Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 56.1904 (Nr. 680-692)

DOI Heft:
Nr. 685
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28279#0077
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zeitschrift für Humor und Auust

69

ein Prisle und sagte: „Ja mit diesen fünfundzwanzig
Märkle, das ist so ein Sächle, es ist halt im Aässle noch
immer nicht soviel beisammen. Ihr müßt halt ein bißle
warten, vielleicht daß das Bähnle ein Passagierle bringt,
mit dem seinem Billettle wir dann die fünfundzwanzig
Märkle vollmachen können."
Nachdem die beiden Herrle so etliche Stündle gewartet
hatten, erschien am fernen Horizont ein schwaches Däm-
pfle, dann ein kleines Schornsteinle und endlich kam ein
ganzes Lokomotivle zum Vorschein. Mit einer Geschwin-
digkeit von drei Metern in der Minute brauste das Trainle
heran. Schon von weitem winkte das Führerle mit dem
Taschentüchle, zum Zeichen, daß das bewußte Passagierle
im Wägele fitze. Dann stieß er ins Pfeifle, zog die
Bremse und mit einem Ruckerle stand das Zügle wie ein
Mäuerle vor dem Bahnhöste. Grüßend saßte das Führerle
ans Mützle, dann fuhr es mit dem Handle ins Täschle und
brachte das fehlende Märkle heraus. Das Stationsmeisterle
ging hierauf in sein Bureaule, entnahm seinem Aässle
die übrigen vierundzwanzig Märkle und händigte sie dem
Männle ein. Dem schwand sofort sein ganzer Groll vom
Gesichtle, hocherfreut steckte es die fünfundzwanzig Märkle
in sein Beutele, machte dem Stationsmeisterle, dem Lo-
komotivführerle und dem Zügle ein Dienerle und ging
heim.
Das Stationsmeisterle aber seufzte erleichtert auf und
sagte: „Bald wär's uns mit dem lausigen vorspännle ans
ganze Betrieble gegangen!"

(Lin Brief.
in Mägdlein schrieb: Mein süßer Schatz,
Ich grüß' Dich tausendmal
Und preis' den Sommer, der Dich bringt
Zurück in unser Tal.
Und sind wir noch so weit getrennt,
Die Liebe stets uns bleibt — —
Ich sende Dir — ich sende Dir —
Etwas — „das inan nicht schreibt".


Ach, weißt Du noch, als wandernd Du
In unser Städtchen kamst — —
Und kennst Du, Schatz, die Linde noch
Bei der Du Abschied nahmst?
Und sprachst zu mir: „Bin ich auch fern,
Mein Herz stets treu Dir bleibt" —
Da gabst Du mir — da gabst Du mir —
Etwas — „das man nicht schreibt".
Doch nun, ade, mein trauter Schatz,
Nicht wahr, Du kommst recht bald?
Es summt schon leis im Lindenbaum,
Ls grüßt Dich unser Wald. —
Und da zum Schluß noch am Papier
Ein Plätzchen übrig bleibt —
So send' ich Dir — viel tausendmal —
Etwas — „das man nicht schreibt".
Claire Demelius.

Beweis.
— „Wir Menschen von heute sind doch ein verweichlichtes
Geschlecht."
Autler: „Das stimmt, gestern hab' ich einen über-
fahren, der hat gleich mörderisch geschrien."

Scherzfrage: Was ist die (Lhe?
Lin jahrelanger Zweikampf, der mit Ringen seinen Anfang nimmt.
Snip — Snap.

Karnevals-Alk inr Mädchen-Venfwnat.
 
Annotationen