INeggendorfer-Blälter, München
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Leim Leiratsvermiittev.
Mittel Mir Zweck.
— „So, Sie lieben die Mücken?"
— „Ja, denen verdanke ich es, daß ich zeitweilig im Garten eine Zigarre
rauchen darf!"
— „Auf eines muß ich Sie aber aufmerksam
machen — die Dame hat eine Vergangen-
heit!"
— „Macht nichts — wenn nur das Geld noch
da ist!"
Am Biertische.
Schauspieler: „Na, von, Pferdeausspannen
kann ich Ihnen Geschichten erzählen!"
— „Waren Sie früher Rutscher?"
Mildernder Umstand.
Richter: „Sie haben den Kläger in Gegen-
wart vieler Menschen einen Spitzbuben
genannt!"
Angeklagter: „Jawohl, aber das waren alles
Bekannte von ihm, die wußten's schon!"
Im Äifer.
— „Line Farbenpracht hat mein neuestes
Bild, das geht einfach ins Aschgraue!"
Zer Vrohenbauer.
Lava.
M us dem empörten Vesuv bricht feurigen Stromes die Lava.
Langsam fließt sie herab, langsam erkaltet sie dann.
Wurde sie dunkel und starr, dann schaffen die Hände des Künstlers
Zarte Gebilde aus ihr, wechselnd in Linien und Form.
Und wenn Arm und Gewand mit dem sinnigen Schmucke Du zierest,
Denkst Du schwerlich der Glut, die ihn vor Zeiten gebar. —
So aus des Dichters Gemüt bricht feurig und heiß die Empfindung,
Wenn ihn das Leben betrog, Schinerz ihm die Seele zerreißt.
Aber das Feuer erlischt, gleich langsam erkaltender Lava.
Was da zurückbleibt, harrt ruhig der formenden Hand.
Doch hast je Du gedacht, wie aus tiefen und glühenden (Duellen
Dft das melodische Lied floß, das die Herzen erfreut,
Jemals der ringenden (Dual in der rastlos schaffenden Seele,
Und wie der Dichter Vesuv, Lava und Bildner zugleich?
M. Holthausen.
UeVerMguirgstreil.
— „Der Dramatiker Birnstiel soll ja mit seinem Stück ,Los vom
Weibe' kolossales Geld verdient haben."
— „Ja, noch mehr, er hat sogar infolgedessen die steinreiche Kom-
merzienratstochter Ixxelberger zur Frau bekommen."
Vorn Vauerntheater.
Darstellerin: „Zwei faule Lier hat oaner nach mir
g'worfen . , , jetzt woaß i net, z'wegen mei'm Spiel, oder hat er
s' bei mir für gut g'kauft."
Unverfroren.
Gast: „Miserabel dünn ist die Bouillon wieder und voll sind die
Teller auch niemals!"
Kellner: „Da wär' sie ja noch dünner!"
— „Mir hams ja! Ich kann mir alle (tag'
zehn Maß Bier, fünf Portionen Schweinernes
und a Watschen erlauben!"
Köchin: „Hast'Du Gänse gern, Karl?"
Kanonier iüe „mannend): „Aber — Jette!"
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Eßlingen.
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Leim Leiratsvermiittev.
Mittel Mir Zweck.
— „So, Sie lieben die Mücken?"
— „Ja, denen verdanke ich es, daß ich zeitweilig im Garten eine Zigarre
rauchen darf!"
— „Auf eines muß ich Sie aber aufmerksam
machen — die Dame hat eine Vergangen-
heit!"
— „Macht nichts — wenn nur das Geld noch
da ist!"
Am Biertische.
Schauspieler: „Na, von, Pferdeausspannen
kann ich Ihnen Geschichten erzählen!"
— „Waren Sie früher Rutscher?"
Mildernder Umstand.
Richter: „Sie haben den Kläger in Gegen-
wart vieler Menschen einen Spitzbuben
genannt!"
Angeklagter: „Jawohl, aber das waren alles
Bekannte von ihm, die wußten's schon!"
Im Äifer.
— „Line Farbenpracht hat mein neuestes
Bild, das geht einfach ins Aschgraue!"
Zer Vrohenbauer.
Lava.
M us dem empörten Vesuv bricht feurigen Stromes die Lava.
Langsam fließt sie herab, langsam erkaltet sie dann.
Wurde sie dunkel und starr, dann schaffen die Hände des Künstlers
Zarte Gebilde aus ihr, wechselnd in Linien und Form.
Und wenn Arm und Gewand mit dem sinnigen Schmucke Du zierest,
Denkst Du schwerlich der Glut, die ihn vor Zeiten gebar. —
So aus des Dichters Gemüt bricht feurig und heiß die Empfindung,
Wenn ihn das Leben betrog, Schinerz ihm die Seele zerreißt.
Aber das Feuer erlischt, gleich langsam erkaltender Lava.
Was da zurückbleibt, harrt ruhig der formenden Hand.
Doch hast je Du gedacht, wie aus tiefen und glühenden (Duellen
Dft das melodische Lied floß, das die Herzen erfreut,
Jemals der ringenden (Dual in der rastlos schaffenden Seele,
Und wie der Dichter Vesuv, Lava und Bildner zugleich?
M. Holthausen.
UeVerMguirgstreil.
— „Der Dramatiker Birnstiel soll ja mit seinem Stück ,Los vom
Weibe' kolossales Geld verdient haben."
— „Ja, noch mehr, er hat sogar infolgedessen die steinreiche Kom-
merzienratstochter Ixxelberger zur Frau bekommen."
Vorn Vauerntheater.
Darstellerin: „Zwei faule Lier hat oaner nach mir
g'worfen . , , jetzt woaß i net, z'wegen mei'm Spiel, oder hat er
s' bei mir für gut g'kauft."
Unverfroren.
Gast: „Miserabel dünn ist die Bouillon wieder und voll sind die
Teller auch niemals!"
Kellner: „Da wär' sie ja noch dünner!"
— „Mir hams ja! Ich kann mir alle (tag'
zehn Maß Bier, fünf Portionen Schweinernes
und a Watschen erlauben!"
Köchin: „Hast'Du Gänse gern, Karl?"
Kanonier iüe „mannend): „Aber — Jette!"
Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Schreiber jr. Druck von I. F. Schreiber, beide in Eßlingen bei Stuttgart.
In Vesterreich-Ungarn für Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Robert Mohr in Wien I.
Verlag von I. F. Schreiber in München und Eßlingen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Sieg um jeden Preis; Zweideutig
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Köchin: "Hast Du Gänse gern, Karl?" / Kanonier (sie umarmend): "Aber - Jette!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-11-21 - 2013-11-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 63.1905, Nr. 774, S. 48
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication