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Meggeudorfer-BIätter, München


(Lm Diplomat.
Kommerzienrat: „Ich hab' immer so einen metallischen Geschmack/'
Arzt: „Bei Ihnen kein Wunder, wo Sie nur immer Millionen im Munde
führen."

(örkannt.
ksausherr (auf der Straße zur Nachbarin): „Gehen sie doch einmal rasch zu
meiner Alten hinauf, Frau Nachbarin, die läuft den ganzen Tag herum, als
wenn sie Fieber hätt' . . . vielleicht hat sie ein Geheimnis, das sie Ihnen anver-
trauen will!"

Das Urteil des Varis.

M)er Franzl soll heirat'n,
Weil's fei' vata so will.
Iatz steht er und denkt
Und sinniert für si still.

Oie goldblonde Gretl,
Dö gfoallert ehm sehr,
Oie kohlschwarze Katl,
Beinah no viel mehr.

Doch wia's holt so geht —
So schlecht is die Welt —
Nimmt er d' bucklate Weite!,
Denn dö Hot a Geld.
F. 2-

Umsonst.
Lin kleiner Fabrikant ist mit seinem Nachtwächter von der Schule her
per „Ou", was ihm schon bei mancher Gelegenheit unangenehm war. Deshalb
iadet er ihn einmal abends in die Wohnung und bei einigen Flaschen Wein,
erledigt er im Guten, daß ihn fortan der Nachtwächter mit „Sie" anzusprechen
hat. Am andern Tag spricht ihn wieder der Nachtwächter mit „Ou" an.
„Was soll das?" meint der Fabrikant. — „Kannst Dich net erinnern," antwortet
der Nachtwächter, „erst hast Ou mir alles erklärt, daß ich ,Sie^ sagen soll, und
bei der neunten Flasche Wein haben wir wieder Bruderschaft getrunken!"

Aus dem Berichts saal.
Richter: „Sie haben im Restaurant,Grauer
BLP den Hut des Herrn Tippel ausge-
setzt, zweifellos doch, um ihn zu stehlen?"
Hutmarder: „Nein, da man neuerdings nach
der Kopfweite eines Menschen seine
Intelligenz bemißt, wollte ich bloß
sehen, ob Herr Tippel mir geistes-
verwandt ist."

Der emgegangene Zechpreller
oder
die täuschend gemalte Landschaft.
l
 
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