82
2tleggendorfer-Blätter, München
's Lchlaucherl.
g'schaut Ham wia a Stückl roh's Rindfleisch, dös ma a Stund
lang klopft hat.
Nur wia der Sepp gar net dergleich'n tan hat, is der
Aasxar allmähli granti word'n.
's Burgei hat 'n aba allweil vertröst't: „Laß Dir nur Zeit,
Aasxar, woaßt, der muaß erst warm wern." Vder sie hat
g'sagt: „Paß fei' auf, daß er Dir koan Fuaß stellt."
Nacha war der Aasxar scho' wieda a Weil z'fried'n.
Aba z'letzt is er halt do' kaum zum Dahalten g'wes'n, so
gifti' is er wor'n. Und jetzt is halt 'm Burgei Hundsangst
wor'n, daß am Lnd gar der Aasxar 'n Sepp beim Arawattl
nammt und recht umananda laßt. Dös hat s' schon gar net
woü'n, weil s' g'wußt hat, daß 's nacha gar waar mit 'm Sepp
und daß der seiner Lebtag sie nimma heirat'.
Rein gar net g'wußt hat s', was ansanga soll mit dem
damischen Aerl, und wia er g'sagt hat, er werd jetzt hingehn
und 'm Sexx a paar abiwischen, damit er lebendi werd, hat s' 'n
nur mit knapxa Not dafanga könna. G'schwitzt hat s' und schier
schlecht is ihr wor'n, weil s' halt gar koan Ausweg g'fund'n hat.
Und nur damit s' 'n a bissel aus 'm Tanzsaal bracht hat,
sagt s' zu eahm: „Aasxar," sagt s', „mir is net guat, führ' mi a
bissel in d'Auchel abi, i muaß was ess'n." Nämli, sie hat gmoant,
sie geht am Aeller mit eahm vorbei, na hätt' s' eahm so im
Spaß an Renna geb'n, daß er 'neig'rumpelt wär', und nacha
hätt' s' d' Tür hinter eahm zug'sperrt.
Dös is aba leida net mögli g'wes'n, weil an der Tür koa
Schlüssel war.
„wart a bissel, Aasxar," sagt's, „i muaß d' Wirtin frag'n
was gibt."
„vielleicht," hat sie si' denkt, „daß mir die 'n Schlüssel gibt,
wann i ihr mei Not recht stark ans Herz leg."
D' Wirtin aba hat net traut. „Schau, Burgei, i kenn 'n
scho', 'n Aasxar, aba der Lackl schlagt mir alles
z'samm im Aeller und nachher, wer zahlt's!
Jesses, is dös a Areuz mit dene Mannsbilds.
Nix liabers als Raufen, die Malefizkerl!"
Seufzend hat 's Burgei der Wirtin zu-
g'horcht. „Recht hast,' Wirtin. Wann fie's net
anders toan, in Gottesnamen. Sie Ham alle
zwoa feste Aöxf. Was riecht denn da so guat
Wirtin!" — „Zwetschgen hab' i einkocht, Burgei
und von der Marmalad hab' i a bissel g'numma
und Sennesblätta dazua tan an Hauf'n. Wann
oans krank werd, woaßt dös hilft wia a Latwerg."
Da is der Burgei glei' ganz warm wor'n
im Gmüat.
„Wirtin," hat s' g'rus'n, „Du bist mei Schutz-
engel. Gib mir nur glei' an recht an ordent-
lichen Hafen voll."
„Was tuast denn damit?"
„Dösselbige werft glei' sehg'n," sagt's Burgei,
und wia die Wirtin an mordsgroß'n Plansch
herg'richtet hat, geht s' an d' Tür hin und schreit
'm Aaspar.
Der Aaspar kummt, ziagt d' Nas'n in d' Höh.
„Sakra," sagt er, „da schmeckt's guat." — „Gelt,"
lacht 's Burgei, „dös passet Dir, Du Naschkata.
No, weil's Du scho' so schö tanzt hast mit mir und
damit 's Du a Araft kriagst, hab' i Dir da was
schxendiert."
„Ahso," grinste der Aasxar, „i sag's halt,
„'s Burgei is a liaba Schneck. Aba a Bussel
kriag i fei' aa no."
„Dös glaubst, net oans, an ganzen Haufen."
No, damit i die G'schicht ferti' dazähl, der
Aaspar hat sei „Marmalad" sauba z'sammagess'n.
'n Teller hat er aa no a'gschleckt. Guat war'sl
Nacha hat eahm 's Burgei no a Maß Bier
zahlt und nacha hat er sei Ioxp'n auszog'n und
d' Hemdärmel 'naufg'stülxt und hat wieda in Saal
'nauf gehn woll'n. Lr is aba nimma dazua
komma. Erst 'n andern Tag hat er si' wieda a
bissel rühr'n könna. 's Burgei aba war weiter
net froh, daß der Sepp net ausg'sxannt hat.
Ihra Lebtag will sie 's net wieda toa, hat s'
g'schworn.
(Lin abgcwicsener Wohltäter.
dienstlig allein d-chinwandeit>: „Magst a Busserl?" — Die dreht sich um, „nein,"
ruft sie entrüstet und läßt den Zudringlichen einen tiefen Blick in die Furchen
ihrer Jahre tun. — Lr saßt sich rasch und meint boshaft: „Ueberleg Dir's!
Mir scheint, Du hast schon lang keins mehr kriegt!"
