Meggendorfer-Blätter (63.1905 (Nr. 771-783))

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ilNeggenborfer-Btäller, Alünchen

Zeitgemäß.


Die Töchter (zum einireienden Vater): „Aber Papa, was willst denn Du hier im
Rauchzimmer?"

E>eöankenspWer.
von k. 8ot.Ii!«.
Ls gibt auch angeborene
Stelzfüße.

Die Glocke seines Lebens
bleibt manchem immer stumm,
weil er den Klöppel nicht
bewegen kann.

Wort halten ist mehr
als Reden halten.

Der Jugend lächeln die
Illusionen, dem Alter grin-
sen sie.

In andern spiegelt sich
gern, wer den eigenen
Spiegel fürchtet.

Das Leben würde man-
chem erst recht zur Last, wenn
es ihm seine Lasten ab-
nähme.

Ls gibt Frauen, die
nichts vom Weib, Weiber,
die nichts von einer Frau
haben.

Der größte Gegner, den
das Deutschtum hat, ist —
das Deutsch tun.

Hinter manchem Men-
schen ist mehr, als was seine
Fassade verspricht.

Herausgeredet.
Heiratslustiger: „Wie können Sie mich so betrügen,
und sagen, die Dame habe schöneAugen — und wie ich
hinkomme, seh' ich, daß sie schielt."
Agent: „wenn so 'n schöner Herr, wie Sie, kommt
zu 'ner Dame, wie soll sie da nicht schielen nach
ihm?I"

(Line gute Seele.
Als es mit seiner jungen Frau gar nicht mehr ging, enga-
gierte der Doktor Meier eine Köchin. Als diese am ersten Tage
am Herd stand und die Frau Doktor hereintrat, sagte sie: „was
meinen S', gnä' Frau, wenn ich heut' das Lssen auch 'n biß'l
verpfuschen tät' ... der Herr wär' dann vielleicht milder ge-
stimmt gegen Sie?"

Gemütlich.
Sommerfrischler: „Das Bier ist
ja gar nicht zum trinken I"
Wirt: „Trösten S' Lahna, dö
nächste w o ch'n kriegen
S' a frisch'sl"

(Lin Vorsichtiger.
„So, Du führst immer Karbol
und Verbandstoffe bei Dir?"
— „Ja, wenn man bedenkt, daß
man jeden Augenblick über-
autelt werden kann!"

Die dankbare Henne.



(Fortsetzung Seite 53.)