Meggendorfer-Blätter (62.1905 (Nr. 758-770))

Zcitschrift für Humor und Aunst


z

Das Kolleghcft.

'^wei bebrillte Professoren —

Streber, tveber war ihr Naine —
Unterhielten fich darüber,

Daß es schwer sei für den Lehrer,
Immer richtig zu ermessen,

Db der ksörer folgen könne
Seinen geistgewandien Worten.

Mcber sprach: „Ich hab' ein Ulittel.
ksie und da 'mal läßt ein ksörer
Sein Aollcgheft achtlos liegen —

Und mein Oiener ist gehalten,

Solche ksefte mir zu zeigen,

Deren Inhalt mich belehret,

Ulas der Lernende erfaßte,
lvie er folgte meinen kvorten."

„Bravo! Schr gutl" nickte Streber,
„lvill 'mal auch die probe machen."

Lhe sich der Utond verjüngte,

Brachte Strebers treuer Diener
Lin vergessenes Rolleghest.

Schmunzelnd forschte der professor

Nach dem Lcho seiner lvorte. --

Leere Seiten — leere Seiten —
kjalt! Da ist 'wasl Line Zcichnung:
Streber den ktatheder trctend,

Dffenbar nach lvorten ringend,
lvie man oft ihn sehen konnte — —
Auch in diesem Augenblickel

O. I.

Velicbt.

Bäuerin tdercn Tochler in der Refldenz im Dienst ist,
zu einer Nachdarin): „Und beliebt ist meine Tochter,
jeder Soldat kennt sie!"

Vom Kaferuenhof.

— „lvas stnd Sie in Zivil, Einjähriger?"

— „Astronom."

— „Ulachen Sie keine Flausenl . . . Bei Ihrer Aurzsichtigkeit?!"

Dpferwillig.

kjaussrau tnachdem stch die Gäste cntsernl staben): „Die schöne Tortel Nieinand
hat sie angerührtl"

Der kleine lvilly: „Da werde wohl ich in den sauern Apfel beißen
müssen, Ulama?"