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Zeitschrift für tfunior und Aunsl


„Machen Sie sich nichts daraus, Miß; in drei Stunden sind
Sie Frau Mindmaker, und dann ist alles wieder all riZkt!"
So kam Mister Windmaker zu einer Fran und hunderttausend
Dollar; aber er machte bald die Erfahrung, daß unzweifelhaft
hunderttausend Dollars ein großes Glück sind, daß es dagegen
sehr zweifelhaft ist, ob eine Frau ein annähernd großes Glück
bedeutet. Zum wenigsten wollte es Mister Windmaker scheinen,
als müßte sein hunderttausend Dollar-Glück ohne Frau viel
ungetrübter sein. Die junge Frau Windmaker hatte nämlich
Zwei Leidenschaften, bei denen sich ihm die Haare auf dem Kopf
sträubten: Putz und Spiel, weiter hatte sie keine. Er selbst
oder die Liebe kam nicht in Frage.
Schließlich sah Mister Windmaker ein, daß er das Weib fahren
lassen müsse, gleichviel ob ohne oder mit Dollars. Er versuchte,
ihr die Genüsse einer Scheidung recht verlockend zu schildern;
aber sic ging darauf nicht ein.
„So lange Du noch Geld hast,
Windmaker, so lange bin ich Deine
treue, Dir angetraute Frau. Nach¬
her hab' ich nichts dagegen."
Der Gentleman kratzte sich
den Kopf.
Nachher war's zu spät, wenn
die looooo Dollars alle waren.
Er kam auf eine sublime Idee.
Seine teure Gattin spielte um
alles, was ihr zur Hand war. Sie
spielte mit dem Fleischer, mit dem
Bäcker, mit der Grünkramfrau um
die Rechnung, sie spielte mit dein
Hauswirt um die Miete, mit dem
Teitungsredakteur um das Abonne-
Mentsgeld. Sie hätte mit dem
Weißen Hause um die Steuern und
mit dem Teufel um ihre arme Seele
gespielt und — gewonnen. Sie
gewann nämlich immer, außer mit
Mister Windmaker. Da aber Mister
Windmaker ihr nichts mehr ab¬
gewinnen konnte, spielte er nicht
mehr mit ihr, und das machte sic
ganz wild. Lines Tages, in einem
Spielklub, forderte er sie zu einem
Spiel auf.
„Ich setze mein vermögen,"
sagte er. „Und Du . . . ?"
„Ich habe nichts."
„Dochl Meine Freiheit! Va
b>anczuel Gewinnst Du, ist das
vermögen Dein; gewinn ich, bin
ich ein freier Mann; dann willigst
Du in die Scheidung."
„Topp!" rief sie, und wieder
flogen die Karten. Sie fiel.
„^Il riZM," sagte sie, „ich habe
verloren. Du bist frei. Morgen
gehen wir zum Richter. Ich bin
froh, loszukommcn, wenn ich auch
Federn lassen muß."
Mister Mindmaker spuckte aus
und ging. Er war zufrieden mit
sich- Erst gewann er sich die
loo ooo Dollar, und dann verspielte
er seine Frau. Das war smart l

Standesgemäß.
Kommerzienrätin: „Isidor, wo bleibst Du so lang?
Ich sitze wie auf Brillantnadeln."

Ähnenltolt.
I^on Ahnentalen sprichst Du voll Hohn
6V Und willst nicht den Enkeln Dank dafür zollen?
wie viele rühmen der Taten sich schon,
Die erst in der Zukunft geschehen sollen!
_ Berthold Kuhnert.

Deshalb.
Student: „Heute bin ich einen Gläubiger los geworden.
Mein Schneider hat nämlich meine Hausfrau geheiratet und
nun gehen meine Schulden bei beiden in ei ne in hin."

Ungehalten.

„weit und breit kein Mensch, den ma' anfechten könnt' . . . Macht' wissen, was
die Leut' glauben, wo ich heut' mein' Schnapsrausch hernehmen soll?!"
 
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