Zeitschrift für Humor und Runs!
„Na, die alte Pumpe geht heute wieder
einmal schwer!
Hä! — Himmel! Hilfe
schlänge!"
eine Riesen-
Aumrgenehlne Dffenheil.
— „Mäher das viele Geld?"
„Das hat mir der Zinseles geliehen."
„So? Dem Wucherer geschieht's recht."
Ismporu mutuntur.
— „Früher malten Sie doch immer so
hübsche Familienidyllen . . . glückliche
Eltern im Kreise ihrer Rinder usw.?"
Malern „Fa, da war ich halt noch ledig!"
Veim Zahncnut.
— „Die künstlichen Zähne, die Sie mir
eingesetzt haben, sind schon wacklig."
— „Ich sagte Ihnen ja, sie tragen sich
wie echte."
Die diskrete Linauswurfmaschine.
Humoreske von Di. v. Nadler.
'^>rosessor vr. Hübelmann war ein großer Gelehrter, der in
seinem Bibliotheks-Sanktuarium viele und umfangreiche
Merke über eine Legion längst verstorbener „berühmter"
Mitmenschen schrieb. Jeder Besucher, der ihm eine oder gar
mehrere seiner kostbaren Stunden raubte, war ihm geradezu ein
Greuel. Da aber sein konziliantes Naturell es ihm versagte,
einem solchen unbequemen Ruhestörer direkt die Tür zu weisen,
so sann er auf eine indirekte, diskrete Hinauswurfmaschine
und fand dieselbe endlich darin, daß er, von seinem Schreib-
tisch aus, eine elektrische Verbindung mit einer sogenannten
dumpfen Glocke, die im Vor-
zimmer angebracht war, Her-
stellen ließ. Der auf diesen
Trick gedrillte Diener trat
sodann immer hastig ein
und zitierte seinen Herrn
dringendst in das Unterrichts-
Ministerium. von seinem
Tische ans konnte Hübelmann
diesen elektrischen Apparat
stets unbemerkt funktionieren
lassen, er durste nur, die
Beine übereinanderschlagend
mit dem Rnie auf einen
unter der Tischlade ange-
brachten Rnopf drücken.
Lines Tages nun erhielt
unser alter Gelehrter den
Besuch des jungen Literaten
vr. Stein, mit dem er sich
länger und redseliger, als cs
sonst seine Gewohnheit war,
unterhielt, da er just tags-
zuvor ein größeres „Merk"
zum Abschlüsse gebracht hatte.
„Sehen Sie, lieber, guter
Freund!" rief der Professor
in heiterer, fast burschikoser Meise, „so müssen Sie es auch
machen, wenn Ihnen einmal ein unliebsamer Ruhestörer nicht
vom Halse gehen will; auf diese Art bleibt man stets ein höflicher,
liebenswürdiger Mann, und kann doch eigentlich die Leute
hinauswerfen, he, he, heI" Mit diesen Worten schlug der Professor
die Beine übereinander und zeigte dem überraschten Besuch die
geheimnisvolle Manipulation. „Und alles dies," schloß Hübel-
mann mit stolzem Lachen, „ist meine ureigene Erfindung!" —
Einige Monate waren verstrichen, als unser Polyhistor
abermals in eine neue umfangreiche Arbeit bis über die Dhren
vertieft war und eifrig schrieb. Mieder wurde der fleißige
Gelehrte von Besuchern aufgescheucht, derer er sich aber immer
wieder rasch durch seinen Trick glücklich entledigte. — Unter
dieser Schar ungebetener Gäste erschien auch eines Tages sein
Schützling Or. Stein. So sympathisch der junge Geistesstürmer
auch sonst unserm bereits etwas nervös gewordenen Gelehrten
war, kam er ihm doch heute ganz unbequem, zumal, da er
ein kompendiöses Manuskript aus der Tasche zog und mit
jugendlichem Feuereifer seine „Dichtung" vorzulesen begann. —
Hübel,nann saß auf Nadeln; er rückte ungeduldig in seinem
„Na, die alte Pumpe geht heute wieder
einmal schwer!
Hä! — Himmel! Hilfe
schlänge!"
eine Riesen-
Aumrgenehlne Dffenheil.
— „Mäher das viele Geld?"
„Das hat mir der Zinseles geliehen."
„So? Dem Wucherer geschieht's recht."
Ismporu mutuntur.
— „Früher malten Sie doch immer so
hübsche Familienidyllen . . . glückliche
Eltern im Kreise ihrer Rinder usw.?"
Malern „Fa, da war ich halt noch ledig!"
Veim Zahncnut.
— „Die künstlichen Zähne, die Sie mir
eingesetzt haben, sind schon wacklig."
— „Ich sagte Ihnen ja, sie tragen sich
wie echte."
Die diskrete Linauswurfmaschine.
Humoreske von Di. v. Nadler.
'^>rosessor vr. Hübelmann war ein großer Gelehrter, der in
seinem Bibliotheks-Sanktuarium viele und umfangreiche
Merke über eine Legion längst verstorbener „berühmter"
Mitmenschen schrieb. Jeder Besucher, der ihm eine oder gar
mehrere seiner kostbaren Stunden raubte, war ihm geradezu ein
Greuel. Da aber sein konziliantes Naturell es ihm versagte,
einem solchen unbequemen Ruhestörer direkt die Tür zu weisen,
so sann er auf eine indirekte, diskrete Hinauswurfmaschine
und fand dieselbe endlich darin, daß er, von seinem Schreib-
tisch aus, eine elektrische Verbindung mit einer sogenannten
dumpfen Glocke, die im Vor-
zimmer angebracht war, Her-
stellen ließ. Der auf diesen
Trick gedrillte Diener trat
sodann immer hastig ein
und zitierte seinen Herrn
dringendst in das Unterrichts-
Ministerium. von seinem
Tische ans konnte Hübelmann
diesen elektrischen Apparat
stets unbemerkt funktionieren
lassen, er durste nur, die
Beine übereinanderschlagend
mit dem Rnie auf einen
unter der Tischlade ange-
brachten Rnopf drücken.
Lines Tages nun erhielt
unser alter Gelehrter den
Besuch des jungen Literaten
vr. Stein, mit dem er sich
länger und redseliger, als cs
sonst seine Gewohnheit war,
unterhielt, da er just tags-
zuvor ein größeres „Merk"
zum Abschlüsse gebracht hatte.
„Sehen Sie, lieber, guter
Freund!" rief der Professor
in heiterer, fast burschikoser Meise, „so müssen Sie es auch
machen, wenn Ihnen einmal ein unliebsamer Ruhestörer nicht
vom Halse gehen will; auf diese Art bleibt man stets ein höflicher,
liebenswürdiger Mann, und kann doch eigentlich die Leute
hinauswerfen, he, he, heI" Mit diesen Worten schlug der Professor
die Beine übereinander und zeigte dem überraschten Besuch die
geheimnisvolle Manipulation. „Und alles dies," schloß Hübel-
mann mit stolzem Lachen, „ist meine ureigene Erfindung!" —
Einige Monate waren verstrichen, als unser Polyhistor
abermals in eine neue umfangreiche Arbeit bis über die Dhren
vertieft war und eifrig schrieb. Mieder wurde der fleißige
Gelehrte von Besuchern aufgescheucht, derer er sich aber immer
wieder rasch durch seinen Trick glücklich entledigte. — Unter
dieser Schar ungebetener Gäste erschien auch eines Tages sein
Schützling Or. Stein. So sympathisch der junge Geistesstürmer
auch sonst unserm bereits etwas nervös gewordenen Gelehrten
war, kam er ihm doch heute ganz unbequem, zumal, da er
ein kompendiöses Manuskript aus der Tasche zog und mit
jugendlichem Feuereifer seine „Dichtung" vorzulesen begann. —
Hübel,nann saß auf Nadeln; er rückte ungeduldig in seinem
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Meggendorfer Blätter
Titel
Titel/Objekt
Der boshafte Fleischerbursche; Die diskrete Hinauswurfmaschine
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Meggendorfer-Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
B 2529-158-1 Folio
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Na, die alte Pumpe geht heute wieder enmal schwer! // Ha! - Himmel! Hilfe - eine Riesenschlange!"
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Zeitpunkt Aufnahme (normiert)
2013-11-21 - 2013-11-21
Aufbewahrungsort (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Meggendorfer-Blätter, 63.1905, Nr. 781, S. 131