Zeitschrift für tfumor und Nun st
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Äie Dliven.
etzt paß' 'mal auf, Linchen, damit Du von unsrer Hochzeits-
reise auch etwas erzählen kannst. Siehst, Weiberl, wir
stehen jetzt auf dem Kastell d'Areo, dort im Westen hast Du Riva,
in herrlicher Lage an dem prächtig blauen Gardasee, der in
südlicher Sonnenglut herüberschimmert; links, mehr südlich, Nago
mit dem vielbesungenen Torbole, dort den Monte Baldo und
hier den Monte Brione, unter uns aber Arco mit der
schönen Kirche, den Hotels und den Kurparkanlagen. Wir
bemerken hier, Schatzerl, auch eine ganz andre Flora, als bei
uns im Norden; die schlanken, dunkeln Zypressen, den Feigen-
baum, die eßbare Kastanie, verschiedene Pinienarten, und das
Graugrüne sind Vlivenbäume. Wir stehen aber auch unter
einem solchen, und siehe da — wenn mich nicht alles täuscht —
hier hast Du auch die Frucht, die auch bei uns zu Hause als
Delikatesse bekannte Dlive."
Immer Seemann.
Alter Matrose (zu seiner Frau): „Käthe, gib mir heute
andre Strümpfe, ... die sind leck!"
Im Zeitalter der Nekrologe.
— „Hat Dir denn Deine verstorbene Tante, die Schauspielerin
X., nichts vermacht?"
Journalist: „Keinen Pfennig, — aber ich habe sechs lange
Nekrologe bei verschiedenen Zeitungen angebracht."
„Ach, das ist interessant, KarlchenI Sollten wir nicht welche
sammeln und nach Hause senden?"
„Tu das immerhin, Lincherl, wenn es Dir Freude macht.
Zu brauchen sind sie wohl nicht, denn es scheint vorjährige
Frucht zu sein. Aber das macht nichts, hier hast Du eine Düte,
sammle nur fleißig l"
„Aber die sind so klebrig, KarliI"
„Velig, liebes HerzerlI"
„Da schau, Manni, was da kommt — sind das Gemsen?"
„Was Dir einfällt, Mausi, Ziegen!"
„Ziegen? Das sind Ziegen? . . . Du, mir scheint . . . .
unsre Dliven . . . ."
„Mir scheint auch. Wirf sie weg!"
I. Brunswick.
Erklärung.
Sie: „Was ist denn das: ,Dberflächenkultur°?
Er: „Wenn Du Dich schminkst."
Renommist.
— „ . . Wissen Sie vielleicht die Nummer des gestohlenen
Tausendmarkscheins?"
— „Aber ich bitte Sie, soll ich denn den ganzen Tag nur
Banknotennummern ausschreibenl?"
Vor Gericht.
Richter: „Welches beleidigende Wort hat denn der Kläger dem Angeklagten zugerusen, daß ihm dieser eine Dhrfeige gab?!"
Zeuge: „Aufs Wort kann ich mich nicht inehr genau erinnern, aber ich weiß nur noch, daß a Vhrfeigen draus paßt hat!"
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Äie Dliven.
etzt paß' 'mal auf, Linchen, damit Du von unsrer Hochzeits-
reise auch etwas erzählen kannst. Siehst, Weiberl, wir
stehen jetzt auf dem Kastell d'Areo, dort im Westen hast Du Riva,
in herrlicher Lage an dem prächtig blauen Gardasee, der in
südlicher Sonnenglut herüberschimmert; links, mehr südlich, Nago
mit dem vielbesungenen Torbole, dort den Monte Baldo und
hier den Monte Brione, unter uns aber Arco mit der
schönen Kirche, den Hotels und den Kurparkanlagen. Wir
bemerken hier, Schatzerl, auch eine ganz andre Flora, als bei
uns im Norden; die schlanken, dunkeln Zypressen, den Feigen-
baum, die eßbare Kastanie, verschiedene Pinienarten, und das
Graugrüne sind Vlivenbäume. Wir stehen aber auch unter
einem solchen, und siehe da — wenn mich nicht alles täuscht —
hier hast Du auch die Frucht, die auch bei uns zu Hause als
Delikatesse bekannte Dlive."
Immer Seemann.
Alter Matrose (zu seiner Frau): „Käthe, gib mir heute
andre Strümpfe, ... die sind leck!"
Im Zeitalter der Nekrologe.
— „Hat Dir denn Deine verstorbene Tante, die Schauspielerin
X., nichts vermacht?"
Journalist: „Keinen Pfennig, — aber ich habe sechs lange
Nekrologe bei verschiedenen Zeitungen angebracht."
„Ach, das ist interessant, KarlchenI Sollten wir nicht welche
sammeln und nach Hause senden?"
„Tu das immerhin, Lincherl, wenn es Dir Freude macht.
Zu brauchen sind sie wohl nicht, denn es scheint vorjährige
Frucht zu sein. Aber das macht nichts, hier hast Du eine Düte,
sammle nur fleißig l"
„Aber die sind so klebrig, KarliI"
„Velig, liebes HerzerlI"
„Da schau, Manni, was da kommt — sind das Gemsen?"
„Was Dir einfällt, Mausi, Ziegen!"
„Ziegen? Das sind Ziegen? . . . Du, mir scheint . . . .
unsre Dliven . . . ."
„Mir scheint auch. Wirf sie weg!"
I. Brunswick.
Erklärung.
Sie: „Was ist denn das: ,Dberflächenkultur°?
Er: „Wenn Du Dich schminkst."
Renommist.
— „ . . Wissen Sie vielleicht die Nummer des gestohlenen
Tausendmarkscheins?"
— „Aber ich bitte Sie, soll ich denn den ganzen Tag nur
Banknotennummern ausschreibenl?"
Vor Gericht.
Richter: „Welches beleidigende Wort hat denn der Kläger dem Angeklagten zugerusen, daß ihm dieser eine Dhrfeige gab?!"
Zeuge: „Aufs Wort kann ich mich nicht inehr genau erinnern, aber ich weiß nur noch, daß a Vhrfeigen draus paßt hat!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Vor Gericht
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Richter: "Welches beleidigende Wort hat denn der Kläger dem Angeklagten zugerufen, daß ihm dieser eine Ohrfeige gab?!" / Zeuge: "Aufs Wort kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber weiß nur noch, daß a Ohrfeigen drauf paßt hat!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-11-21 - 2013-11-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 63.1905, Nr. 778, S. 89
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg