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Meggendorfer-Blätter — 62.1905 (Nr. 758-770)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9749#0150
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Vieggendorfer-Blätter, Blünchen


Lr kennt ihn.

Polizeikoinmissar: „Zu diesem Tausendmarkschein sind 5ie auch nicht auf ehrliche
N)eise gekommen."

Gauner: „Bitte schön — den hab' ich in der Lotterie gewonnen."

— „Na, dann haben 5ie wenigstens das Los gestohlen."

INit Photograxhien nnd Briefen ge-
lingt es dem Sohn endlich, seinen vater
als seincn Vater zu beweisen und aus
den Alauen der racheschnaubenden Iustiz
zu befreien.

Als aber die Studentenschaft Ienas
hört, zu welch tragischen verirrungen
das ,kfeinri<tst-Rufen gesührt hat, beschließt
sie, von nun an nicht mehr ,kfeinrich' zu
rufen, in der Greifgasse, in der Nacht,
und dcn redlichen Bürgern die ersehnte
Ruhc wieder zu geben. —

Das Stück hatte einen Bombenerfolg,
und die Sache löstestch in wohlgefallen auf.

Das, meine kferren, ist die Geschichte
vom theinrich. jdrositl" —

Viel vcrlangt.

— „Was willst Du mein Kind?"

— „Um zchn Pfennige Schinken, für 'n

vater rccht mager, für d' Mutter
aber recht . . . fett."

Änsklärung.

— „Wie kommt es denn, daß Sie von

dem Baron für die theiratsvermitt-
lung keine provision verlangt haben?"

— „Im vertrauen gesagt, die bekomme

ich von seinen Gläubigern."

Auch ein (Krund.

Studentin: „tvarum habt ihr denn
die Itäthe aus eurer verbindung aus-
geschlossen?"

„lveil sie sich von eincm Aommilitonen
einer feindlichen Burschenschaft hat
küssen lassen."

ausnahmsweise nicht zu ksaus. Der vater klopft vergeblich an
die geschlossene kfaustür. Als ihm nicht aufgetan wird, schreit
er aus Leibeskräften ,kfeinrich, kjeinrichl^

Doch im nächsten Augenblick befindet er sich in den ksänden
eines Pedells, der ihm triumxhierend zuruft: ,Endlich habe
ich den Frevlerl^ Schleunigst wird der arme Fremdling in den
Aarzer abgeführt und muß da trotz aller tviderrede bis zum
nächsten tNorgen brummen.

Dann wird er vor den Universitätsrichtcr geschafft und
hier einem schrecklichen verhör unterzogen.

vergebens beteuert der kfäftling seine Unschuld und sagt,
er sei ein Fremder, der crst gestern nach Iena gekommen sei,
um seinen Sohn zu besuchen.

,Sie haben in der Greifgasse ,kseinriäst gerufen, und das
ist ein strafwürdiges verbrechen?

Der arme Mann hat keine paxiere, um sich auszuweiscn,
und so finden seine Beteuerungen nur kfohngelächtcr von seiten
des ergrimmten Richters und der noch ergrimmteren Pedelle.

tNit schwerer Mühe wird dem Sträfling gestattet, seinen an-
geblichen Sohn holen zu lassen.

Dieser kommt und sieht und staunt. Die herzzerreißende
Szene, die nun folgte, kann stch jeder denken.

Der Bergft.r.

Bergfex (zum Begieiter): „kjier gibt's ganz prachtvolle Ab-
gründe — hier muß man mit verstand abstürzen."

Kelisam.

o still war sie, so still und so verträumt,

Man sagt von ihr, sie hätt' das Glück versäumt.
Uein Lachen hat man je von ihr vernommen,

Aein Lächeln hat ihr Antlitz überkommen.

kvoran sie litt, sic hat es nie gesagt
Und keiner hat zu fragen sie gewagt.

Man war's gewohnt, sie ernst und bleich zu sehen
Im schwarzen Uleide durch die Gasse gehen.

Und cincs Tags fand man sie tot im Feld.

Die Ähren hatten kvachen ausgeftellt

Und seltsam, was ihr iminer fremd im Leben:

Ein Lächeln hat den stummen Mund umgcben . . .

Lco Hcller.

Naiürliche Verhinderung.

Diurnist: „lvenn inein Thef einen lvitz macht, komm' ich
immer in einige verlegenheit." — „lvieso?"

— „lveil ich mir keinen Bauch halten kann beim Lachen."
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