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Meggendorfer-Blätter — 57.1904 (Nr. 693-705)

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Nr. 702
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https://doi.org/10.11588/diglit.20902#0128
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VIeggendorfer-Blätter, IN ü n ch en


Und jetzt stiehlt er richtig die Knackwurst und den Schinken,


jetzt nur recht schnell


hinauf, daß ich den Kerl erwisch'I


Ja, wie ist denn der Lump da 'nüber kommen? Und jetzt sauft
er mir auch noch meinen guten Weichselschnaps aus!"


Äin Naiver.
— . Mit wem glauben Sie denn, daß Ihre Gattin durch-
gebrannt ist, Herr Kommerzienrat?"
— „Nit wem? ... Du lieber Gott, selbstverständlich mit ihrer
Schneiderin und Putzmacherin . . .1"

Wegweiser.
an sagte mir, als ich suchte das Glück,
Ls gälte über den Berg zu klettern.
Ich tat's — fürwahr, ein beschwerliches Stück!
Doch ich ließ mich nicht schrecken von dräuenden Wettern
Und klomm die steilen Wände hinan,
Kam wohlbehalten auch drüben an.
Doch da fand ich die Menschen gerade so,
Wie ich sie hinterin Berge verlassen.
Die einen vergrämt, die anderen froh,
voll Liebe die und andere voll Hassen!
Und wo ich auch immer fragt' nach dem Glück,
Da wies man den alten Pfad mich zurück.
Ernst Weber.

Naheliegende Vermutung.
Dichterling: „Bitte, ich habe auch schon einen silbernen
Lorbeerkranz erhalten!"
Herr: „Wer's glaubt; da müßten Sie mir erst den Versatz-
schein zeigen!"

Erreichter Zweck.
— „Ein so miserables Klavierspiel würde ich meiner Frau
doch verbieten!"
— „Im Gegenteil! Jetzt kommen nicht einmal meine Gläubiger
mehr zu mir."


Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München-und Eßlingen.
 
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