12
LNeggenöorfer-Blätler, Biünchen
Guten Abend, meine Herrenl"
Raum ist das heraus, als auch schon das Deixelszeug auf mich losstürmt und wie damisch an mir hinaufspringtl
Im ersten Augenblick hab' ich 'glaubt,
ich muß umsinken — aber da kommt der
Mondschein g'rad' recht durch eine Baum-
lück'n, und ich erkenn'-nun, meine
bserren, was war's? Sie können sich's nicht
denken? — Das glaub' ichl —
Ls waren meine beiden Dackel, die sich
nicht aus Bequemlichkeit verkrochen, sondern
daheim ein paar bsemden von der Waschleine
auf dem Sxeicher gezerrt und sich in diese
verkrochen hatten. Und das trieben diese ge-
scheiten Aerle jede Nacht, um hier einen Sxuk
aufzuführen und das abergläubische lvilderers-
xack vom Revier abzuhalten — natürlich, nach-
dem das UDild sich getränkt hattel
Die intelligenten viecher hatten meine
fatale Situation sofort erkannt und statt
meiner und des Forstgehilfen die Bewachung
des Forstes auf die zweckmäßigste lVeise
übernommenl
(Lut angeweudet.
Der Vlihableiter.
— „Dtto, Du wirst aber dickl"
— „Ich habe meiner Frau ein Aochbuch geschenkt und das
xrobiert sie jetzt an mir durch."
Radler: „Ein Gutes hat das Aufblühen des Automobil-
sports sür uns; man macht im Zeitalter des Schnauferls
nicht mehr so viele lvitze über die Radler."
Aetrachtnng.
Alte Iungser: „G, wie diese Ulänner zusammenhalten,
das ist wirklich schrecklichl vor zehn Iahren habe ich einem
einen Aorb gegeben und nun nimmt mich keinerl"
Neues Wort.
Erster Bankier <einem andern telexl,onierend): „Uöunen Sie mir
Atayer als Aassier emxfehlen?"
Zweiter Bankier: „Ia; ist kassenreinl"
insiedelmann, im lvald allein,
lvar lebensmüd geworden;
Drum fiel ihm eines Tages ein,
Sich selbst zu morden. —
Bei seiner Alause stand bequem
Lin alter Buchenbaum; an dem
ksing er sich auf mit sliller kvürde . . .
Iedoch der Ast war viel zu schwach
Äin Kündenfall'.
Und nicht gewachsen solcher Bürde,
weshalb er denn auch schleunigst brach. —
Der Alausner kehrte samt dem Strick
Zur Lrde wiederum zurück.
Lr fiel auf weiches Moos zum Glück,
Drum blieb er gänzlich unbeschädigt,
Und damit war der Fall erledigt . . .
Da saß er nun und sxrach für sich:
„Neinl Selbstmord, das ist nichts sür mich l
Ich seh' es nun mit Grausen ein:
Sich selbst entleiben ist gemein
Und eine Sünde obendrein.
Und nicht nur, daß es sündhast ist,
Sich solchen Frevels zu erfrechen,
Es kann dabei ein armer Lhrist
Sich auch noch — kfals und Beine brechen l"
O. Sommerstorff.
Äus einer Theaterkritik.
Das Lustsxiel ist ungemein reich an Geistesblitzen, denen
jedesmal naturgemäß donnernd er Axxlaus desPublikums folgte.
Die Lauptfache.
Fremder: „lvird denn das Denkmal heute nicht enthüllt?"
Einheimischer: „Nee, die Ansichtskarten sind nicht fertig
gewordenl"
Zndirekter (Lrfotg.
Fabrikant: „U)ie können Lie behauxten, daß niein Lnt-
fettungstee Schwindel sei; Sie haben doch jede lvoche
um zwei pfund abgenommen!"
Dickleibiger: „Ia, aus Aerger,weil das Z eug nicht h ilft."
Nalfch verfkanden.
Richter: „lvo begann denn eigentlich die Schlägcrei?"
Lsauptbcteiligter: „Auf dcm Michelbauern sei'm Aoxf."
Nasfender Spihname.
— „lvarum nennt ihr euern tfauptmann immer ,kserodes'?"
— „lveil er am liebsten alle Linjährigen von der Lrde
vertilgen möchte."
Aoshaft.
Lrster Aonservatorist: „Du, heute komponicre ich ein Lied ^
an den Ukond."
Zweiter Aonservatorist: „Na, der wird schön aus den
lvolken fallenl"
verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schrriber jr. Druck von I. F. Schreiber, beidc in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Ljerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in lvien I.
Verl-rg von I. F. Schreiber in Wünchen und Etzlingrn.
LNeggenöorfer-Blätler, Biünchen
Guten Abend, meine Herrenl"
Raum ist das heraus, als auch schon das Deixelszeug auf mich losstürmt und wie damisch an mir hinaufspringtl
Im ersten Augenblick hab' ich 'glaubt,
ich muß umsinken — aber da kommt der
Mondschein g'rad' recht durch eine Baum-
lück'n, und ich erkenn'-nun, meine
bserren, was war's? Sie können sich's nicht
denken? — Das glaub' ichl —
Ls waren meine beiden Dackel, die sich
nicht aus Bequemlichkeit verkrochen, sondern
daheim ein paar bsemden von der Waschleine
auf dem Sxeicher gezerrt und sich in diese
verkrochen hatten. Und das trieben diese ge-
scheiten Aerle jede Nacht, um hier einen Sxuk
aufzuführen und das abergläubische lvilderers-
xack vom Revier abzuhalten — natürlich, nach-
dem das UDild sich getränkt hattel
Die intelligenten viecher hatten meine
fatale Situation sofort erkannt und statt
meiner und des Forstgehilfen die Bewachung
des Forstes auf die zweckmäßigste lVeise
übernommenl
(Lut angeweudet.
Der Vlihableiter.
— „Dtto, Du wirst aber dickl"
— „Ich habe meiner Frau ein Aochbuch geschenkt und das
xrobiert sie jetzt an mir durch."
Radler: „Ein Gutes hat das Aufblühen des Automobil-
sports sür uns; man macht im Zeitalter des Schnauferls
nicht mehr so viele lvitze über die Radler."
Aetrachtnng.
Alte Iungser: „G, wie diese Ulänner zusammenhalten,
das ist wirklich schrecklichl vor zehn Iahren habe ich einem
einen Aorb gegeben und nun nimmt mich keinerl"
Neues Wort.
Erster Bankier <einem andern telexl,onierend): „Uöunen Sie mir
Atayer als Aassier emxfehlen?"
Zweiter Bankier: „Ia; ist kassenreinl"
insiedelmann, im lvald allein,
lvar lebensmüd geworden;
Drum fiel ihm eines Tages ein,
Sich selbst zu morden. —
Bei seiner Alause stand bequem
Lin alter Buchenbaum; an dem
ksing er sich auf mit sliller kvürde . . .
Iedoch der Ast war viel zu schwach
Äin Kündenfall'.
Und nicht gewachsen solcher Bürde,
weshalb er denn auch schleunigst brach. —
Der Alausner kehrte samt dem Strick
Zur Lrde wiederum zurück.
Lr fiel auf weiches Moos zum Glück,
Drum blieb er gänzlich unbeschädigt,
Und damit war der Fall erledigt . . .
Da saß er nun und sxrach für sich:
„Neinl Selbstmord, das ist nichts sür mich l
Ich seh' es nun mit Grausen ein:
Sich selbst entleiben ist gemein
Und eine Sünde obendrein.
Und nicht nur, daß es sündhast ist,
Sich solchen Frevels zu erfrechen,
Es kann dabei ein armer Lhrist
Sich auch noch — kfals und Beine brechen l"
O. Sommerstorff.
Äus einer Theaterkritik.
Das Lustsxiel ist ungemein reich an Geistesblitzen, denen
jedesmal naturgemäß donnernd er Axxlaus desPublikums folgte.
Die Lauptfache.
Fremder: „lvird denn das Denkmal heute nicht enthüllt?"
Einheimischer: „Nee, die Ansichtskarten sind nicht fertig
gewordenl"
Zndirekter (Lrfotg.
Fabrikant: „U)ie können Lie behauxten, daß niein Lnt-
fettungstee Schwindel sei; Sie haben doch jede lvoche
um zwei pfund abgenommen!"
Dickleibiger: „Ia, aus Aerger,weil das Z eug nicht h ilft."
Nalfch verfkanden.
Richter: „lvo begann denn eigentlich die Schlägcrei?"
Lsauptbcteiligter: „Auf dcm Michelbauern sei'm Aoxf."
Nasfender Spihname.
— „lvarum nennt ihr euern tfauptmann immer ,kserodes'?"
— „lveil er am liebsten alle Linjährigen von der Lrde
vertilgen möchte."
Aoshaft.
Lrster Aonservatorist: „Du, heute komponicre ich ein Lied ^
an den Ukond."
Zweiter Aonservatorist: „Na, der wird schön aus den
lvolken fallenl"
verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schrriber jr. Druck von I. F. Schreiber, beidc in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Ljerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in lvien I.
Verl-rg von I. F. Schreiber in Wünchen und Etzlingrn.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Was dem Förster Brandner passierte
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 758, S. 12
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg