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Meggendorfer-Blätter — 63.1905 (Nr. 771-783)

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https://doi.org/10.11588/diglit.19790#0093
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Keilschrift für L) u in o r u n d tr u n fl

92

Ausrede.


Ländliche Schöne: „Seit Du beim Militär bist, bist Du mir
untreu."
Ehemaliger Schatz: „Da siehst Du eben, was der Militarismus
für Gpfer fordert."

Trübe Erinnerung.
Schinuhl (an linem Bache): „Hier hat mich ämol mein
guter Engel verlassen, Jakob . , . Hier Hab' ich gebadet!"

Auch ein Sportsmann.
— „Da reden s'immer von Kilometerfressernl ..
wenn inan die Wurst', die ich scho' 'gessen Hab', an-
einanderreihen tät', na »rächet dös aa' a' paar Kilo-
meter aus."

ÄrgäNfUNg.
— „Sie wollen die Witwe Goldstein heiraten? Die hat
aber eine zweifelhafte Vergangenheit."
— „Da passen wir ganz gut zusammen: ich habe eine
zweifelhafte Zukunft."

Amschrieben.
„weißt Du, Lieschen, daß es eine große Kunst ist,
den Atem lange anzuhalten?"
— „Unsinn, da kann man ja nicht reden!"
— „Eben deshalb, mein Kind."

Eeöankensplikker.
Der junge Mann träumt von
seiner Zukunft, das Mädchen
vom Zukünftigen.
Auch in der Sonne des Glücks
kriegt mancher den Sonnenstich.

Solang Du noch wähnst, Du
seiest zum Glücke geboren,
solange wirst Du nicht glücklich.

Verliehene Bücher gehen meist
ohne Retourbillett auf die
Reise.
wer sie erleuchten will, dem
zerschlagen sie die Laterne.

Frauen äugen brennen Löcher
ins dickste Fell. N. V.

Heutzutage sucht man die Frei-
heit in der Ehe.

Mancher läßt nichts gelten,
um selbst etwas zu gelten.

Auch bei geistigen Strö-
mungen kann eine Ueber
schwc m m u n g eintrcten.

wenn wir mit einem Dumm
köpf zu tun haben, brauchen wir
den meisten verstand.

Mancher Dichter hat nur Ge-
fühle, um sie in Verse zu kleiden.
R. S-

Der Zecher beim Zahnarft.


Zahnarzt: „So, der Zahn ist heraus, — nun können Sie sich mit diesem Glas Wasser
den Mund ausspülen."
Alter Zecher: „Danke, Herr Doktor, aber für den Zweck habe ich mir ein ganz
leichtes weinchen mitgebracht."
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