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Reue -Leberreinre.
Oie Leber ist von einem Hecht und nicht von einem Hasen;
Cousins sind meistenteils verliebt in hübsche, junge Basen.

Die Leber ist von einem Hecht und nicht von einer Fliege;
Nicht ziemt sich's, wenn der Trauring fehlt, zu kaufen — eine wiege.

Verdächtig.
— „ Die Frau Strichelstreich muß wieder etwas Schlimmes angestellt haben."
— „warum denn?"
— „Nun, Sie erscheint in der letzten Zeit als Erste und geht als Letzte
im Aasfeekränzchen."

Gegenseitigkeit.
— „wie hast Du Vein englisches Examen bestanden?"
— „Ausgezeichnet; der englische Examinator wurde plötzlich krank und
durch den französischen ersetzt, der hatte noch mehr Angst vor
mir, als ich vor ihm."

Liebenswürdig.


Sie: „Lin ich auch wirklich Deine erste und einzige Liebe gewesen?"
Er: „Natürlich, denn wenn ich noch eine andere kennen gelernt hätte,
hätte ich sicher die geheiratet."


lili>as kostet die Wohnung? Heraus mit der Sprach'
Zch hoffe, Ihr lasset wohl Heuer was nach!"
Der Städter sprach's, aus Erholung erpicht;
Doch sprach der Sepp mit verschmitztem Gesicht:
„Woasst," sagt er, „Stadtherr, red' Du wia da wüll,
Dö Wohnung kost' Heuer g'rad a so vül,
Dö Steuern sau gross, dös woasst fa a so,
Cs bleibt m'r vom Mietzins ja eh nir davo'!
Aber woasst, i kann Di' halt gar so guat leid'n,
Desweg'n brauchst a koane G'stchter net z'schneid'n,
L Kimm' D'r entgeg'n, zwar nit mit'm Geld,
Aber mithetfa kannst im Wald und am Feld!
And schau, damit'st stagst, i moan' Dir's net schlecht,
Entlass' i dafür mein' fleissigsten -Knecht!"
V. Gießer.

Merkwürdiger Empfang.
^kn Plattenhausen ist es bekannt geworden, daß der
Landesfürst ein eifriger Amateurphotograph ist.
Darob ist in dem Städtchen eine wahre Photographie-
Exidemie ausgebrochen. Als nun die Runde in die
Stadt dringt, daß Serenissimus Plattenhausen vom
nahen Manövergelände aus demnächst mit seinem Besuch
beehren werde, beginnt man mit den Vorbereitungen
zu einem erhabenen Empfang. Im geheimen Stadtrat
wird über das Was und Wie beraten —, und als nun
Serenissimus am Stadttore erscheint, begrüßt ihn der
Bürgermeister, umgeben von der gesamten Ein-
wohnerschaft, wie folgt: „Hochbeglückt durch die Gnade
 
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