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INeggendorser-Blätter, Illünchen
Äin Lseuchler. Die Ä»auptsache.
— ..Mohin so eilig?" — „IehthabenwirjaaucheinFreiwilligen-Automobilkorps."
— „Ich laufe gerade meinem Schneider dort nach; er Iunge Dame: „Ia, famosl — Line Uniform mehrl"
woilte mir die Rechnung bringen und traf mich nicht
zu lfause."
Aus der Zeit.
Äatgeuhumor.
Tochter: „wirklich, Papa, Du hast Dein ganzes vermögen
verloren?"
vater: „Ia. meine Töchter, tröstet euch aber: um so gewisser
werde ich euch nicht verlieren."
Zdyss.
d^ings alles still . . . es dämmert leise . . .
Du sitzst an Großmutters Spinett;
Dein Mund singt eine alte Weise . . .
Saoendel blüht am Fensterbrett . . .
Mir ist bei Deiner Stimme Schall,
Als wärst Du eine Nachtigall.
Das Lied verklingt . . . wir schleichen schweigend
Ins traute Gartenhäuschen hin,
lvo — seine Blätter leise neigend —
In Blüten stehet der Iasmin.
Still ist es in der weiten Runde —
Nein lNund naht zitternd Deinem lNunde . . .
Dort unten in der Gartenlaube
Ist mir, als wärst Du — eine Taube . . .
Und nun beginnst Du zu erzählen,
lvas Dir tagsüber wohl passiert:
Daß Vnkel !Nax der Tante Resi
Seit kurzem auffallend hofiert;
Daß die lNantille der Frau Raabe
Sich reizend mache und adrett,
Und daß Frau Nunzes jüngster Anabe
Den ersten Zahn bekommen hätt';
Daß Frau Gerichts-Assessor lNinke
Sich ganz erwies'nermaßen schminke,
Und daß der lvirt im „kjirschen" oben
lfeut dreimal „Alle neun" geschoben . . .
Ich lausche . . . fernher duften Linden —
Ich fühle, wie die Sorgen schwinden,
lvie meine Stirn sich freundlich glättet —
lNir ist — als hätt'st Du — Rom gerettetl
Erilst Slaus.
Aein Wunder.
— „lvarum hegt Fräulein lNüller, die Beamtin, gar so un-
freundliche Gesühle gegen ihre Nollegin Schulze?"
— „Nun, Fräulein Schulze ist erstens die hübschere und
zweitens das vordermädchen der Müller."
Äaute Kusrede.
Richter: „lvarum entfernten Sie sich heimlich, als es ans
Bezahlen ging?"
Zechpreller: „lvissen Sie, kjerr Richter, mein Arzt kam
gerade zur Tür herein, und der hat mir 's Biertrinken
verboteni"
lfausherr: „Von halbjähriger Aündigung der lvoh-
nungen wollen heute die jungen Lheleute nichts wissen, sie meincu
alle, wer weiß, ob die G'schicht' so lang dauert."
Vor der Kirchweih.
— „Areuzsakral lfeut g'spür' ich schon in jeder Faust a'
G'richtsverhandlungl"
verantwortlichcr Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für ljerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robcrt lUohr in lvicn I.
Verltrg von I. F. Schrribrr in Münchrn und Esilingrn.
INeggendorser-Blätter, Illünchen
Äin Lseuchler. Die Ä»auptsache.
— ..Mohin so eilig?" — „IehthabenwirjaaucheinFreiwilligen-Automobilkorps."
— „Ich laufe gerade meinem Schneider dort nach; er Iunge Dame: „Ia, famosl — Line Uniform mehrl"
woilte mir die Rechnung bringen und traf mich nicht
zu lfause."
Aus der Zeit.
Äatgeuhumor.
Tochter: „wirklich, Papa, Du hast Dein ganzes vermögen
verloren?"
vater: „Ia. meine Töchter, tröstet euch aber: um so gewisser
werde ich euch nicht verlieren."
Zdyss.
d^ings alles still . . . es dämmert leise . . .
Du sitzst an Großmutters Spinett;
Dein Mund singt eine alte Weise . . .
Saoendel blüht am Fensterbrett . . .
Mir ist bei Deiner Stimme Schall,
Als wärst Du eine Nachtigall.
Das Lied verklingt . . . wir schleichen schweigend
Ins traute Gartenhäuschen hin,
lvo — seine Blätter leise neigend —
In Blüten stehet der Iasmin.
Still ist es in der weiten Runde —
Nein lNund naht zitternd Deinem lNunde . . .
Dort unten in der Gartenlaube
Ist mir, als wärst Du — eine Taube . . .
Und nun beginnst Du zu erzählen,
lvas Dir tagsüber wohl passiert:
Daß Vnkel !Nax der Tante Resi
Seit kurzem auffallend hofiert;
Daß die lNantille der Frau Raabe
Sich reizend mache und adrett,
Und daß Frau Nunzes jüngster Anabe
Den ersten Zahn bekommen hätt';
Daß Frau Gerichts-Assessor lNinke
Sich ganz erwies'nermaßen schminke,
Und daß der lvirt im „kjirschen" oben
lfeut dreimal „Alle neun" geschoben . . .
Ich lausche . . . fernher duften Linden —
Ich fühle, wie die Sorgen schwinden,
lvie meine Stirn sich freundlich glättet —
lNir ist — als hätt'st Du — Rom gerettetl
Erilst Slaus.
Aein Wunder.
— „lvarum hegt Fräulein lNüller, die Beamtin, gar so un-
freundliche Gesühle gegen ihre Nollegin Schulze?"
— „Nun, Fräulein Schulze ist erstens die hübschere und
zweitens das vordermädchen der Müller."
Äaute Kusrede.
Richter: „lvarum entfernten Sie sich heimlich, als es ans
Bezahlen ging?"
Zechpreller: „lvissen Sie, kjerr Richter, mein Arzt kam
gerade zur Tür herein, und der hat mir 's Biertrinken
verboteni"
lfausherr: „Von halbjähriger Aündigung der lvoh-
nungen wollen heute die jungen Lheleute nichts wissen, sie meincu
alle, wer weiß, ob die G'schicht' so lang dauert."
Vor der Kirchweih.
— „Areuzsakral lfeut g'spür' ich schon in jeder Faust a'
G'richtsverhandlungl"
verantwortlichcr Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Lßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für ljerausgabe und Redaktion verantwortlich: Robcrt lUohr in lvicn I.
Verltrg von I. F. Schrribrr in Münchrn und Esilingrn.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Vor der Kirchweih
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: - "Kreuzsakra! Heut g'spür' ich schon in jeder Faust a' G'richtsverhandlung!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 766, S. 108
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg