llleggendorfer-Blätter, München
Geeignetes Dpfer.
Student (auf dein Ball, für sich): „Der Aerl hat meine Schwester
schon viermal zum Tanz geholt . . . den könnte ich 'mal an-
zupumpen versuchen!"
Das Ding mit den Mei Seiten.
1-^inz saß auf seinem Schemel am Fenster und sah hinaus, Kunz
saß auf seinem Schemel am Fenster und sah hinaus; Hinz hüben,
Aunz drüben.
„Guten Morgen, Aunz!" sagte Hinz und rückte die Zipfelmütze.
„Guten Morgen, Hinz!" lächelte Kunz, denn sie liebten sich als ge-
treue Nachbarn und hatten sich friedlich gegenüber gesessen bis zum
heutigen Tage.
Da kam ein Ball geflogen, mit dem die Dorfkinder gespielt
hatten, kollerte ein Stück die Straße entlang und blieb dann liegen.
Er lag vergnügt in der Sonne und freute sich seines Daseins
im allgemeinen und seines angenehmen Aeußern im besonderen. Auf
der einen Backe nämlich war er schön rot, auf der andern schön
blau, und da er sich gern von beiden Seiten bewundern ließ, kehrte
er Hinzen die rote zu, Aunzen die blaue.
„Was ist denn das für ein rotes Dings da?" sagte Hinz zu Kunz.
„Rotes Dings da?" entgegnete Aunz, „ich'-sehe kein rotes Dings
da. Ls ist blau, so blau wie nur möglich!"
„Blau?" gab Hinz verdrossen zurück, denn er liebte es nicht,
daß man ihn aufzog, „blau?!" Und er deutete mit dem Finger
gegen die Stirn.
„Was?" schrie Kunz erbost über die Straße, „ich will Dir schon
zeigen, wer von uns beiden verrückt ist!"
Lr schmiß das Fenster zu und grämte sich über die Schlechtigkeit
der Menschheit im allgemeinen und Hinzens im besonderen.
Aber auch Hinz zog die Zipfelmütze tiefer über die Ghren und
grämte sich über die Schlechtigkeit Aunzens im besonderen und der
Menschheit im allgemeinen. Reinhard Volker.
Äin selbstloser Mann.
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Geeignetes Dpfer.
Student (auf dein Ball, für sich): „Der Aerl hat meine Schwester
schon viermal zum Tanz geholt . . . den könnte ich 'mal an-
zupumpen versuchen!"
Das Ding mit den Mei Seiten.
1-^inz saß auf seinem Schemel am Fenster und sah hinaus, Kunz
saß auf seinem Schemel am Fenster und sah hinaus; Hinz hüben,
Aunz drüben.
„Guten Morgen, Aunz!" sagte Hinz und rückte die Zipfelmütze.
„Guten Morgen, Hinz!" lächelte Kunz, denn sie liebten sich als ge-
treue Nachbarn und hatten sich friedlich gegenüber gesessen bis zum
heutigen Tage.
Da kam ein Ball geflogen, mit dem die Dorfkinder gespielt
hatten, kollerte ein Stück die Straße entlang und blieb dann liegen.
Er lag vergnügt in der Sonne und freute sich seines Daseins
im allgemeinen und seines angenehmen Aeußern im besonderen. Auf
der einen Backe nämlich war er schön rot, auf der andern schön
blau, und da er sich gern von beiden Seiten bewundern ließ, kehrte
er Hinzen die rote zu, Aunzen die blaue.
„Was ist denn das für ein rotes Dings da?" sagte Hinz zu Kunz.
„Rotes Dings da?" entgegnete Aunz, „ich'-sehe kein rotes Dings
da. Ls ist blau, so blau wie nur möglich!"
„Blau?" gab Hinz verdrossen zurück, denn er liebte es nicht,
daß man ihn aufzog, „blau?!" Und er deutete mit dem Finger
gegen die Stirn.
„Was?" schrie Kunz erbost über die Straße, „ich will Dir schon
zeigen, wer von uns beiden verrückt ist!"
Lr schmiß das Fenster zu und grämte sich über die Schlechtigkeit
der Menschheit im allgemeinen und Hinzens im besonderen.
Aber auch Hinz zog die Zipfelmütze tiefer über die Ghren und
grämte sich über die Schlechtigkeit Aunzens im besonderen und der
Menschheit im allgemeinen. Reinhard Volker.
Äin selbstloser Mann.
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