DOI Heft:
Nr. 694
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.20902#0022
Meggendorfer-BIätter, München
Wei Knallprohens.
„Morgen kommt unser Erbonkel, Kinder! Seid nur recht
unartig gegen ihn — wir haben es nicht nötig, seine
Erben zu werden!"
Der Kluge Waldl.
„Denken Sie sich, meine Herren, komme ich da kürzlich ein-
mal etwas über die Zeit nach Hause, und meine Frau, auf-
geregt, wie sie ist, greift gleich zum äußersten, so daß man das
Klatschen in der ganzen Nachbarschaft hört. Ich meine, ich
muß in die Erde sinken vor Scham über die Blamage, aber
was tut da plötzlich mein Waldl? Fängt an jämmerlich zu
heulen, damit die Leute meinen, er kriege die Prügel."
von
Ein uns erwiesener Dienst macht oft uns zum Diener.
Am Grabe der Mutter wird jeder noch einmal Kind.
Der Jugend die Jugend zu erhalten — das ist die höchste
Pädagogik.
Wie lieb wir jemand haben, wissen wir nie so sehr, als
wie lieb wir ihn gehabt haben.
Zweifelhaft.
Alte Jungfer: „Sind Sie noch frei?"
Dienstmann: „Als Dienstmann allerdings, aber als Mann nicht mehr!"
Wie wenig jemand Geist hat, sieht
man oft daran, wie oft er begeistert ist.
Manch Klugen sieht inan unverwandt
vorbei am Rechten streifen;
Nicht immer glückt es dem Verstand,
Gft braucht's auch eine zarte Hand,
Um Menschliches recht zu begreifen.
Ueber sich selbst sitzt zu Gericht,
Wer stets den Stab über andere bricht.
In der Partitur des Lebens lesen
die meisten nur ihre Solostimme.
Im Unglück auch ein Gutes sehn,
Im Glücke die Gefahr ersxäh'n,
Das gibt dem Herzen Schirm und Schutz
In Sonnenschein und Wolkentrutz.
Bei einem starken Vrdcnsregen
Pflegt man auch Abzugskanäle zu legen.
Beglückt war mancher ehedem,
Doch nahm sein Glück die Ehe dem.
Mancher kommt wie ein Foliant daher
und ist doch nur ein Duodezbändchen.
Vorsicht.
aß vom Glanze Dich nicht blenden.
Denn so mancher trägt zum Schein
Gft an seinen schmutz'gen Händen
Einen Edelstein! — —
Richard Haldenwang.
(Kipfel der Äiferfucht.
— „Dem Maier soll es ja in seiner Ehe
nicht besonders gut gehen; er wird
beständig kontrolliert, wie ich höre."
— „Ja, als er neulich einmal im Seebad
eine halbe Minute unter Wasser blieb,
ist ihm seine Schwiegermutter sofort
nachgetaucht."
Wei Knallprohens.
„Morgen kommt unser Erbonkel, Kinder! Seid nur recht
unartig gegen ihn — wir haben es nicht nötig, seine
Erben zu werden!"
Der Kluge Waldl.
„Denken Sie sich, meine Herren, komme ich da kürzlich ein-
mal etwas über die Zeit nach Hause, und meine Frau, auf-
geregt, wie sie ist, greift gleich zum äußersten, so daß man das
Klatschen in der ganzen Nachbarschaft hört. Ich meine, ich
muß in die Erde sinken vor Scham über die Blamage, aber
was tut da plötzlich mein Waldl? Fängt an jämmerlich zu
heulen, damit die Leute meinen, er kriege die Prügel."
von
Ein uns erwiesener Dienst macht oft uns zum Diener.
Am Grabe der Mutter wird jeder noch einmal Kind.
Der Jugend die Jugend zu erhalten — das ist die höchste
Pädagogik.
Wie lieb wir jemand haben, wissen wir nie so sehr, als
wie lieb wir ihn gehabt haben.
Zweifelhaft.
Alte Jungfer: „Sind Sie noch frei?"
Dienstmann: „Als Dienstmann allerdings, aber als Mann nicht mehr!"
Wie wenig jemand Geist hat, sieht
man oft daran, wie oft er begeistert ist.
Manch Klugen sieht inan unverwandt
vorbei am Rechten streifen;
Nicht immer glückt es dem Verstand,
Gft braucht's auch eine zarte Hand,
Um Menschliches recht zu begreifen.
Ueber sich selbst sitzt zu Gericht,
Wer stets den Stab über andere bricht.
In der Partitur des Lebens lesen
die meisten nur ihre Solostimme.
Im Unglück auch ein Gutes sehn,
Im Glücke die Gefahr ersxäh'n,
Das gibt dem Herzen Schirm und Schutz
In Sonnenschein und Wolkentrutz.
Bei einem starken Vrdcnsregen
Pflegt man auch Abzugskanäle zu legen.
Beglückt war mancher ehedem,
Doch nahm sein Glück die Ehe dem.
Mancher kommt wie ein Foliant daher
und ist doch nur ein Duodezbändchen.
Vorsicht.
aß vom Glanze Dich nicht blenden.
Denn so mancher trägt zum Schein
Gft an seinen schmutz'gen Händen
Einen Edelstein! — —
Richard Haldenwang.
(Kipfel der Äiferfucht.
— „Dem Maier soll es ja in seiner Ehe
nicht besonders gut gehen; er wird
beständig kontrolliert, wie ich höre."
— „Ja, als er neulich einmal im Seebad
eine halbe Minute unter Wasser blieb,
ist ihm seine Schwiegermutter sofort
nachgetaucht."