Zeitschrift für Humor und Aunst
föZ
Der ruchlose Ritter.
es in dem wurmstichigen Mandgetäfel; eine geheime Tür öffnete
sich sachte, sachte und ein gepanzerter Ritter trat ins Schlafgeinach.
Unhörbar schlich der iLeist zum Nachtkästchen, ein Griff — uud
auch das neue Gebiß der bedauernswerten Dame war im Besitz
des Unholdes.-
Noch bleicher und noch verstörter erschien am solgenden
lUorgen die arme Schwiegermutter beim Frühstückstisch und
erklärte, nicht eine Nacht mchr in dem unheimlichen Schloß
zubringen zu wollen.
„Aber warum denn nicht, liebste, beste Frau Mutter?" rief
mit gut gesxieltem Lrstaunen bferr Stottermaier. Sie winkte
ab. So ohne Zähne reden zu sollen, brachte sie nicht zusammen
und es blieb ihm sonach ein sonst sicherlich großer lvortschwall
ersxart. Der Rastellan feixte in sich hinein. Der brave Ritter
hatte seine Schuldigkeit getan, die geliebte Schwiegermutter zog
auf Nimmerwiedersehen davon und wenn nun der Rastellan
die Fremden im Schloß herumführte, da konnte er seine Er-
Zählung von der Schauermär mit dem in den Schwiegermutter-
hals hinabgeschlagenen Gebiß auch belegen und beweisen.
„Da, hier, meine kferrschaften," schloß er dann jedesmal
seine Erzählung, „sehen Sie in den Lisensäusten des Ritters
noch die Zähne der Unglücklichen, welche zum ewigen Gedächtnis
aufbewahrt wurdeni Gebiß Nr. z und Gebiß Nr.
(Kemütlich.
kfausfrau (chre Nöchin vorstellcnd): „Das ist meine Aüchenregen-
lin!" (sslötzlich einen Soldaten bemerkend) wer lst deNN das?"
Aöchin: „Das ist mein Mitregent!"
Zn der Verlegenheit.
Richter: „Also, nachdem Sie drei Flaschen Sekt getrunken
hatten, gingen Sie fort, ohne bezahlt zn habenl"
Zechprelleri „D . . . ich . . . ich wäre schon wieder gc-
komnien . .. der N)ein war ja ganz ausgezeichnett"
Ihre Aejahung.
— „Gnädige Frau sind doch ebenfalls der Meinung, daß Schiller
auch für die heutige Generation noch große Bedeutung hat?"
— „Aber gewiß doch; meine Tochter hat bei den Festlichkeiten
anläßlich desSchillerjubiläums ihren Bräutigam kennen
gelernt."
Wahrhaftigkeit.
W)cd', wie Du denkftl Du wirst nicht allen,
^edoch den mcisten wohlgefallen;
Aein Mensch ist einer Uhr geneigt,
Dic anders schlägt als wie sie zeigtl
I. Bcrgmann.
Ärklart.
— „ . . . lvas, die Rrarlsxitz haben Sie ohne Führer und
Steigeisen erklettert?i. . . Das ist ja kaum glaublichl"
— „Doch — ich hatte an jenem Tag riesig Zahnwehl"
Ie nachdem.
Dnkel (der den N-ffen zur Uahn brinat): „Und wann wirst Du denn
wieder einmal schreiben, Iunge?"
Nesse (ins ssortemonnaie schauend): „lvill'mal eben nachzählenI"
Der Iuwelendieb.
„Na, es ist wirklich eine sakrische Schinderei, aber
endlich ist mir der Linbruch gelungen und meine Mühe
reichlich belohntl — Es ist ein wahres Vergnügen wie
die Brillanten-
— blitzen, besonders hier diese RotliersaufdenPolstern
sind entzückend, die muß ich vor allem in Sicherheit
bringenl"
föZ
Der ruchlose Ritter.
es in dem wurmstichigen Mandgetäfel; eine geheime Tür öffnete
sich sachte, sachte und ein gepanzerter Ritter trat ins Schlafgeinach.
Unhörbar schlich der iLeist zum Nachtkästchen, ein Griff — uud
auch das neue Gebiß der bedauernswerten Dame war im Besitz
des Unholdes.-
Noch bleicher und noch verstörter erschien am solgenden
lUorgen die arme Schwiegermutter beim Frühstückstisch und
erklärte, nicht eine Nacht mchr in dem unheimlichen Schloß
zubringen zu wollen.
„Aber warum denn nicht, liebste, beste Frau Mutter?" rief
mit gut gesxieltem Lrstaunen bferr Stottermaier. Sie winkte
ab. So ohne Zähne reden zu sollen, brachte sie nicht zusammen
und es blieb ihm sonach ein sonst sicherlich großer lvortschwall
ersxart. Der Rastellan feixte in sich hinein. Der brave Ritter
hatte seine Schuldigkeit getan, die geliebte Schwiegermutter zog
auf Nimmerwiedersehen davon und wenn nun der Rastellan
die Fremden im Schloß herumführte, da konnte er seine Er-
Zählung von der Schauermär mit dem in den Schwiegermutter-
hals hinabgeschlagenen Gebiß auch belegen und beweisen.
„Da, hier, meine kferrschaften," schloß er dann jedesmal
seine Erzählung, „sehen Sie in den Lisensäusten des Ritters
noch die Zähne der Unglücklichen, welche zum ewigen Gedächtnis
aufbewahrt wurdeni Gebiß Nr. z und Gebiß Nr.
(Kemütlich.
kfausfrau (chre Nöchin vorstellcnd): „Das ist meine Aüchenregen-
lin!" (sslötzlich einen Soldaten bemerkend) wer lst deNN das?"
Aöchin: „Das ist mein Mitregent!"
Zn der Verlegenheit.
Richter: „Also, nachdem Sie drei Flaschen Sekt getrunken
hatten, gingen Sie fort, ohne bezahlt zn habenl"
Zechprelleri „D . . . ich . . . ich wäre schon wieder gc-
komnien . .. der N)ein war ja ganz ausgezeichnett"
Ihre Aejahung.
— „Gnädige Frau sind doch ebenfalls der Meinung, daß Schiller
auch für die heutige Generation noch große Bedeutung hat?"
— „Aber gewiß doch; meine Tochter hat bei den Festlichkeiten
anläßlich desSchillerjubiläums ihren Bräutigam kennen
gelernt."
Wahrhaftigkeit.
W)cd', wie Du denkftl Du wirst nicht allen,
^edoch den mcisten wohlgefallen;
Aein Mensch ist einer Uhr geneigt,
Dic anders schlägt als wie sie zeigtl
I. Bcrgmann.
Ärklart.
— „ . . . lvas, die Rrarlsxitz haben Sie ohne Führer und
Steigeisen erklettert?i. . . Das ist ja kaum glaublichl"
— „Doch — ich hatte an jenem Tag riesig Zahnwehl"
Ie nachdem.
Dnkel (der den N-ffen zur Uahn brinat): „Und wann wirst Du denn
wieder einmal schreiben, Iunge?"
Nesse (ins ssortemonnaie schauend): „lvill'mal eben nachzählenI"
Der Iuwelendieb.
„Na, es ist wirklich eine sakrische Schinderei, aber
endlich ist mir der Linbruch gelungen und meine Mühe
reichlich belohntl — Es ist ein wahres Vergnügen wie
die Brillanten-
— blitzen, besonders hier diese RotliersaufdenPolstern
sind entzückend, die muß ich vor allem in Sicherheit
bringenl"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Der Juwelendieb
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Na, es ist wirklich eine sakrische Schinderei, aber endlich ist mir der Einbruch gelungen und meine Mühe reichlich belohnt! - Es ist ein wahres Vergnügen wie die Brillanten - - // - blitzten, besonders hier diese Kolliers auf den Polstern sind entzückend, die muß ich vor allem in Sicherheit bringen!" // "Im Namen des Gesetzes! Sie sind verhaftet!!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 62.1905, Nr. 770, S. 153
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg