre jüngste Tochter auch
schon verheiratet?"
Kaufmann: „Nein, sie lagert
noch."
Spruch.
üt' Dich, einen Mann zum Zorn
Allzusehr zu reizen!
Wirst Du einen Kessel wohl
Bis zum Bersten Heizen?
Woshast.
Moderner Dichter: „Demnächst
kommt ein neuer Band Ge-
dichte von mir heraus."
Bekannter: „Schon wieder? Sag'
mal, wie viele Kilometer
Gedankenstriche sind denn
nun schon von Dir gedruckt?"
bildungsfähig.
Bäuerin: „Unser Girgl hat doch viel feine Manieren g'lernt in der Stadt."
Bauer: „Wahr is' 's; tritt ihm einer auf d' Hax'n, so schreit er gleich Pardon."