2tleggendorfer-Blätter, München
's Lchlaucherl.
g'schaut Ham wia a Stückl roh's Rindfleisch, dös ma a Stund
lang klopft hat.
Nur wia der Sepp gar net dergleich'n tan hat, is der
Aasxar allmähli granti word'n.
's Burgei hat 'n aba allweil vertröst't: „Laß Dir nur Zeit,
Aasxar, woaßt, der muaß erst warm wern." Vder sie hat
g'sagt: „Paß fei' auf, daß er Dir koan Fuaß stellt."
Nacha war der Aasxar scho' wieda a Weil z'fried'n.
Aba z'letzt is er halt do' kaum zum Dahalten g'wes'n, so
gifti' is er wor'n. Und jetzt is halt 'm Burgei Hundsangst
wor'n, daß am Lnd gar der Aasxar 'n Sepp beim Arawattl
nammt und recht umananda laßt. Dös hat s' schon gar net
woü'n, weil s' g'wußt hat, daß 's nacha gar waar mit 'm Sepp
und daß der seiner Lebtag sie nimma heirat'.
Rein gar net g'wußt hat s', was ansanga soll mit dem
damischen Aerl, und wia er g'sagt hat, er werd jetzt hingehn
und 'm Sexx a paar abiwischen, damit er lebendi werd, hat s' 'n
nur mit knapxa Not dafanga könna. G'schwitzt hat s' und schier
schlecht is ihr wor'n, weil s' halt gar koan Ausweg g'fund'n hat.
Und nur damit s' 'n a bissel aus 'm Tanzsaal bracht hat,
sagt s' zu eahm: „Aasxar," sagt s', „mir is net guat, führ' mi a
bissel in d'Auchel abi, i muaß was ess'n." Nämli, sie hat gmoant,
sie geht am Aeller mit eahm vorbei, na hätt' s' eahm so im
Spaß an Renna geb'n, daß er 'neig'rumpelt wär', und nacha
hätt' s' d' Tür hinter eahm zug'sperrt.
Dös is aba leida net mögli g'wes'n, weil an der Tür koa
Schlüssel war.
„wart a bissel, Aasxar," sagt's, „i muaß d' Wirtin frag'n
was gibt."
„vielleicht," hat sie si' denkt, „daß mir die 'n Schlüssel gibt,
wann i ihr mei Not recht stark ans Herz leg."
D' Wirtin aba hat net traut. „Schau, Burgei, i kenn 'n
scho', 'n Aasxar, aba der Lackl schlagt mir alles
z'samm im Aeller und nachher, wer zahlt's!
Jesses, is dös a Areuz mit dene Mannsbilds.
Nix liabers als Raufen, die Malefizkerl!"
Seufzend hat 's Burgei der Wirtin zu-
g'horcht. „Recht hast,' Wirtin. Wann fie's net
anders toan, in Gottesnamen. Sie Ham alle
zwoa feste Aöxf. Was riecht denn da so guat
Wirtin!" — „Zwetschgen hab' i einkocht, Burgei
und von der Marmalad hab' i a bissel g'numma
und Sennesblätta dazua tan an Hauf'n. Wann
oans krank werd, woaßt dös hilft wia a Latwerg."
Da is der Burgei glei' ganz warm wor'n
im Gmüat.
„Wirtin," hat s' g'rus'n, „Du bist mei Schutz-
engel. Gib mir nur glei' an recht an ordent-
lichen Hafen voll."
„Was tuast denn damit?"
„Dösselbige werft glei' sehg'n," sagt's Burgei,
und wia die Wirtin an mordsgroß'n Plansch
herg'richtet hat, geht s' an d' Tür hin und schreit
'm Aaspar.
Der Aaspar kummt, ziagt d' Nas'n in d' Höh.
„Sakra," sagt er, „da schmeckt's guat." — „Gelt,"
lacht 's Burgei, „dös passet Dir, Du Naschkata.
No, weil's Du scho' so schö tanzt hast mit mir und
damit 's Du a Araft kriagst, hab' i Dir da was
schxendiert."
„Ahso," grinste der Aasxar, „i sag's halt,
„'s Burgei is a liaba Schneck. Aba a Bussel
kriag i fei' aa no."
„Dös glaubst, net oans, an ganzen Haufen."
No, damit i die G'schicht ferti' dazähl, der
Aaspar hat sei „Marmalad" sauba z'sammagess'n.
'n Teller hat er aa no a'gschleckt. Guat war'sl
Nacha hat eahm 's Burgei no a Maß Bier
zahlt und nacha hat er sei Ioxp'n auszog'n und
d' Hemdärmel 'naufg'stülxt und hat wieda in Saal
'nauf gehn woll'n. Lr is aba nimma dazua
komma. Erst 'n andern Tag hat er si' wieda a
bissel rühr'n könna. 's Burgei aba war weiter
net froh, daß der Sepp net ausg'sxannt hat.
Ihra Lebtag will sie 's net wieda toa, hat s'
g'schworn.
(Lin abgcwicsener Wohltäter.
dienstlig allein d-chinwandeit>: „Magst a Busserl?" — Die dreht sich um, „nein,"
ruft sie entrüstet und läßt den Zudringlichen einen tiefen Blick in die Furchen
ihrer Jahre tun. — Lr saßt sich rasch und meint boshaft: „Ueberleg Dir's!
Mir scheint, Du hast schon lang keins mehr kriegt!"