Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meggendorfer-Blätter — 60.1905 (Nr. 732-744)

DOI Heft:
Nr. 733
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28104#0030
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
III e g ge n 0 o r f e r -1) I ä t l e r, IIIünchen



Das Nächstliegende.
Lehrer: „wozu braucht mau die Seife?"
Der kleine Isaak (Hausiererssohn): „Ium
v erkaufen."

Immer derselbe.
Intimus: „Fürchtest Du nicht, daß Fräulein
Reichmüller mit dem Korbe, den sie Dir
gegeben, renommieren wird?"
Leutnant: „I wo, — glaubt ihr ja niemand."

Neifpiel.
— „Mnkel, erkläre mir bitte an einem Beispiel,
was es heißt, ,Eulen nach Athen tragend"
Parvenü: „Das wäre zum Beispiel der Fall,
wenn jemand mir sein Vermögen vererben
würde."

Wink.
Tante: „Ich hasse die emanzipierten Weiber, die der Männer-
kleidung ähnliche Sachen tragen."
Studiosus: „Aber, nicht wahr, Tantchen, ,Spendier h o s e rü
wirst Du doch Ünal anziehen?"

Mißglückte Ausrede.
Gattin: „Aber, Mann, zu solch später Zeit kommst Du nach
Pause? Eben hat es ein Uhr geschlagenl"
Gatte (Professor): „Unmöglich, liebe Frau, da mußt Du Dich
schon überzählt habenl"

Das döauptverguügen.
Bürgermeister: .„Soll ma' jetzt z'erst a bissel karteln oder
kegeln oder Politik treiben?"
Puberbauer: „Raaf'n mer liaber gleichl"

Girr Glückticker.
L
ärchengrün und Gletschereis,
So Adlerschrei und Edelweiß,
Wildbachbrausen, Firnenlicht
Und des Dirndels rund Gesicht,
Lodenjoppe, Nagelschuh — —
puldiadeil Iuhuhl
Dünnes Blut und frischer Mut,
Und ein Stutzer! auf dem put,
Zitherklang beim Abendwein
Und der See im Mondenschein,
Klares Wetter in der Früh-
puldiadeil Iuhuhl
Reinhard Bolter.

Macht der Gewohnheit.
In das Gasthaus zur Traube kommt ein Fremder,
öffnet ein Paket, entnimmt ihm einen pasen und bietet
ihn dem Wirt zum Rauf an. während sie noch feilschen,
kommt der kleine Franzl, der Sohn des Wirts, dazu, hört eine
weile zu und platzt dann plötzlich heraus: „Aber Vater,
laß' sich der Vater doch net anschmier'n, das is' doch
gar ka' pas'I"

Im Wandertheater.


viel zu laute Stimme, mein Lieber; da schau'n S', wie leer das
Theater ist l Die meisten stehen vor der Türe und hören von
draußen zu."

Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Gesterreich-Ungarn für Verausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag nun I. F. Schreiber in München und Ehlingen.
 
Annotationen