Zeitschrift für L)umor und Aunst
Ist nichts Dir verblieben. —
Nie kehrt es zurück:
Begrabe Dein Glück!
Sei ruhig, mein Herz,
Sei ruhig, mein Herz!
Du kannst ja nicht tilgen den tödlichen Schmerz!
versieget, ihr Tränen,
Erlösche, mein Sehnen,
verblute, mein Herz
In Nacht und in Schmerz!
Da trat eine Lichtgestalt aus des Waldes Dunkel, eine
engelgleiche Maid im blütenweißen Königsgewand, den goldenen
Reif in den nachtschwarzen Haaren. Schimmernde Tränen
perlten in ihren großen Augen; sie senkte die schattigen
Wimpern und trat zagend vor, wie ein schüchternes Rind,
und ihr Blick fiel aus den Kranz von Blumen, dergleichen sie
nimmer erschaut.
„G!" ries sie entzückt: „Was sind das für Wunderblüten
mit den Farben der Morgenröte?"
„Deiner Wangen Farbe tragen sie," erwiderte der Jüng-
ling, von ihrem Anblick trunken: „Mein Gold warf ich ins
Meer, da Du es geschmäht und ich seinen trügenden Unwert
erkannte; die Blumen aber zog ich, Deiner zu gedenken, da
meine sündige Torheit mir Deinen Anblick geraubt. Doch siehe,
die Rosen erblassen vor dem Purpur Deines Angesichts."
Und das war die lautere Wahrheit; denn hoch erglühte
das Königskind, da es die liebebebenden Worte vernahm; dann
sprach sie leise: „Einst dachtest Du, mit Gold mich zu locken;
doch nun erkenne ich, das kam nicht aus Deinem Herzen; einen
Sang aber erlauschte ich heut', der ist aus dem Herzen Dir
gequollen und mir ist er zu Herzen gedrungen, gleich einem
Liebeszauber. Begehrst Du noch mein, so gib mir den Kranz
von Liebesblüten aus Deiner Hand!"
Da krönte der Jüngling ihr dunkles Haar mit den lachen-
den, leuchtenden Rosen; dann legte er zögernd den Arm um
ihren königlichen Nacken; sie aber schmiegte sich an ihn, und
als die zarten Lippen unter seinen Küssen zuckten und sie wonnig
erwiderten, da strömte ein neues beseligendes Leben in ihn über,
das Glück gewährender Liebe in schuldloser Reinheit.
Seit den Tagen sind die Heiderosen, die aus der Morgen-
röte stammen, die heiligen Blumen der reinen Liebe,
was rotes Gold?! Nein, blühende, duftende Rosen!
Von der Schmiere.
Direktor: „Sie, Knausebein, weil Sie sich gerade für
die Rolle des Mthello vorbereiten, könnten Sie mir auch
gleich meine Stiefel wichsen!"
Voreilige (Zhrung.
equipage zum Stehen gebracht): „Sie haben mir vielleicht das
Leben gerettet; ich werde mich erkenntlich zeigen. Was
sind Sie?"
Mann: „Kaufmann."
Durchlaucht: „So ernenne ich Sie hiemit zu meinem Hof-
lieferanten — welche Artikel führen Sie?"
Mann: „Abgetragene Kleider."
Der hinterlistige Vepi.
— „Tante, schau nur, was für einen prächtigen Schmetterling
ich da gefangen habe!" — „Ah, lass' 'mal seh'n! —
Ist nichts Dir verblieben. —
Nie kehrt es zurück:
Begrabe Dein Glück!
Sei ruhig, mein Herz,
Sei ruhig, mein Herz!
Du kannst ja nicht tilgen den tödlichen Schmerz!
versieget, ihr Tränen,
Erlösche, mein Sehnen,
verblute, mein Herz
In Nacht und in Schmerz!
Da trat eine Lichtgestalt aus des Waldes Dunkel, eine
engelgleiche Maid im blütenweißen Königsgewand, den goldenen
Reif in den nachtschwarzen Haaren. Schimmernde Tränen
perlten in ihren großen Augen; sie senkte die schattigen
Wimpern und trat zagend vor, wie ein schüchternes Rind,
und ihr Blick fiel aus den Kranz von Blumen, dergleichen sie
nimmer erschaut.
„G!" ries sie entzückt: „Was sind das für Wunderblüten
mit den Farben der Morgenröte?"
„Deiner Wangen Farbe tragen sie," erwiderte der Jüng-
ling, von ihrem Anblick trunken: „Mein Gold warf ich ins
Meer, da Du es geschmäht und ich seinen trügenden Unwert
erkannte; die Blumen aber zog ich, Deiner zu gedenken, da
meine sündige Torheit mir Deinen Anblick geraubt. Doch siehe,
die Rosen erblassen vor dem Purpur Deines Angesichts."
Und das war die lautere Wahrheit; denn hoch erglühte
das Königskind, da es die liebebebenden Worte vernahm; dann
sprach sie leise: „Einst dachtest Du, mit Gold mich zu locken;
doch nun erkenne ich, das kam nicht aus Deinem Herzen; einen
Sang aber erlauschte ich heut', der ist aus dem Herzen Dir
gequollen und mir ist er zu Herzen gedrungen, gleich einem
Liebeszauber. Begehrst Du noch mein, so gib mir den Kranz
von Liebesblüten aus Deiner Hand!"
Da krönte der Jüngling ihr dunkles Haar mit den lachen-
den, leuchtenden Rosen; dann legte er zögernd den Arm um
ihren königlichen Nacken; sie aber schmiegte sich an ihn, und
als die zarten Lippen unter seinen Küssen zuckten und sie wonnig
erwiderten, da strömte ein neues beseligendes Leben in ihn über,
das Glück gewährender Liebe in schuldloser Reinheit.
Seit den Tagen sind die Heiderosen, die aus der Morgen-
röte stammen, die heiligen Blumen der reinen Liebe,
was rotes Gold?! Nein, blühende, duftende Rosen!
Von der Schmiere.
Direktor: „Sie, Knausebein, weil Sie sich gerade für
die Rolle des Mthello vorbereiten, könnten Sie mir auch
gleich meine Stiefel wichsen!"
Voreilige (Zhrung.
equipage zum Stehen gebracht): „Sie haben mir vielleicht das
Leben gerettet; ich werde mich erkenntlich zeigen. Was
sind Sie?"
Mann: „Kaufmann."
Durchlaucht: „So ernenne ich Sie hiemit zu meinem Hof-
lieferanten — welche Artikel führen Sie?"
Mann: „Abgetragene Kleider."
Der hinterlistige Vepi.
— „Tante, schau nur, was für einen prächtigen Schmetterling
ich da gefangen habe!" — „Ah, lass' 'mal seh'n! —