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Meggendorfer-Blätter — 57.1904 (Nr. 693-705)

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Nr. 699
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https://doi.org/10.11588/diglit.20902#0082
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Meggendorfer-Blätter, München

Witwen schmerz.

„So oft ich da vorbeikomm', muß ich an mein' lieben, seligen Mann denken; g'rad' so hat er immer ausg'schaut,
wenn er auf d' Nacht z' ksaus 'kommen is — der bsaderlump!"


Vorbei . . .

<^^as blickst Du stumm an mir vorüber?
Dein Blick ist scheu und schuldbewußt;

Sonst flogst Du doch mit einem Lachen —
Nut einem Kuß an meine Brust.

kseut' bist Du stumm . . .; ich sah es kommen —
Aus einem Mort — aus einem Blick . . .
Und meinen Traum seh' ich zerrinnen,
Den ich geträumt von Lieb' und Glück.

Noch hast Du nicht den Mut, zu sagen:
„vergib — vergib — es ist vorbei ..."
Mir aber sagt Dein banges Schweigen
Genug . . . Und dochl Ich sprech' Dich frei.

Nein — nein! — Du sollst nicht Liebe heucheln —
Gib mir die Wahrheit unverhüllt,
Daß nie der Lüge Schatten trübe
In meiner Brust Dein reines Bild . . . !
Ernst Staus.

Dann freilich.
Diebin (ihren Steckbrief lesend): „Der Steckbrief regt mich
gar nicht auf — steht doch darin: Alter unbekannt!"

Klier Anfang ist schwer.
— „Man sieht ja die Tante seit einigen Tagen gar nicht!"
— „Ja, die kann nicht ausgehen; die hat sich am Sonntag
zum erstenmal selbst rasiert!"

V linde V etiler.
Erster Blinder: „Kennst Du den Herrn, der Dir soeben fünf
Pfennig geschenkt hat?"
Zweiter Blinder: „Nein, den seh' ich heut'zum erstenmal."

Är Kennt sich aus.
Bezirksbaumeister: „Noch eins, Löwenwirt, die Türen an
Eurem Saalneubau müssen der Sicherheit wegen nach außen
aufgeh'n."
— „Woaß scho', damit ma' die Leit' besser'nausschmeiß'n ka'."

Neindesbosheit.
Freund: „Gestern, in der Sterbeszene warst Du großartig!
Diese natürlichen Todeszuckungen!"
Schauspieler: „Ja, hat sich was! Wenn mich mein Kollege,
der Lump, hinten immer mit einer Nadel ge st och en hat!"
 
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