Zeitschrifl für tfunior und Auns!
U9
Zmmer die gfeiche.
pantoffelheld (beim j-stma!,l>: „Ich trinke auf das Wohl
Gattin (unlerbrechend)! „kfalt, schütt' Dir zuerst Wasser in den Wein!"
Dann allerdings. Verfönüche Ausfassring.
Richter: „!vie konnten Sie nur so herunterkommen." „Merkwürdige Begriffsverwirrungl Das nennt sich nun
Landstreicher: „Ganz einfach, kserr, Richter weil ich ein eine Wohltätigkeits-Lotterie und dabei ist der lsauptgewinn
stellenloser Luftschisser bin." — ein Alavier!"
Auch eure Nlaschenpost.
er lsinterinoser hat sein halbes Lebcn als Matrose auf
dem Meere zugebracht und als cr endlich nach mehreren
„lsavarien" fand, daß es das gescheitesle sei, „beizu-
legen", zog cr sich in sein lseimatdörfchen zurück, wo ein
kleines, von den Lltern crerbtes lsäuschen seiner harrte. lsier
gcdachte er in Gemeinschaft mit einer altcn lvirtschafterin den
Rest scines Daseins in beschaulicher Genügsamkeit dahinzu-
leben. Freilich muß man, wcnn man bei einem Seemanne von
Bedürfnislosigkeit spricht, ctwas davon ausnehmen, und das ist
der Luxus eines allabcndlichen steifen Grogs, ohnc welche kserz-
stärkung ein richtiger 5eebär einmal nicht leben kann. Nun
war es aber von dem tsäuserl des lsintermoser bis zum Wirts-
hause des Dorfes eine gute halbe 5tunde und der schon halb
kindischen Wirtschafterin eine wohlgefüllte Flasche Rum anzu
-n C. Fr.
vertrauen, wagte der lsintermoser nicht; wie leicht konnte ihr
so ein nichtsnutziger Landstrcicher den kostbaren Schatz entreißen.
Scin eigenes, steifbeiniges Gangwcrk aber in Bewegung zu
setzen, war halt ein gar saures Stück Arbeit. Ia, wenn er ein
Schifflein gehabt hätte, wie schnell wäre er den inuntcrn Bach,
dcr vor seinem lsause vorbeifloß, hinabgesteuert I —
lserrjeh, da kam dem lsintermoser auf einnial eine Idce, oder
vielmehr sein seemännischer Instinkt hatte sie ihm eingeblasen.
Mündete dcnn nicht das bewußte Bächlein direkt in den Fisch-
weiher seines Rumlieferanten? Li freilich!
Der lsintermoser machte einen Freudensprung, dann schricb
er einen Zettel, steckte diesen in die leere Rumflasche und nach-
dem er sie sorgfältig verkorkt hatte, warf er sie in den Bach.
ksurra, sie schwamm wie ein junger Seehundl — — —
U9
Zmmer die gfeiche.
pantoffelheld (beim j-stma!,l>: „Ich trinke auf das Wohl
Gattin (unlerbrechend)! „kfalt, schütt' Dir zuerst Wasser in den Wein!"
Dann allerdings. Verfönüche Ausfassring.
Richter: „!vie konnten Sie nur so herunterkommen." „Merkwürdige Begriffsverwirrungl Das nennt sich nun
Landstreicher: „Ganz einfach, kserr, Richter weil ich ein eine Wohltätigkeits-Lotterie und dabei ist der lsauptgewinn
stellenloser Luftschisser bin." — ein Alavier!"
Auch eure Nlaschenpost.
er lsinterinoser hat sein halbes Lebcn als Matrose auf
dem Meere zugebracht und als cr endlich nach mehreren
„lsavarien" fand, daß es das gescheitesle sei, „beizu-
legen", zog cr sich in sein lseimatdörfchen zurück, wo ein
kleines, von den Lltern crerbtes lsäuschen seiner harrte. lsier
gcdachte er in Gemeinschaft mit einer altcn lvirtschafterin den
Rest scines Daseins in beschaulicher Genügsamkeit dahinzu-
leben. Freilich muß man, wcnn man bei einem Seemanne von
Bedürfnislosigkeit spricht, ctwas davon ausnehmen, und das ist
der Luxus eines allabcndlichen steifen Grogs, ohnc welche kserz-
stärkung ein richtiger 5eebär einmal nicht leben kann. Nun
war es aber von dem tsäuserl des lsintermoser bis zum Wirts-
hause des Dorfes eine gute halbe 5tunde und der schon halb
kindischen Wirtschafterin eine wohlgefüllte Flasche Rum anzu
-n C. Fr.
vertrauen, wagte der lsintermoser nicht; wie leicht konnte ihr
so ein nichtsnutziger Landstrcicher den kostbaren Schatz entreißen.
Scin eigenes, steifbeiniges Gangwcrk aber in Bewegung zu
setzen, war halt ein gar saures Stück Arbeit. Ia, wenn er ein
Schifflein gehabt hätte, wie schnell wäre er den inuntcrn Bach,
dcr vor seinem lsause vorbeifloß, hinabgesteuert I —
lserrjeh, da kam dem lsintermoser auf einnial eine Idce, oder
vielmehr sein seemännischer Instinkt hatte sie ihm eingeblasen.
Mündete dcnn nicht das bewußte Bächlein direkt in den Fisch-
weiher seines Rumlieferanten? Li freilich!
Der lsintermoser machte einen Freudensprung, dann schricb
er einen Zettel, steckte diesen in die leere Rumflasche und nach-
dem er sie sorgfältig verkorkt hatte, warf er sie in den Bach.
ksurra, sie schwamm wie ein junger Seehundl — — —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Immer die gleiche
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Pantoffelheld (beim Festmahl): "Ich trinke auf das Wohl - - -" / Gattin (unterbrechend): "Halt, schütt' dir zuerst Wasser in den Wein!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1905 - 1905
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 767, S. 119
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg