Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 59.1904 (Nr. 719-731)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20904#0056
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
52

Meggendorfer-Blätter, München

Lrfah.

Sonntagsrciter: „Na, da brauche ich heute ja nicht
mehr auszureiten."


Übertrumpft.
Tochter des Hauses: „Denken Sie sich, Aöchin, mein Bräutigam
hat ein Automobil!"
Aöchin: „Pah, der meinige fährt sogar im Unterseeboot!"

Abkühlung.
Zivilist: „Ist es denn jetzt im Sommer nicht sehr heiß auf
dem Exerzierplatz?"
Soldat: „Allerdings, aber unser Feldwebel sorgt schon väterlich
mit seinen Donnerwettern für Abkühlung."

Dlchtertos.
<E^as andern spielend gelungen,
Mir ist es nimmer geglückt:
Die Rosen hab' ich besungen,
Doch habe ich keine gepflückt!
W. Mader.

l)Zcim Wemgroßhändter.
.Weiuhändler (zmn Aellermeist-r): „Dös Faßt Wein haben
wir großartig zusammengestellt: . . . Geschmack, Bukett, Farbe,
alles hat er, . . . nur a paar Tröpferln ,Jahrgangs geben S' noch
hinein!"

Gutmütig.
Frau: „Hier riccht's ja nach Zigarren."
Dienstmädchen: „Gott, Sic erlauben ja nicht, daß der Herr
in den Zimmern raucht, da habe ich's ihm in der Aüche
gestattet!"

Lin netter Ar^t.
— „Sie kommen aber auch von Ihrem Arzte nicht weg!"
— „Das ist eben ein so lustiger Herr. Um seine Besuche angenehm
zu machen, erzählt er lauter Witze und da lacht man sich
immer wieder krank."

Geheimes -Leid.
o ich ein Lied von Schmerzen sing',
vom Leide und von Tränen,
Dann lacht der guten Freunde Schar, . .
Sie kennen nicht mein Sehnen.
Sie glauben nicht, daß ich ein Leid
Geheim im Herzen trage,
Und „Dichterlüge" nennen sie,
Was ich im Liede sage.
Das macht, weil ich in ihrem Areis
Manch tolles Liedlein singe,
Weil ich mit Lust und frohem Fleiß
Den vollen Becher schwinge;
Weil ich gar oft der Tollste bin
In ihrer Tafelrunde —
Lin lachend-froher Zcchgenoß
Zu jeder Tagesstunde . .
Und weil ich stets seucht-sröhlich bin
Und allzeit guter Dinge,
Drum glauben sie dem Liedchen nicht,
Das ich von Tränen singe ....
Und keinem — keinem fällt es bei,
Vb nicht mein Lachen — Lüge sei! . .
Ernst Staus.



Im Norscbungsetfer.

„Jetzt bin ich nur neugierig, ob das Vieh auch meinen chronischen
Magenkatarrh kriegen wird."
 
Annotationen