Zeitschrift für L) u »i o r uud R u n st
s3f
Larrgen und
In der ZeitungseXpedilion.
— „Ich will meine Fleischhauerei
verkaufen —bitte eine Annonee einzusetzen
— aber fett gedruckt."
Unter Lebemännern.
— „War diesen lNorgen beim tseirats»
vermittlerl"
— „So, wieviel ist denn auf Sie geboten
worden?"
Lrmahnung.
„Du, daß Du mir heute nicht wieder
so schreist, . . . s' Rind schläft!"
Des Liedes Inhatt.
Mch hatt' mein Lied „An sie" gelesen
E' In strenger Literaten Kreis;
Recht matt war die Aritik gewesen,
Es ließ die bserren kalt wie Lis.
„Die Form an dem «Zedicht zu tadeln,"
So sprachen sie, „wär' nicht gerecht.
Doch was ein jedes Lied soll adeln —
Der Inhalt, der ist herzlich schlecht."
Romanphrafe.
Die Gräfin setzte sich an den Schreib-
tisch und schrieb händeringend einen Rrief.
^afernenhofbtüte.
Untcroffizieri „Unter euch Rerls
kommt man sich vor, wie ein Leuchtturm
im Uleer der Dummheit."
Die aber diesen Inhalt kannten,
N)ie lieb und schlank und hold er war,
Sie lachten über die Pedanten
Und sagten, er sei wunderbarl
Ludwig Biuder.
Hangcn
Voshaft.
Ehemann (von denl bekannt ist, daß er cine
sehr böse Xantt,isxe stal): „vorgcstern
schwebte ich in Lebensgefahr."
Bekannter: „Ia, ist denn das kein
Lhescheidungsgrund?"
in fchwebender Vein.
Das rettende E>tas Wasser.
ein, meine lferren," mischte sich Privatier Gurgelberger
ins Gespräch, „so ganz und gar möchte ich denn doch
nicht dem Masser alle und jede verwendbarkeit zum Trinken
absprcchen. Ich habe da vor Iahren ein Lrlebnis gehabt, bei
de», jch so recht deutlich sah, daß ein Glas lvasser, zur rechten
s>eit angeboten, von großem Nutzen scin kann. — Erzählen
soll ich die Geschichte? Na, gut, also hören Sie, meine kserren:
„Ich habe die Gewohnheit, nie ohne cin Glas lvasser auf
dem Nachtkästchen ins Bett zu gehen; ich trinke zwar, wie Sie
wissen, nie einen Tropfen aber wie gesagt, es war und
ist dies so eine Gewohnheit von mir. Lines Nachts wurde ich
durch ein verdächtiges Geräusch geweckt und, wie ich die Augen
aufschlug, sah ich einen verwegenen Strolch mit brennroter
Schnapsnase bei meinem Bett stehcn. In seiner lsand blitzte
ein großes lNesser und eben wollte er den Arm crheben, um auf
mich loszusteche», da ergriff ich instinktiv den nächsten Gegenstand,
dermirzur ksand war — es war das Glas lvasser — und hielt ihm's
unter die Nase. lNeine lserren, jetzt hätten Sie aber den Kerl sehen
sollen! Zu zittern und zu beben hat er begonnen, alle Farben hat
er gespielt, die Rnie singen ihm zu schlottern an und mit beiden
s3f
Larrgen und
In der ZeitungseXpedilion.
— „Ich will meine Fleischhauerei
verkaufen —bitte eine Annonee einzusetzen
— aber fett gedruckt."
Unter Lebemännern.
— „War diesen lNorgen beim tseirats»
vermittlerl"
— „So, wieviel ist denn auf Sie geboten
worden?"
Lrmahnung.
„Du, daß Du mir heute nicht wieder
so schreist, . . . s' Rind schläft!"
Des Liedes Inhatt.
Mch hatt' mein Lied „An sie" gelesen
E' In strenger Literaten Kreis;
Recht matt war die Aritik gewesen,
Es ließ die bserren kalt wie Lis.
„Die Form an dem «Zedicht zu tadeln,"
So sprachen sie, „wär' nicht gerecht.
Doch was ein jedes Lied soll adeln —
Der Inhalt, der ist herzlich schlecht."
Romanphrafe.
Die Gräfin setzte sich an den Schreib-
tisch und schrieb händeringend einen Rrief.
^afernenhofbtüte.
Untcroffizieri „Unter euch Rerls
kommt man sich vor, wie ein Leuchtturm
im Uleer der Dummheit."
Die aber diesen Inhalt kannten,
N)ie lieb und schlank und hold er war,
Sie lachten über die Pedanten
Und sagten, er sei wunderbarl
Ludwig Biuder.
Hangcn
Voshaft.
Ehemann (von denl bekannt ist, daß er cine
sehr böse Xantt,isxe stal): „vorgcstern
schwebte ich in Lebensgefahr."
Bekannter: „Ia, ist denn das kein
Lhescheidungsgrund?"
in fchwebender Vein.
Das rettende E>tas Wasser.
ein, meine lferren," mischte sich Privatier Gurgelberger
ins Gespräch, „so ganz und gar möchte ich denn doch
nicht dem Masser alle und jede verwendbarkeit zum Trinken
absprcchen. Ich habe da vor Iahren ein Lrlebnis gehabt, bei
de», jch so recht deutlich sah, daß ein Glas lvasser, zur rechten
s>eit angeboten, von großem Nutzen scin kann. — Erzählen
soll ich die Geschichte? Na, gut, also hören Sie, meine kserren:
„Ich habe die Gewohnheit, nie ohne cin Glas lvasser auf
dem Nachtkästchen ins Bett zu gehen; ich trinke zwar, wie Sie
wissen, nie einen Tropfen aber wie gesagt, es war und
ist dies so eine Gewohnheit von mir. Lines Nachts wurde ich
durch ein verdächtiges Geräusch geweckt und, wie ich die Augen
aufschlug, sah ich einen verwegenen Strolch mit brennroter
Schnapsnase bei meinem Bett stehcn. In seiner lsand blitzte
ein großes lNesser und eben wollte er den Arm crheben, um auf
mich loszusteche», da ergriff ich instinktiv den nächsten Gegenstand,
dermirzur ksand war — es war das Glas lvasser — und hielt ihm's
unter die Nase. lNeine lserren, jetzt hätten Sie aber den Kerl sehen
sollen! Zu zittern und zu beben hat er begonnen, alle Farben hat
er gespielt, die Rnie singen ihm zu schlottern an und mit beiden