100
Meggendorfer-Blätter, LNünchen
Doppelsinnig.
E>eöankensplitter.
Der Mensch betrachtet nur das als
Glück, was ihm ohne Handregung in
den Schoß fällt.
Die Sorgen sind Gespenster; wer
sich nicht vor ihnen fürchtet, dein können
sie nichts anhabe». C. A. H.
Mer den ganzen Tag träumt, wird
schlechte Nachtruhe haben.
H. L. M.
Mancher beneidet das Genie nur
darum, daß man ihm vieles verzeiht.
t.
Die schwersten Lhrenbeleidiaungcn
werden oft durch — Achselzucken aus-
gedrückt. A. E
In kleinen Leidenschaften ver-
brauchen sich oft große Kräfte.
I. v. T.-B.
Wohl haben die mit feineren
Grganen Genüsse, die den andern
entgehen. Doch haben sie auch (pualcn
auszustehcn,die üicnschen gröber» Sinns
nicht einmal ahnen. G V.
Milt (der sich geärgert, mit einer vollen Maß im Ausschank stehend): „Was unsereins täg-
lich hinunterschlucken muß, . . das ist wirklich schrecklich!"
Gft ist in einer tauscndköpfigen
Menge nicht ein Kopf. Sch.-P.
Veiin Heiratsvermittler.
Herr: „ . . . Aber das Fräulein hinkt ja, wenn es geht!"
— „Darum ist es auch bisher s i tz en geblieben."
Erfolg?
in junger Dichter las mit freudigem Gesicht
Zahlreichen Hörern vor sein neuestes Gedicht;
Und in der Menge herrschte musterhafte Ruh,
Nichts stört und alles — nickt ihm Beifall zul
E. Üabisch.
Galgenhumor.
— „Wie, Herr Goldbaum, Ihr neuer Kassier ist schon wieder
weg?"
— „Wissen Se, er hat sich nix recht bewährt als Kassier, und
nu — so hat er's halt probiert als — Reisender."
Ungeduldig.
— „Warum gehen Sie denn immer so gesenkten Kopfes einher,
hat Sie ein Unglück betroffen?"
— „I wol Aber der Arzt hat mir wegen meines dicken
Bauches Bewegung verordnet, und da schaue ich bloß,
ob's auch hilft."
Betrachtung.
Köchin: „Na, das war heute wieder einmal ein bewegter
Tag! Früh habe ich noch den Kaffee beim Kommerzienrat
gckocbt, . . . mittags trat ich schon bei Gchcimrats ein, . . . und
nun abends bin ich schon wieder mit der Bereitung des Abend-
brotes bei Privatier Schulzens beschäftigt."
Der Bräutigam der Amateurphotographin.
— „Meine Braut habe ich schon seit einem Monat nicht gesehen.
. . . Wenn ich sie besuche, befindet sie sich allemal in der
Dunkelkammer . . . ."
Eitelkeit.
er Eitle kennt nicht Maß noch Ziel im Scheinen:
Der Pfau zeigt auch sein Farbenspiel — den Schweinen!
Geklagtes Leid.
— „Ich sage Dir, meine Frau kommt die ganze Woche nicht
aus dem Reinemachen heraus."
- „Na siehst Du, und die meine macht wieder rein gar nichts."
Allerdings.
A.: „Du willst aus Liebe heiraten? Ein armes Mädchen?"
L.: „wie Du sagst."
A.: „Erlaube, Du machst ja die Gläubiger noch pessimistischer,
als sie ohnehin sind!"
Meggendorfer-Blätter, LNünchen
Doppelsinnig.
E>eöankensplitter.
Der Mensch betrachtet nur das als
Glück, was ihm ohne Handregung in
den Schoß fällt.
Die Sorgen sind Gespenster; wer
sich nicht vor ihnen fürchtet, dein können
sie nichts anhabe». C. A. H.
Mer den ganzen Tag träumt, wird
schlechte Nachtruhe haben.
H. L. M.
Mancher beneidet das Genie nur
darum, daß man ihm vieles verzeiht.
t.
Die schwersten Lhrenbeleidiaungcn
werden oft durch — Achselzucken aus-
gedrückt. A. E
In kleinen Leidenschaften ver-
brauchen sich oft große Kräfte.
I. v. T.-B.
Wohl haben die mit feineren
Grganen Genüsse, die den andern
entgehen. Doch haben sie auch (pualcn
auszustehcn,die üicnschen gröber» Sinns
nicht einmal ahnen. G V.
Milt (der sich geärgert, mit einer vollen Maß im Ausschank stehend): „Was unsereins täg-
lich hinunterschlucken muß, . . das ist wirklich schrecklich!"
Gft ist in einer tauscndköpfigen
Menge nicht ein Kopf. Sch.-P.
Veiin Heiratsvermittler.
Herr: „ . . . Aber das Fräulein hinkt ja, wenn es geht!"
— „Darum ist es auch bisher s i tz en geblieben."
Erfolg?
in junger Dichter las mit freudigem Gesicht
Zahlreichen Hörern vor sein neuestes Gedicht;
Und in der Menge herrschte musterhafte Ruh,
Nichts stört und alles — nickt ihm Beifall zul
E. Üabisch.
Galgenhumor.
— „Wie, Herr Goldbaum, Ihr neuer Kassier ist schon wieder
weg?"
— „Wissen Se, er hat sich nix recht bewährt als Kassier, und
nu — so hat er's halt probiert als — Reisender."
Ungeduldig.
— „Warum gehen Sie denn immer so gesenkten Kopfes einher,
hat Sie ein Unglück betroffen?"
— „I wol Aber der Arzt hat mir wegen meines dicken
Bauches Bewegung verordnet, und da schaue ich bloß,
ob's auch hilft."
Betrachtung.
Köchin: „Na, das war heute wieder einmal ein bewegter
Tag! Früh habe ich noch den Kaffee beim Kommerzienrat
gckocbt, . . . mittags trat ich schon bei Gchcimrats ein, . . . und
nun abends bin ich schon wieder mit der Bereitung des Abend-
brotes bei Privatier Schulzens beschäftigt."
Der Bräutigam der Amateurphotographin.
— „Meine Braut habe ich schon seit einem Monat nicht gesehen.
. . . Wenn ich sie besuche, befindet sie sich allemal in der
Dunkelkammer . . . ."
Eitelkeit.
er Eitle kennt nicht Maß noch Ziel im Scheinen:
Der Pfau zeigt auch sein Farbenspiel — den Schweinen!
Geklagtes Leid.
— „Ich sage Dir, meine Frau kommt die ganze Woche nicht
aus dem Reinemachen heraus."
- „Na siehst Du, und die meine macht wieder rein gar nichts."
Allerdings.
A.: „Du willst aus Liebe heiraten? Ein armes Mädchen?"
L.: „wie Du sagst."
A.: „Erlaube, Du machst ja die Gläubiger noch pessimistischer,
als sie ohnehin sind!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Doppelsinnig
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: Wirt (der sich geärgert, mit einer vollen Maß im Ausschank stehend): "Was unsereins täglich hinunterschlucken muß, .. das ist wirklich schrecklich!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-11-21 - 2013-11-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 63.1905, Nr. 779, S. 100
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg