söO
Meggenöorfer-Blätter, Blünchen
chekränkt.
Gnädigei „Anna, 5ie haben einen Soldaten in der Rüche! Ihre vorgängerin mußte ich
deswegen entlaffen. von Ihnen hätte ich das nicht gedacht."
Kochin. „So? Bin ich vielleicht weniger hübsch?"
Zeitgemäße Äusrede.
Mutter-, „Ls schickt si-b nicht für ein junges MLdchen, sich so oft auf der Straße umzusehen."
Tochter: „Aber ich muß doch schauen, ob kein Automobil kommt."
Aus der Kaferne.
Unteroffizier: „Linjähriger Blinzelmann, was sind Sie in Ihrem Zivilberufe?"
Linjähriger: „Maler!"
Unteroffizier: „Uachte mir's doch gleich, weil Sie beim Militär auch allcs verpatzen!"
Der ruchlose Rilier.
Humoreske von Hans Horina.
/T hristian, morgen reise ich
— die pfeife aus'm
Mund, wenn ich mit
Dir red' — morgen reise ich
auf zwei Tage zu meiner Mutter;
hoffentlich gelingt es inir, sie
zu überreden, daß sie ganz zu
uns zieht. — was brummst
Du?I — Da gibt's kein hm
— hml Du hast überhaupt
nicht zu brummen, wenn ich
etwas sage, verstandenl Trink
nicht wieder zuviel während
meiner Abwesenheit und studier'
Dir lieber eine schöne Lmpfangs-
rcde für die Mutter ein; Du
weißt, welch großen Dank Du
ihr dafür schuldest, daß sie Dir
ihre Tochter zur Frau gabl"
Der gräflich plitzenbergsche
Uastellan Lhristian Stottermaier
erwiderte nichts mehr darauf.
Zögernd setzte er seine pfeife
wieder in Brand und paffte
einige diskrete Rauchwölkchen
gegen das Abzugsrohr des Dfens
hin; als aber seine Frau die
Stube verlassen, erhob er in
stummer Anklage die scheuen
Augen gegen den Lsimmel und
Lchzte: „Nun kommt also auch
noch dieser Leidenskelch über
mich l lvie wird das enden? . ."
Ruhelos wanderte er in der
braungetäfelten Stube auf und
ab. lvas hatte er davon, daß
er einen ganzen Flügel des alter-
tümlichen Schlosses bewohnen
konnte, wenn ihm seine ksäus-
lichkeit nun auch noch durch
seine Schwiegermutter verleidet
werden sollte. Das Dorfwirts-
haus dünkte ihm schon jetzt,
unter dem Regime seiner Frau,
als eine Stätte des Friedens
und der Behaglichkeit, eine
Stätte, zu welcher er aber nur
in Ausnahmsfällen und mit be-
sonderer Erlaubnis seiner Gattin
Zuflucht nehmen durfte. lvie
wird das aber nun werden? ,..
Lrlaubt ihm's seine Brigitta,
so wird die Schwiegermutter
dagegen Linwendungen machen,
gestattet ihm aber letztere einen
Ausgang, so wird wieder seine
Gattin dagegen sein. G, er
kannte sie, diese stch in derlei
Dingen immer gegenseitig er-
gänzende Liebenswürdigkeit der
beiden Damen schon von frühern
Meggenöorfer-Blätter, Blünchen
chekränkt.
Gnädigei „Anna, 5ie haben einen Soldaten in der Rüche! Ihre vorgängerin mußte ich
deswegen entlaffen. von Ihnen hätte ich das nicht gedacht."
Kochin. „So? Bin ich vielleicht weniger hübsch?"
Zeitgemäße Äusrede.
Mutter-, „Ls schickt si-b nicht für ein junges MLdchen, sich so oft auf der Straße umzusehen."
Tochter: „Aber ich muß doch schauen, ob kein Automobil kommt."
Aus der Kaferne.
Unteroffizier: „Linjähriger Blinzelmann, was sind Sie in Ihrem Zivilberufe?"
Linjähriger: „Maler!"
Unteroffizier: „Uachte mir's doch gleich, weil Sie beim Militär auch allcs verpatzen!"
Der ruchlose Rilier.
Humoreske von Hans Horina.
/T hristian, morgen reise ich
— die pfeife aus'm
Mund, wenn ich mit
Dir red' — morgen reise ich
auf zwei Tage zu meiner Mutter;
hoffentlich gelingt es inir, sie
zu überreden, daß sie ganz zu
uns zieht. — was brummst
Du?I — Da gibt's kein hm
— hml Du hast überhaupt
nicht zu brummen, wenn ich
etwas sage, verstandenl Trink
nicht wieder zuviel während
meiner Abwesenheit und studier'
Dir lieber eine schöne Lmpfangs-
rcde für die Mutter ein; Du
weißt, welch großen Dank Du
ihr dafür schuldest, daß sie Dir
ihre Tochter zur Frau gabl"
Der gräflich plitzenbergsche
Uastellan Lhristian Stottermaier
erwiderte nichts mehr darauf.
Zögernd setzte er seine pfeife
wieder in Brand und paffte
einige diskrete Rauchwölkchen
gegen das Abzugsrohr des Dfens
hin; als aber seine Frau die
Stube verlassen, erhob er in
stummer Anklage die scheuen
Augen gegen den Lsimmel und
Lchzte: „Nun kommt also auch
noch dieser Leidenskelch über
mich l lvie wird das enden? . ."
Ruhelos wanderte er in der
braungetäfelten Stube auf und
ab. lvas hatte er davon, daß
er einen ganzen Flügel des alter-
tümlichen Schlosses bewohnen
konnte, wenn ihm seine ksäus-
lichkeit nun auch noch durch
seine Schwiegermutter verleidet
werden sollte. Das Dorfwirts-
haus dünkte ihm schon jetzt,
unter dem Regime seiner Frau,
als eine Stätte des Friedens
und der Behaglichkeit, eine
Stätte, zu welcher er aber nur
in Ausnahmsfällen und mit be-
sonderer Erlaubnis seiner Gattin
Zuflucht nehmen durfte. lvie
wird das aber nun werden? ,..
Lrlaubt ihm's seine Brigitta,
so wird die Schwiegermutter
dagegen Linwendungen machen,
gestattet ihm aber letztere einen
Ausgang, so wird wieder seine
Gattin dagegen sein. G, er
kannte sie, diese stch in derlei
Dingen immer gegenseitig er-
gänzende Liebenswürdigkeit der
beiden Damen schon von frühern
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Gekränkt
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Gnädige: "Anna, Sie haben einen Soldaten in der Küche! Ihre Vorgängerin mußte ich deswegen entlassen. Von Ihnen hätte ich das nicht gedacht." / Köchin: "So? Bin ich vielleicht weniger hübsch?"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 770, S. 150
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg