s32
Me ggendorfer - Bläiter, München
Schlächtermeister Schluff,.
bei Nacht.
Die Dackelpost.
verhasst eingetroffen, ich kann daher nicht
kommen. Ich sende Dir diesen Brief durch
Peterl. Ewig Dein/
Peterl und Schnüfferl hatten sich also
am gewohnten Platze getroffen und die
Briefe ausgetauscht — das soll mal
einer nachmachen!" Franz NeLhann.
Ser Ncigttng.
l^^an lud den Afrikaforscher
Ins freundliche, gastliche Haus,
Und lauschte den grausen Geschichten
Bei reichlichem, fröhlichem Schmaus,
Bewunderte ihn und erstaunte
Baß über den männlichen Mut
Und über sein tapferes Wesen
Und über sein kaltes Blut.-
Nun nahm des Hauses Tochter
Die Notenmappe heraus
Und öffnete das Piano,
Da — riß der Tapfere ausl"
v. Gießer.
Modern.
„Ach, Frau Rat, wir haben so ein gebildetes Stuben-
mädchen, die liest die Bücher in der Bibliothek, statt sie
abzustauben l"
Die Dackelpost.
"-k a, meine Herren," sagte der Förster Grünrock, als wieder einmal
das Gespräch auf die Klugheit der Tiere kam, „ich habe damals,
als ich mit meiner Frau verlobt war — ich war Adjunkt, sie war
die Försterstochter vom Nachbarrevier — zwei Dackel gehabt, Peterl
und Schnüfferl, ich sage Ihnen, ein moderner Bernhardiner ist ein
Känguruh gegen das, was diese zwei Tiere an Intelligenz geleistet
haben. — Den einen, Peterl, hatte ich damals meiner Braut geschenkt,
es war ja keine Trennung auf ewig, und jeden Nachmittag um vier
Uhr trafen wir uns ohnehin, ich mit Schnüfferl, meine Braut mit
Peterl, an einem bestimmten Platz an der Reviergrenze. Nach einiger
Zeit warteten die beiden Hunde gar nicht mehr auf uns, sondern
trafen sich oft schon lange vor uns an der ihnen wohlbekannten Stelle.
Da kommt eines Nachmittags plötzlich der Herr Forstmeister an-
gefahren und an ein Fortgehen ist nicht zu denken. Wie nun meine
Braut verständigen, die sich wahrscheinlich schon auf dem Wege nach
dem Rendezvous befand? Da fällt mir plötzlich mein Schnüfferl ein.
Ich schreibe also schnell einige Zeilen, schließe sie in ein Kuvert, pfeife
Schnüfferl und stecke es ihm ins Maul. — ,Schön, apport, such' Frauerl,
such'? — Als ich ihm auch noch die Richtung zeigte, hatte Schnüfferl
sofort begriffen und ging in gestrecktem Trabe ab. In unglaublich
kurzer Zeit aber kommt er wieder zurück, den Brief noch im Maul.
„Na," denke ich, „verdammtes Hundevieh, Du bist also doch nicht
so gescheit, als ich mir gedacht habe."
„Ich nehme ihm den Brief aus dem Maul und erkenne die
Schrift meiner Braut. Ich war baff. Meine Braut konnte doch
unmöglich im Walde Papier und Tinte mitgehabt haben. Anderer-
seits war die Zeit, wenn Schnüfferl vielleicht meine Braut noch nicht
vorgefunden und daher direkt ins Försterhaus gelaufen sein sollte,
viel zu kurz, als daß er schon wieder hätte da sein können.
Ich öffne also den Brief und finde des Rätsels Lösung. Meine
Braut schrieb mir: ,Liebes Herzl Soeben ist meine Erbtante un-
Zerstrcut.
Gattin: „Denke Dir nur, lieber Mann, gestern fand ich
im Küchenschrank einen Soldaten."
Professor (Altertumsforscher): „ Aus w el ch em Iahrhund ert?"
praktische Vorrichtung für die Kinderstube.
verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Eßlingen.
Me ggendorfer - Bläiter, München
Schlächtermeister Schluff,.
bei Nacht.
Die Dackelpost.
verhasst eingetroffen, ich kann daher nicht
kommen. Ich sende Dir diesen Brief durch
Peterl. Ewig Dein/
Peterl und Schnüfferl hatten sich also
am gewohnten Platze getroffen und die
Briefe ausgetauscht — das soll mal
einer nachmachen!" Franz NeLhann.
Ser Ncigttng.
l^^an lud den Afrikaforscher
Ins freundliche, gastliche Haus,
Und lauschte den grausen Geschichten
Bei reichlichem, fröhlichem Schmaus,
Bewunderte ihn und erstaunte
Baß über den männlichen Mut
Und über sein tapferes Wesen
Und über sein kaltes Blut.-
Nun nahm des Hauses Tochter
Die Notenmappe heraus
Und öffnete das Piano,
Da — riß der Tapfere ausl"
v. Gießer.
Modern.
„Ach, Frau Rat, wir haben so ein gebildetes Stuben-
mädchen, die liest die Bücher in der Bibliothek, statt sie
abzustauben l"
Die Dackelpost.
"-k a, meine Herren," sagte der Förster Grünrock, als wieder einmal
das Gespräch auf die Klugheit der Tiere kam, „ich habe damals,
als ich mit meiner Frau verlobt war — ich war Adjunkt, sie war
die Försterstochter vom Nachbarrevier — zwei Dackel gehabt, Peterl
und Schnüfferl, ich sage Ihnen, ein moderner Bernhardiner ist ein
Känguruh gegen das, was diese zwei Tiere an Intelligenz geleistet
haben. — Den einen, Peterl, hatte ich damals meiner Braut geschenkt,
es war ja keine Trennung auf ewig, und jeden Nachmittag um vier
Uhr trafen wir uns ohnehin, ich mit Schnüfferl, meine Braut mit
Peterl, an einem bestimmten Platz an der Reviergrenze. Nach einiger
Zeit warteten die beiden Hunde gar nicht mehr auf uns, sondern
trafen sich oft schon lange vor uns an der ihnen wohlbekannten Stelle.
Da kommt eines Nachmittags plötzlich der Herr Forstmeister an-
gefahren und an ein Fortgehen ist nicht zu denken. Wie nun meine
Braut verständigen, die sich wahrscheinlich schon auf dem Wege nach
dem Rendezvous befand? Da fällt mir plötzlich mein Schnüfferl ein.
Ich schreibe also schnell einige Zeilen, schließe sie in ein Kuvert, pfeife
Schnüfferl und stecke es ihm ins Maul. — ,Schön, apport, such' Frauerl,
such'? — Als ich ihm auch noch die Richtung zeigte, hatte Schnüfferl
sofort begriffen und ging in gestrecktem Trabe ab. In unglaublich
kurzer Zeit aber kommt er wieder zurück, den Brief noch im Maul.
„Na," denke ich, „verdammtes Hundevieh, Du bist also doch nicht
so gescheit, als ich mir gedacht habe."
„Ich nehme ihm den Brief aus dem Maul und erkenne die
Schrift meiner Braut. Ich war baff. Meine Braut konnte doch
unmöglich im Walde Papier und Tinte mitgehabt haben. Anderer-
seits war die Zeit, wenn Schnüfferl vielleicht meine Braut noch nicht
vorgefunden und daher direkt ins Försterhaus gelaufen sein sollte,
viel zu kurz, als daß er schon wieder hätte da sein können.
Ich öffne also den Brief und finde des Rätsels Lösung. Meine
Braut schrieb mir: ,Liebes Herzl Soeben ist meine Erbtante un-
Zerstrcut.
Gattin: „Denke Dir nur, lieber Mann, gestern fand ich
im Küchenschrank einen Soldaten."
Professor (Altertumsforscher): „ Aus w el ch em Iahrhund ert?"
praktische Vorrichtung für die Kinderstube.
verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Eßlingen.