Meggendorfer-Blätter, München
Lin vieries Bilin Ini kühlcn Aeiler.
Andre Leuie irinken zu sehen, dabei aber selbst nichis
zum Trinken zu haben, erweckt zum mindesten ein xeinliches
Gefühl. wie schon hat es nun bei unsrem Bilde der Rünsiler
verstanden, Aunst- und Biergenuß zu einem einladenden Lnsemble
zu vereinigen I Links eine „Radi-Dame", rechts ein Saaldiener,
der in liebenswürdigster Weise die bsonneurs macht. — Nter
vermöchte an solch einem Gemälde achtlos vorbeizugehen I
Ls soll aber auch dafür des öfteren vorkommen, daß einzelne
Besucher solange vor dem Bilde verweilen, bis sie nicht
mehr stehen können und überwältigt von den verschiedenen
Genüssen zu Boden sinken.
Lchließlich ein sünftes Bild, welches unbedingt der
„Llou" einer jeden Ausstellung wäre:
Der crstc Anß.
Dieses hervorragend gelungene Gemälde dürfte den meisten
Zulauf haben. Dem Aünsiler ist es aber auch prächtig ge-
lungen, vermittelst einer hinter der Leinwand hergestellten
Laube das publikum selbst zur bservorrufung des gecigncten
Milieus heranzuziehen. Wenn man vor deni Bilde steht und
dabei hin und wieder einen fcurigen Ruß schnalzen, ein süßes
Liebeswort stüstern hört, wenn man das schluchzende Trillern
einer philomele — prächtig imitiert von einem diskret seitab-
stehenden Saaldiener — vernimmt, wird einem so wundersam
ums bserz; man gedenkt sinnend jener Zeit, wo man auch. . .
Man vergißt, daß man bloß vor einem Bilde steht, man glaubt,
Lrlebtes wieder zu erleben . . .
Ia, eine solche Aunstausstellung böte uns erst den wahren
Genuß, und jedermann würde sie nicht mit leisem Aopfschmerz,
sondern voll Befriedigung verlassen. Veüeremo!
Äm Ktammiisch im kteinen Neste.
ie sitzen so steif wie die Ladstöcke da,
Dcs Ncstes lhonoratioren,
U)ie steinerne Gäste anzuseh'n,
Die an die Stühle gefroren.
Da konimt noch eincr und, wie der tritt
Ins Lxirazimmer, die Freude,
Lin Schmunzeln durch die Gesellschaft geht,
Ts tauen fast auf die Leute.
Und jeglicher denkt — na, Gott sci Dank,
Nun wird's Unterhaltung gebcn:
Lrzählen, erzählenl Schieß nur gleich los,
Dann kommt in die Bude Lebenl
Mer ist nun der Mann, den so beliebt,
Das macht, was er kann berichten? — —
Der Lügenxcter, der Förster ist's, —
Mit seinen uralten Gcschichtenl
TI,. Blttller.
(Ll'Iiläl't.
^ '
verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schrciber, beide in Lßlingcn bei Stuttgart.
In Desterreich-Ungarn für bferausgabe und Redaktion verantwortlich: Robcrt Nkohr in Mien I.
Verlag vim I. I. Sllirriber in Wiinchrn und Esilingrn.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Eine Zukunfts-Kunstausstellung; Erklärt
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildbeschriftung: Im kühlen Keller // Der erste Kuß // Bildunetrschrift: - "Hörst Vater, warum fliegt denn der Luftballon so langsam?" / - "Dummer Tepp, siehgst D' net, daß's bergauf geht?"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 759, S. 24
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication