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Meggenöorfer-Blätter, München

Die künstlerische Köchin.

Gnädige: „Aber um Gottes willen, was haben Sie denn da zum Knödelmachen für Dinger?"
Köchin: „Bitte sehr, das sind Modellierhölzer."


Neuersturg.
Mch liebe die Feuer, den feurigen Mut,
Auf Zinken und Firnen die leuchtende Glut,
Des Herdes Geflacker am traulichen Sitz,
In dräuenden Wolken den zuckenden Blitz;
Ich liebe die Feuer, den feurigen Mut,
In klingenden Bechern berauschendes Blut,
Aus jungfrischen Kehlen den sprühenden Sang
Und springende Funken im Waffengang;

Ich liebe die Feuer, den feurigen Mut,
Um Herzliebchens Antlitz die rötliche Flut,
Ihr feuriges Äug', ihren feurigen Mund:
wie gibt sich das Feuer der Liebe drin kund!
A. Schlecht!.

Ergriffene Gelegenheit.
Lr: „MH weh, jetzt ist mir meine Zigarre ausgegangen —
selbst die beste Zigarre wird verdorben, wenn man sie
ausgehen läßtl"
Sie: „Ja, ja, ganz wie die Männeri"

Ueßerlrumpst.
Sara: „Tateleben, haste gehört, Goldsteins wollen ihr Auto
zieren mit Grchideen."
Parvenü: „GH, werd' ich zieren unfern Wagen mit .Tausend-
güldenkraut'I"

Zrn iRerghotel.
Hotelier (vor der Schlafzimmerillr eines Gastest: „Möchten Herr Rat
nicht aufstehen, es gibt einen prächtigen Sonnenaufgang l"
Gast: „Ach, lassen Sie mich schlafen!"
Hotelier: „. . . Und eine köstliche Hummermayonnaise gibt es
auch schon!"
Gast: „Ich komme gleich!"

Gut herausgeredet.
— „Na, bei der gestrigen .Maria Stuart'-Aufführung haben Sie
'was Nettes geliefert, Herr Direktor; Sie ließen ja die un-
glückliche Königin auf ihrem letzten Gange ein grün-
karriertes Kleid tragen!"
Schmierendirektor: „Das hab' ich absichtlich getan, um an-
zudeuten, wie der Mensch in seinem größten Schmerze
nicht weiß, was er tut."
 
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