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LNeggendorfer-Bläller, INünchen
vom Anfang an die meiste Weile versprochen. Dann ist auch
der verdächtige Huthandel aufgekommen und ganz zuletzt hat
der Lixp statt dem Hans in der Stadt bleiben müssen.
Der Bergleitner ist sich dadurch über die Zukunft seiner
Tochter noch um ein Stück klarer geworden. Blieb ohnedies
wieder nur einer übrig.
Wie der Bauer von der Verhandlung heimgefahren ist, ist
diesmal der Lechnerbauern-Hans bei ihm im Wagen gewesen.
Das Lverl hat noch immer aus der Hausbank gewartet
und fleißig weitergeweint.
Wie sie den Hans auf dem Fuhrwerk erblickte, hat sie sich
die Augen abgetrocknet. Wenn sie voll Tränen find, sieht
man schlecht.
Ls war aber schon richtig und bald darauf hat sie mit dem
ganzen säubern Gesichte glücklich gelacht.
Der „deutsche" Aohlenbrennermichel ist auch jetzt noch nicht
aus der Zeugenschaft herausgekommen. Der Hans hat es nicht
anders getan, er hat müssen Trauzeuge werden.
Vorschlag.
s ekun d ärb ah n b e amt er: „Wie sollen wir denn die neue
Lokomotive taufen?"
— „Heißen Sie sie — Dezimeterfresserl"
Kindermund.
Papa: „Aolumbus erntete für seine Entdeckung der neuen
Welt bekanntlich Undank."
Al ein er Sprößling: „Papa, da hätte ich an seiner
s Stelle die Entdeckung Amerikas einfach ^rückgängig
gemacht."
Veiin Gelcgenheitsdichter.
— „Sie müssen mich mißverstanden haben, ich wollte das Gedicht
nicht zur Hochzeit, sondern zum WohnungseinzugI"
— „Dann muß die letzte Strophe umgearbeitet werden."
Unerhört.
— „Schauen S' nur, wie fest der neue Schreiber arbeitetl"
— „Ja, und der nennt sich nun Aollegel"
Durchschaut.
Förster: „Früher Hab' ich sogar 'mal einen Bären geschossen!"
— „Und den wollen Sie uns jetzt ausbinden l"
Bedingung.
„Ich gebe Ihnen die Hand meiner Aeltesten, aber
empfehlen Sie meine übrigen Töchter in Ihrem Be-
kanntenkreis."
Gute Aussicht.
v e r m i t t l e r lzu einem Parvenü): „Aaufen Sie doch dies
Schloß mit park und Ahnengalerie, ... die Ahnen sehen Ihnen
zufällig sehr ähnlichl"
Schlau.
Er: „Denke Dir nur, Weibchen, die freudige Ueberraschung:
unser Thef hat einen zweimonatlichen Urlaub angetreten."
Sie (schmeichelnd): „Sooo? — Und was — kaufst Du mir dafür?"
Spöttisch.
— „Ich habe mich stets eines rechtschaffenen und ehrlichen
Lebenswandels befleißigt, denn ,ein gut' Gewissen ist ein
sanftes Ruhekissen'!"
— „Aha! — Da meinen Sie so eines, auf dem , Rur ein
Viertelstündchen' steht!"
Der Verlobuugsring.
Line Rittergeschichte voll A. Kutsch.
er Ritter Aunz von Gröhlingen war Irmentraud verlobt,
Doch schob die Hochzeit er hinaus, bis er sich ausgetobt.
Denn einmal lebt ja nur der Mensch, so sprach er zu sich schlau,
Und einmal ist man ledig nur und frei nur ohne Frau.
Doch Irmentraud gefiel das nicht, zumal ihr ward bekannt,
Daß er sein Hab und Gut versoff und nahe war der Gant.
Dann war er auch beim „Bärenwirt" der Schenkmaid zugetan
Und knüpfte selbst mit anderen noch Techtelmechtel an.
Drum schrieb sie eines Tages ihm: „Herr Ritter, Sie sind frei,"
Und legte den Verlobungsring dem Absag-Schreiben bei.
„Den meinen," fuhr sie bitter fort, „behalten Sie nur fein,
Durch seinen Anblick möchte ich nicht mehr erinnert sein,
Daß jemals einen Ritter Aunz zum Manne ich gewählt,
Der all sein Hab und Gut versauft und keine Treue hält."
Als Gröhlingen das Schreiben las, ballt' er die Faust voll Grimm,
Doch schließlich lachte er dazu und sprach: „'s ist nicht so schlimm.
Der Weiber gibt es noch genug, muß Irmentraud nicht sein
Und für mich ist es besser so: zwei Ringe sind jetzt mein."
Schwang sich aufs Roß — (am besten lacht, wer lachen kann zuletzt)
Und hat die beiden Ringelein beim Bärenwirt — versetzt.
LNeggendorfer-Bläller, INünchen
vom Anfang an die meiste Weile versprochen. Dann ist auch
der verdächtige Huthandel aufgekommen und ganz zuletzt hat
der Lixp statt dem Hans in der Stadt bleiben müssen.
Der Bergleitner ist sich dadurch über die Zukunft seiner
Tochter noch um ein Stück klarer geworden. Blieb ohnedies
wieder nur einer übrig.
Wie der Bauer von der Verhandlung heimgefahren ist, ist
diesmal der Lechnerbauern-Hans bei ihm im Wagen gewesen.
Das Lverl hat noch immer aus der Hausbank gewartet
und fleißig weitergeweint.
Wie sie den Hans auf dem Fuhrwerk erblickte, hat sie sich
die Augen abgetrocknet. Wenn sie voll Tränen find, sieht
man schlecht.
Ls war aber schon richtig und bald darauf hat sie mit dem
ganzen säubern Gesichte glücklich gelacht.
Der „deutsche" Aohlenbrennermichel ist auch jetzt noch nicht
aus der Zeugenschaft herausgekommen. Der Hans hat es nicht
anders getan, er hat müssen Trauzeuge werden.
Vorschlag.
s ekun d ärb ah n b e amt er: „Wie sollen wir denn die neue
Lokomotive taufen?"
— „Heißen Sie sie — Dezimeterfresserl"
Kindermund.
Papa: „Aolumbus erntete für seine Entdeckung der neuen
Welt bekanntlich Undank."
Al ein er Sprößling: „Papa, da hätte ich an seiner
s Stelle die Entdeckung Amerikas einfach ^rückgängig
gemacht."
Veiin Gelcgenheitsdichter.
— „Sie müssen mich mißverstanden haben, ich wollte das Gedicht
nicht zur Hochzeit, sondern zum WohnungseinzugI"
— „Dann muß die letzte Strophe umgearbeitet werden."
Unerhört.
— „Schauen S' nur, wie fest der neue Schreiber arbeitetl"
— „Ja, und der nennt sich nun Aollegel"
Durchschaut.
Förster: „Früher Hab' ich sogar 'mal einen Bären geschossen!"
— „Und den wollen Sie uns jetzt ausbinden l"
Bedingung.
„Ich gebe Ihnen die Hand meiner Aeltesten, aber
empfehlen Sie meine übrigen Töchter in Ihrem Be-
kanntenkreis."
Gute Aussicht.
v e r m i t t l e r lzu einem Parvenü): „Aaufen Sie doch dies
Schloß mit park und Ahnengalerie, ... die Ahnen sehen Ihnen
zufällig sehr ähnlichl"
Schlau.
Er: „Denke Dir nur, Weibchen, die freudige Ueberraschung:
unser Thef hat einen zweimonatlichen Urlaub angetreten."
Sie (schmeichelnd): „Sooo? — Und was — kaufst Du mir dafür?"
Spöttisch.
— „Ich habe mich stets eines rechtschaffenen und ehrlichen
Lebenswandels befleißigt, denn ,ein gut' Gewissen ist ein
sanftes Ruhekissen'!"
— „Aha! — Da meinen Sie so eines, auf dem , Rur ein
Viertelstündchen' steht!"
Der Verlobuugsring.
Line Rittergeschichte voll A. Kutsch.
er Ritter Aunz von Gröhlingen war Irmentraud verlobt,
Doch schob die Hochzeit er hinaus, bis er sich ausgetobt.
Denn einmal lebt ja nur der Mensch, so sprach er zu sich schlau,
Und einmal ist man ledig nur und frei nur ohne Frau.
Doch Irmentraud gefiel das nicht, zumal ihr ward bekannt,
Daß er sein Hab und Gut versoff und nahe war der Gant.
Dann war er auch beim „Bärenwirt" der Schenkmaid zugetan
Und knüpfte selbst mit anderen noch Techtelmechtel an.
Drum schrieb sie eines Tages ihm: „Herr Ritter, Sie sind frei,"
Und legte den Verlobungsring dem Absag-Schreiben bei.
„Den meinen," fuhr sie bitter fort, „behalten Sie nur fein,
Durch seinen Anblick möchte ich nicht mehr erinnert sein,
Daß jemals einen Ritter Aunz zum Manne ich gewählt,
Der all sein Hab und Gut versauft und keine Treue hält."
Als Gröhlingen das Schreiben las, ballt' er die Faust voll Grimm,
Doch schließlich lachte er dazu und sprach: „'s ist nicht so schlimm.
Der Weiber gibt es noch genug, muß Irmentraud nicht sein
Und für mich ist es besser so: zwei Ringe sind jetzt mein."
Schwang sich aufs Roß — (am besten lacht, wer lachen kann zuletzt)
Und hat die beiden Ringelein beim Bärenwirt — versetzt.